Sichtkontakte 2020: Interview mit Stephan Hirschfeld
Mit dem Coronavirus kamen auch die Absagen und Verschiebungen vieler wichtiger Messen, Tagungen und Konferenzen der augenoptischen Branche. Nun machen die drei Veranstaltungspartner Internationale Vereinigung für binokulares Sehen (IVBS), Vereinigung deutscher Contactlinsen-Spezialisten und Optometristen (VDCO) und Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) aus der Not eine Tugend und passen die Sichtkontakte 2020 an die neuen Gegebenheiten an. Die DOZ hakte bei Stephan Hirschfeld, VDCO-Vorsitzender, nach.
DOZ: Was erwartet die Besucher in diesem Jahr bei der Sichtkontakte?
Stephan Hirschfeld: Die Besucher erwartet in diesem Jahr wieder ein abwechslungsreiches und interessantes Vortrags- und Workshopprogramm zur Kontactlinsenoptik und Optometrie. Natürlich gibt es wie in jedem Jahr wieder die große Industrieausstellung unserer Industriepartner, ohne die diese Veranstaltung nicht möglich wäre. Neu ist, dass die Sichtkontakte 2020 dieses Jahr als Hybridveranstaltung abgehalten wird. Das Vortragsprogramm der VDCO wird erstmals auch live digital übertragen. Den Tag der Optometrie können wir in diesem Jahr, aufgrund der Abstandsregelungen, nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden lassen. Wir werden den Tag der Optometrie jedoch kontinuierlich in digitaler Form anbieten. Ein konkretes Konzept ist in Arbeit.
Besucher sollen das gesamte Event auch per Video verfolgen können. Wird es möglich sein, dass die Zuschauer z.B. auch Fragen stellen können? Werden die Videos auch im Nachhinein abrufbar sein?
Leider bestimmt die Corona-Krise auch die Sichtkontakte 2020. Wir möchten allen Interessierten die Teilnahme an der Sichtkontakte ermöglichen. Egal ob man aus dem Ausland kommt, zur Risikogruppe gehört oder aufgrund behördlicher- oder betrieblicher Anordnungen an unserem Kongressen nicht teilnehmen kann/darf. Daher freuen wir uns, das Vortragsprogramm der VDCO digital live zu übertragen. Selbstverständlich ist es unseren digitalen Zuschauern möglich, Fragen zu stellen. Unser Moderator Maarten Hobé freut sich, die Fragen unserer digitalen Teilnehmer stellvertretend zu stellen. Wir werden die Vorträge auch im Anschluss an die Veranstaltung für unsere Besucher zur Verfügung stellen.
Können Sie uns ein Highlight des Vortragsprogramms nennen, auf das Sie vielleicht besonders stolz sind?
Wir haben in diesem Jahr ein sehr vielfältiges Programm. Sehr stolz bin ich auf die Zusage von Eef van der Worp. Er stand schon lange auf meiner Wunschliste und dieses Jahr passte es auch bei Ihm.
Die Programmplanung hat sich in diesem Jahr recht schwierig gestaltet. Viele unserer gewünschten Referenten sind in dem parallel laufenden DOG-Kongress stark eingespannt. Einige andere mussten uns aufgrund des Corona-Virus wieder absagen.
Unser Programm präsentiert sich in diesem Jahr mit vielen Themen, die, ich nenne es mal, nicht so oft thematisiert werden und den Horizont deutlich erweitern werden. Die Themen wurden deswegen auch bewusst so gewählt. Ích freue mich sehr, dass sich unsere Besucher in Berlin zwei Tage zum Beispiel komplett in dem Thema Kinderoptometrie, Contactlinsenoptik oder Optometrie weiterbilden können.
Gab es Themenwünsche seitens der Besucher aus dem letzten Jahr, die Sie für die kommende Veranstaltung berücksichtigt haben?
Die Themenwünsche unserer Teilnehmer sammeln wir über das gesamte Jahr und sind ausschlaggebend für unsere Programmplanung. Über unsere Feedbackbögen bei unseren regelmäßig deutschlandweit stattfindenden Bezirksgruppenabenden und auch über den Feedbackbogen auf der Sichtkontakte können Themen- oder Referentenwünsche genannt werden. Wir freuen uns sehr über die vielen Ideen und Wünsche die über diesen Weg an uns herangetragen werden. Im letzten Jahr haben sich viele Teilnehmer mehr Praxisbeispiele gewünscht. Daher haben wir das Konzept der „Round Table“ ins Programm mit aufgenommen und bieten auch in diesem Jahr wieder die sehr beliebten Fallbeispiel-Workshops von Daniela Nosch und Wolfgang Cagnolati an. Die gewünschten Themen Ortho-K, neuste Therapiemöglichkeiten beim Trockenen Auge oder Mitarbeiterfindung können wir ebenfalls anbieten.
Auf welche Änderungen müssen sich die Besucher hinsichtlich des Hygienekonzepts einstellen?
Wir werden uns in den nächsten Wochen mit dem Berliner Gesundheitsamt in Verbindung setzen. Momentan ändern sich ja gefühlt wöchentlich die Vorgaben, sodass wir die endgültigen Vorgaben sicherlich erst kurz vor der Tagung erhalten werden. Sicher ist, dass wir den Mindestabstand überall berücksichtigen müssen. Das heißt im Vortragsraum werden die Stühle mit 1,5m Abstand zueinander stehen, in der Industrieausstellung wird es einen Ein- und Ausgang und ein One-Way-System geben. Daher können in diesem Jahr leider auch nur rund 150 bis 200 Personen persönlich in Berlin teilnehmen. Die Teilnehmerzahl für die digitale Liveübertragung ist natürlich unbegrenzt. Die Versorgung mit Essen und Getränken prüfen wir. Auch hier ist klar, dass es ein Buffet nicht geben wird. Alle weiteren Hygieneeinhaltungen wie zum Beispiel Mund-Nasen-Bedeckung und Hygienespender werden selbstverständlich zur Verfügung gestellt. Oberste Priorität hat die Sicherheit aller Teilnehmer.
Wir freuen uns über jeden vorort und jeden digitalen Besucher der Sichtkontakte. Lassen Sie uns gemeinsam die Sichtkontakte 2020 zum Erfolg werden und zeigen, dass auch in Corona-Zeiten die Augenoptik/Optometrie zusammenhalten kann und Fortbildung wichtig ist!
Einen Bericht über die Sichtkontakte in Berlin finden Sie in der kommenden DOZ 08|2020, die am 30. Juli erscheint.