Alle lieben „Made in Germany“
Das Siegel „Made in Germany“ ist das weltweit stärkste Qualitätslabel für Waren und Dienstleistungen. Das geht aus einer am Montag vorgestellten Studie des Statistikportals Statista in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Dalia Research hervor. Es lässt damit Vertrauenssiegel anderer globaler Exportnationen wie „Made in USA“ oder „Made in UK“ zum Teil deutlich hinter sich.
Für die Studie hat Statista in Zusammenarbeit mit Dalia Research rund 43.000 Verbraucher in 52 Ländern befragt und daraus ein Ranking erstellt, den Made-in-Country-Index. Das weltweite Länderranking lässt zahlreiche aufschlussreiche Analysen über das Image von Produkten in den Ländern der Welt zu. Die Idee hinter dem Index: Wie bewerten Verbraucher weltweit Produkte aus aller Herren Länder? Welches „Made-in“-Siegel schneidet bei den globalen Konsumenten am besten ab? Und welche Länder liegen in einzelnen Kriterien wie Design, Nachhaltigkeit oder Preis-/Leistungsverhältnis vorn?
Schweiz auf Platz zwei
Auf Platz eins und damit weltweit führendes Qualitätslabel ist „Made in Germany“. Einst vor 130 Jahren in Großbritannien eingeführt, um den Markt vor Billigimporten zu schützen und Verbraucher vor Plagiaten aus Deutschland zu warnen, hat „Made in Germany“ eine Geschichte des Aufschwungs erlebt. Heute ist es stärker denn je. Auf den ersten Platz im Ranking bringen das Label vor allem die positiven Bewertungen in den Produktkategorien „Qualität“ und „Sicherheitsstandards“. Die Kennzeichnung „Made in Germany“ ist im deutschen Recht aber nicht explizit geregelt. Warenmarkierung „Made in Germany“ erfolgt auf eigene Verantwortung des Herstellers. Es gibt keine Institution in Deutschland, die die Richtigkeit der Warenmarkierung bestätigt.
Auf Platz zwei kommt die Schweiz, die vor allem in den Kategorien „Statussymbol“ und „Authentizität“ weltweit sehr hoch bewertet wurde. Italien punktet beim Design, während Japan für das Attribut „Spitzentechnologie“ den höchsten Wert aller Länder erhält. China sticht beim Merkmal „Preis-/Leistungsverhältnis“ heraus.
Bemerkenswert ist das Abschneiden des Labels „Made in EU“, das erst 2003 von der EU-Kommission ins Leben gerufen wurde. Es landet im weltweiten Ranking auf Platz drei. Seine positive Reputation verdankt „Made in EU“ vor allem durchgängig hohen Werten in der ganzen Welt. So vertrauen nicht nur Verbraucher in Ländern der europäischen Gemeinschaft dem Label stark, zum Beispiel in Schweden und Großbritannien. Auch außerhalb der EU genießt es hohes Ansehen. So belegt „Made in EU“ in fast allen Ländern Südamerikas, zum Beispiel in Argentinien und Kolumbien, vordere Plätze. Insgesamt landet die Marke acht Mal in den Top 3, vor allem aufgrund hoher Bewertungen in den Kategorien „Qualität“ und „Technologie“. Die vielen hohen Platzierungen gleichen aus, dass das Label nur in einem Land (Algerien) von Verbrauchern auf Platz eins gerankt wird.
Negativer Trump-Effekt beim US-Außenhandel
Anders dagegen die USA: Die größte Volkswirtschaft der Welt steht allein für rund zehn Prozent des globalen Außenhandels. Die jüngsten Nachrichten über die Verhandlungen von Freihandelsabkommen, Zöllen oder Grenzkontrollen wurden daher kontrovers diskutiert. Und Projekte aus Zeiten der Obama-Regierung wie NAFTA und TTIP stehen auf dem Prüfstand. Das mag ein Grund dafür sein, dass die Vereinigten Staaten von Amerika beim Made-in-Country-Index nicht in der Top-Gruppe auftauchen, so Statista.
Insgesamt landen die USA auf Platz acht und damit etwa hinter Großbritannien, Schweden und Kanada. Die Vereinigten Staaten finden sich außerdem unter den zehn Ländern, deren Image sich in den vergangenen zwölf Monaten am negativsten entwickelt hat. Doch nicht nur für die USA gilt, dass aktuelle politische Umwälzungen einen nachweisbaren Effekt auf das Image einzelner Produzentenländer haben. Auch die Werte der Türkei oder Griechenlands künden von den jüngsten politischen Entwicklungen und dem damit zusammenhängenden Reputationsschaden für diese Länder.