Bekommt Rodenstock erneut einen neuen Eigentümer?
In die Diskussion um den geplanten Stellenabbau bei Rodenstock (fast die Hälfte der rund 500 Mitarbeitenden am Standort Regen soll entlassen werden; die DOZ berichtete) hat sich jetzt die bayerische Staatskanzlei eingeschaltet. Klaus Holetschek, Fraktionsvorsitzender der CSU im bayerischen Landtag, und Stefan Ebner, Landtagsabgeordneter für den Kreis Regen, trafen sich vergangene Woche (21. November) mit dem Betriebsrat von Rodenstock, um eine alternative Lösung zu diskutieren, die die Arbeitsplätze erhalten soll. Nach Auskunft von Ebner hat die Staatskanzlei demnach Kontakt zum Finanzinvestor Apex aufgenommen, um mit dem derzeitigen Eigentümer von Rodenstock in Verhandlungen einzutreten. Die Politiker wollen den Briten den Kontakt zu einem weiteren Investor herstellen, der offenbar bereit ist, den Glashersteller zu übernehmen. Um welchen Investor es sich handelt, wollte Ebner, der selber zehn Jahre lang im Vorstand einer Investmentfirma gesessen hat und daher das "Geschäft" kennt, nicht preisgeben. Er erklärte aber, dass Apex Gesprächsbereitschaft signalisiert habe und dass das Gespräch zeitnah stattfinden solle.
Der Regener Betriebsrat steht einem (erneuten) Eigentümerwechsel aufgeschlossen gegenüber. „Wir sind offen für alles, was unsere Arbeitsplätze retten kann“ sagte der Betriebsratsvorsitzende Anton Weber gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Man halte eine solche Lösung für nicht abwegig, „da ein Weiterverkauf nach ein paar Jahren tatsächlich zum Geschäftsmodell von Investoren wie Apex gehört“. Seitdem die Unternehmensleitung die Pläne zur Umstrukturierung bekanntgegeben hatte, waren Belegschaft, die Gewerkschaft IG Metall und etliche Politiker auf die Barrikaden gegangen – jetzt gibt es zumindest etwas Hoffnung.