„Endlich kann ich mal zeigen, was ich kann“
Michelle Terpilak musste wegen Betriebsschließung zwei Mal ihre Lehrstelle wechseln.
„Mir gefällt an meinem Beruf, dass es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Jeder Kunde ist anders und ich kann individuell auf seine Wünsche eingehen. Besonders viel Spaß macht es mir, Screenings durchzuführen.“ Man merkt Michelle Terpilak die Begeisterung für die Augenoptik an, wenn sie von ihrem Beruf erzählt. Dann ist sie kaum zu bremsen: „Bei meiner Firma Heicken Optik legen wir viel Wert auf modernste Messtechniken und besitzen viele Tools, um die Durchführung von Screenings überhaupt möglich zu machen. Aber auch die Kontaktlinsenanpassung macht mir viel Spaß!“ Langweilig wird ihr eher nicht: Noch bevor sie ihren Meisterbrief bekam, hatte sie sich zu einem Ortho-K-Seminar angemeldet und dieses erfolgreich absolviert. „Somit darf ich jetzt auch diese Speziallinsen anpassen.“
Ihre Leistungen während der Schulzeit bezeichnet Michelle Terpilak selbst als „ziemlich durchschnittlich“. 2014 machte sie ihr Abitur an der Marienschule in Opladen. In der Oberstufe merkte sie, dass ihr die naturwissenschaftlichen Bereiche besonders lagen. Die medizinische Ausrichtung des Augenoptikerberufs war dann auch entscheidend für ihre Berufswahl. Den Start ihrer Ausbildung 2014 konnte sie kaum erwarten – auch wenn es zu Beginn gar nicht gut lief, wegen Betriebsschließung musste sie zwei Mal ihre Lehrstelle wechseln. Bei Heicken Optik in Leverkusen hat sie dann 2017 im dritten Anlauf erfolgreich ihre Ausbildung abschließen können und schnell wurde ihr klar, dass das auch der Betrieb war, in dem sie weiterarbeiten wollte.
Michelle Terpilak kümmert sich gerne um außergewöhnliche Fälle wie komplizierte Prismenmessungen oder formstabile Kontaktlinsen.
Ein besonders robuster Jahrgang
Zum zweiten Mal in Folge konnte ein neuer Meisterjahrgang an Rhein, Ruhr und Wupper pandemiebedingt seine Meisterbriefe nicht im Rahmen einer großen Festveranstaltung inklusive Politik und Öffentlichkeit erhalten. Die fortdauernde Pandemie zwang die Handwerkskammer Düsseldorf Anfang März, ihre 786 erfolgreichen Prüfungsteilnehmerinnen und -teilnehmer des Jahres 2020 auf dem Versandweg mit den ersehnten Urkunden zu versorgen - als Bestandteil eines großen „Meisterpakets“, bestückt mit wertigen Aufmerksamkeiten. Immerhin 74 der 786 Absolventen, also fast zehn Prozent, waren Augenoptiker und Augenoptikerinnen – und von diesen wiederum Michelle Terpilak aus Leverkusen die Jahresbeste. Allen Jungmeistern egal welcher Profession galt das Lob des Handwerkskammer-Präsidenten: „Sie haben als besonders robuster Jahrgang gezeigt, dass Sie Ziele beharrlich verfolgen können, auch wenn Ihnen der Wind ins Gesicht bläst“, sagte Andreas Ehlert angesichts der erschwerten Umstände. „Das Handwerk braucht Menschen wie Sie gerade jetzt als Vorbild in der Krise!“
Autor: Tom Theilig