Uniklinik Bonn

Neue Studienergebnisse zur AMD

Die Universitäts-Augenklinik Bonn hat eine Querschnittstudie mit vier Personen zur Bewertung der Sensibilität der Netzhaut bei altersbedingter Makuladegenration (AMD) durchgeführt. Mithilfe einer klinischen Mikroperimetrie und Spektralbereichs-OCT konnten Vorläuferläsionen der geografischen Atrophie identifiziert werden, die stark mit dem Fortschreiten der Krankheit verbunden sind.
OCT Besprechung

In der Studie wurden vier Personen mit einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) untersucht.

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Die neue Querschnittsstudie hat den Bedarf an anerkannten Biomarkern und klinischen Endpunkten für die frühe und mittlere altersbedingte Makuladegeneration (AMD) hervorgehoben. Hochauflösende multimodale Netzhautbildgebung, einschließlich Spektralbereichs-OCT (SD-OCT), hat zur Identifikation von Vorläuferläsionen der geografischen Atrophie (GA) beigetragen. Diese Vorläuferläsionen, genannt iRORA (unvollständige retinale Pigmentepithel- und äußere Netzhautatrophie), sind stark mit dem Fortschreiten der Krankheit verbunden, jedoch ist ihre funktionelle Relevanz noch nicht vollständig erforscht. Die Bildgebung mit adaptiver Optik und Scanning Light Ophthalmoscope (AOSLO) ermöglicht nun die zellaufgelöste Visualisierung von Photorezeptoren. Diese Technik wurde weiterentwickelt, um AOSLO-Mikroperimetrie (AOSLO-MP) zu ermöglichen, die die funktionelle Sensitivitätsprüfung kleiner Netzhautbereiche verbessert. AOSLO-MP wurde bereits erfolgreich bei verschiedenen Netzhauterkrankungen angewendet.

Reduzierte Netzhautempfindlichkeit

In der aktuellen Studie wurden vier AMD-Patienten mit iRORA-Läsionen und Kontrollregionen im Auge untersucht, um die Auswirkung der Läsionen auf die Netzhautfunktion zu bestimmen. Die Netzhautsensibilität wurde mit klinischer Mikroperimetrie (MAIA) und AOSLO-MP gemessen. Die Bildgebung des AOSLO-MP zeigte eine reduzierte Reflektivität der Photorezeptoren und Flecken hyporeflektierender Bereiche an Drusen mit dazwischen liegenden hyperreflektierenden Herden in iRORA-Bereichen. Im Vergleich zu den Kontrollstellen im Auge zeigte das MAIA-MP einen durchschnittlichen Verlust der Netzhautempfindlichkeit von −7,3±3,1 dB an iRORA-Läsionen, während der mit dem AOSLO-MP gemessene Empfindlichkeitsverlust 20,1±4,8 dB betrug. Diese Ergebnisse betonen die Bedeutung von AOSLO-MP bei der Untersuchung der funktionellen Relevanz von Netzhautläsionen und unterstützen die Validierung von iRORA als potenzielles klinisches Ergebnismaß für AMD. Um die Ergebnisse zu bestätigen, seien jedoch noch größere Kohortenstudien notwendig.