Ray-Ban wird smart
Die smarten Brillen der "Ray-Ban-Stories" gibt es zunächst in 20 Modellen und fünf Farben.
Noch vor zwei Jahren wurde über eine mögliche Kooperation des Online-Riesen Facebook mit EssilorLuxottica spekuliert (die DOZ berichtete). Vor einem Jahr dann die Bestätigung: Auf der Online-Konferenz Facebook Connect kündigt Facebook-CEO Mark Zuckerberg eine mehrjährige Zusammenarbeit der beiden Unternehmen an. Ziel sollte sein, „Facebook-Apps und -Technologien, die führende Position und die ikonischen Marken von Luxottica sowie die fortschrittliche Brillenglastechnologie von Essilor“ zu kombinieren. Nun ist es so weit: Die Unternehmen präsentieren unter dem Namen „Ray-Ban Stories“ das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit.
Ohne Augmented Reality, aber smart
Zwar ist das erste Resultat der Kooperation (noch) keine Augmented-Reality-, aber immerhin eine smarte Brille. „Ray-Ban Stories“ wurde kürzlich vorgestellt und ist bereits in „ausgewählten Geschäften“ in den USA, Australien, Kanada, Irland, Italien und Großbritannien erhältlich. Die „Ray-Ban Stories“-Modelle gibt es laut Mitteilung in insgesamt 20 Ausführungen, unter anderem mit den Fassungen Wayfarer/Wayfarer Large, Round und Meteor. Weiterhin stehen „fünf Farben und mehrere Arten von Brillengläsern zur Auswahl, darunter klar, getönt, selbsttönend und Korrektionsgläser“. Die Brille kann mit einer 5-Megapixel-Kamera Fotos und „bis zu 30-sekündige Videos“ per Aufnahmetaste sowie per Sprachbefehl aufnehmen. Sodann leuchtet eine LED auf, die anderen Personen anzeigen soll, dass aufgenommen wird. Weiterhin verfügt die Brille über Ohrhörer sowie ein mit drei Mikrofonen ausgestattetes Audiosystem, um Telefonieren zu ermöglichen. Die Brille ist mit der Facebook View-App verbunden, die es ermöglichen soll, die per Smart-Brille aufgenommenen Inhalte auf Geräte mit den Betriebssystemen iOS und Android zu importieren, zu bearbeiten und beispielsweise an die Social-Media-Dienste Facebook, Instagram, WhatsApp, Messenger, Twitter, TikTok oder Snapchat zu übertragen. Die smarte Brille wird mit einem tragbaren Ladeetui ausgeliefert. Als Ladeanschluss dienen die dabei die Bügelscharniere. Die Brillen sollen „nur etwa fünf Gramm mehr als das ursprüngliche Wayfarer-Design“ wiegen.
Das Brillen-Etui dient gleichzeitig als Ladestation. Die Brille wird über die freiliegenden Läufe der Bügelscharniere angedockt.
Problem Datenschutz
Großen Raum nimmt in der entsprechenden Mitteilung von Facebook das Thema Datenschutz ein. Diesem Zweck sollen ein Netzschalter zum Ausschalten von Kamera und Mikrofon dienen sowie die bereits erwähnte Aufnahme-LED. Zudem sollen nur „notwendige Daten“ gesammelt werden, die Verwendung des Sprachassistenten sei „komplett optional“. Fotos und Videos, die sich auf der Brille befinden, werden verschlüsselt, um unbefugten Zugriff zu erschweren. Ob diese und weitere Maßnahmen jedoch ausreichen, um die teils scharfen Datenschutzbestimmungen vieler Länder zu erfüllen, bleibt dahingestellt.