Auf dass die Liebe zur Silmo im doppelten Jubiläumsjahr noch inniger wird!
Für die Silmo PARIS ist 2017 gleichzeitig Jubiläums- und Übergangsjahr. Die Messe feiert ihr 50-jähriges Bestehen und hat sich vom 6. bis 9. Oktober eine „Xtrashow“ ausgedacht. Ein Artikel aus der bandaktuellen DOZ|Oktober 2017.
„Wir feiern heute zusammen 70 Jahre, ein ganzes Leben“, sagt Martin Lehmann zur Eröffnung des Cocktailempfangs. Der Brillendesigner aus Köln hat eine besondere Beziehung zur Silmo, deswegen stellt er sein Atelier mitten in Kölns Ausgehviertel im Schatten der Zülpicher Straße – im sogenannten „Kwartier Latäng“ – gerne für diesen gemütlichen Abend zur Verfügung. Auf zwei Dinge soll heute Abend – Mitte September – rund drei Wochen vor der Silmo angestoßen werden: Erstens auf das 20-jährige Jubiläum von Martin & Martin und natürlich zweitens auf den 50. Geburtstag der Pariser Messe, weswegen sich Lehmann die Moderation des kurzen offiziellen Programms mit den beiden weiteren Gastgeberinnen der IMF GmbH Promosalons Deutschland teilt.
Eva Passman und Stephanie Kozok sind „die deutsche Vertretung der Silmo“ und begleiten und betreuen seitens der Kölner Agentur Aussteller und Besucher der französischen Augenoptik-Messe auf dem Weg nach Paris und dort vor Ort. Und sie machen Werbung für den Besuch in der französischen Hauptstadt, was ihnen angesichts des anstehenden Jubiläumsprogramms vom 6. bis 9. Oktober dieses Mal leicht fällt. Zwar steht der Herbsttermin nicht bei allen deutschen Augenoptikern im Kalender, doch die treuen Fans unter den Besuchern und Ausstellern schwören auf die Tage am Eiffelturm – und die Silmo engagiert sich zusätzlich ebenso wie die Opti in München, die hiesige Branche vonn ihrem Angebot zu überzeugen.
In Köln im Atelier des Silmo-Fans Lehmann muss niemand überzeugt werden. Am Ende des Abends werden die Gäste ihre Einladungen für den Silmo d‘Or und VIP-Tickets für den Messebesuch mit nach Hause nehmen. Zuvor sind sie schon mit französischen Köstlichkeiten und einem kurzen Blick auf die Höhepunkte der Silmo in Stimmung gebracht worden. Lehmann hat aus 20 Jahren Martin & Martin einige Exponate drapiert, anhand der Auswahl lässt sich die Entwicklung der Brillenmode in den vergangenen zwei Jahrzehnten prima ablesen. Martin Lehmann, einer der Gründer und Namensgeber des Labels, erzählt zudem die Geschichte, wie er tatsächlich wie die Jungfrau zum
Kinde zum Brillendesign kam. 1997 war er mit seinem Kumpel Martin Stempel im Handel tätig. Lehmann studierte nebenher Betriebswirtschaftslehre und arbeitete als Controller. 1999 half er einem Kölner Künstler, dessen Entwicklung in einer Kleinserie zu realisieren: eine Schläfenbrille.
„Versuchen immer schon, krasse Sachen zu machen“
Der befreundete Künstler aber hatte eigene Ansichten, und die beiden Martins hatten im Frühjahr 2000 die Idee, eine eigene Brillenkollektion auf die Beine zu stellen, die im Herbst 2000 erstmals in Paris das Licht der Welt erblickte. „Das war damals eine sehr urbane Kollektion ausschließlich aus schwarzen, weißen und transparenten Materialien“, sagt Lehmann. Wiederzufinden im neuesten „Baby“, das dieses Jahr beim Silmo d‘Or auf dem Prüfstand steht. „Ollie“ kommt mit einer Dreischicht-Fräsung daher, zwei Jahrzehnte nachdem Martin & Martin bei der Silmo zum ersten Mal ausgestellt haben. Lehmann: „Wir haben immer versucht, krasse Sachen zu machen.“ Das scheint so zu stimmen, zumindest wenn man sich „Ollie“ und die Schläfenbrille ansieht, mit der alles begann.
Das hängt gewiss auch damit zusammen, dass im vergangenen März Silmo-Präsident Philippe Lafont verstarb. So ist zum Jubiläum in Amélie Morel erstmals eine Frau für die Organisation der augenoptischen Fachmesse verantwortlich; sie wurde einstimmig vom Silmo-Vorstand zur Präsidentin gewählt: Ein starkes Vertrauensvotum für die Marketing-Direktorin ihrer Firma Morel zum Start ihrer Arbeit. Dennoch Morel wird ihren Weg erst finden müssen, auch wenn mit ihr eine Botschafterin für die französische
Brillenindustrie an der Spitze der Silmo steht, die einen neuen Ansatz mit umfassendem Wissen über die Kommunikation und die französischen und internationalen Brillenmärkte verbindet. Die Erwartungen indes sind immens, denn die Besucher – und damit die Branche – erwarten Innovationen und Lösungen für aktuelle Marktentwicklungen.
„Silmo d‘Or“-Gala im Grand Palais
Gut angenommen wurde bereits im vergangenen Jahr der „Silmo Experience Store“, der digitale In-Store-Erfahrungen für den Alltag und im Geschäft aufzeigt und Ideen gibt. Besonders exklusive Kollektionen gibt es im „Silmo Pop Up“ – die Ausstellung bietet in diesem Jahr eine neue Kategorie und zeigt zusätzlich „Kultmodelle“. Die „Silmo Academy“ fungiert erneut als Informationszentrum zum Thema Sehschwächen und der „Silmo d‘Or“ ist ohnehin schon zu einem Aushängeschild der Messe geworden, der natürlich insbesondere für die Aus- und Hersteller interessant ist. In diesem Jahr ist aber alleine schon der Veranstaltungsort am Messesamstag einen Besuch wert: Die Preisverleihung geht im Grand Palais in Paris über die Bühne; jenem imposanten Gebäude, das für die Weltausstellung im Jahr 1900 errichtet wurde und heute vor allem als Museum und als Galerie für Wechselausstellungen genutzt wird. „Wir erwarten in diesem Jahr dort rund 3.500 Gäste zur Preisverleihung“ erzählt Eva Passmann den wesentlich wenigeren Gästen in Köln, von denen sich aber vermutlich einige am 7. Oktober im Grand Palais wiedersehen. Einer ist auf jeden Fall dort, um sich der notorisch erfolgreichen französischen Konkurrenz zu stellen: Martin Lehmann möchte mit „Ollie“ auf der Bühne den Silmo d‘Or in den Händen halten; auf dass die Liebe zur Silmo im doppelten Jubiläumsjahr noch inniger wird!
UODATE: "Ollie" hat es nicht unter die letzten fünf geschafft und gehört nun überraschenderweise doch nicht zu den Nominierten zum Silmo d'Or.