Opti 2018 mit neuer Hallenbelegung – Dämpfer für Branchenvertreter?
Schon im kommenden Jahr – und nicht erst 2019 mit den noch zu erwartenden Hallen C5 und C6 – wird die Fachmesse Opti größer und internationaler. Wie die Gesellschaft für Handwerksmessen mbH (GHM) meldete, eröffnet die Schau vom 12. bis 14. Januar erstmal auf 45.000 Quadratmetern (2017: 40.000 m2). Außerdem erhält die augenoptische Perle an der Isar eine neue Struktur.
Vor allem Letzteres könnte vielen Playern der Branche sauer aufstoßen. Denn anders wird vor allem die thematische Anordnung der Aussteller: Waren die schicken Brillenlabels und -designer – Newcomer, Independent Labels, Lizenzmarken und etablierte Klassiker – doch in den Vorjahren schwerpunktmäßig in den Hallen C1 und C4 auf dem Messegelände in München beheimatet. Auf dem neusortierten Hallenplan für 2018 hingegen ballen sie sich in den Hallen C1, C2 und zum Teil in C3. Das heißt, die Messebesucher, die die Opti über den Eingang Nord-West betreten, tauchen direkt in die Welt der Brillenmode in Halle C1 ein und können das lustmachende Thema in einem Rutsch bis Halle C3 auskosten.
Ob dieselben Gäste danach noch Energie verspüren, weiter in die Hallen C4 und B4 vorzudringen, bleibt abzuwarten. Dort werden im Vergleich zur bunten Modewelt nüchternere Themen präsentiert: Ladenbau, Marketing, Brillengläser, Kontaktlinsen, Instrumente, Geräte und Maschinen. Ebenfalls abzuwarten bleibt, wie intensiv die Messebesucher den Eingang Nord als Opti-Zugang nutzen werden. Denn er eröffnet auf der einen Seite den direkten Zugang zu den Hallen C4 und B4 und damit genau zu diesen Themen; auf der anderen Seite aber auch den zur Brillenmode. Welches Ziel die Messeveranstalter mit der – zugegebenermaßen kniffligen - Neuordnung verfolgen, wollte die DOZ von Opti-Projektleiterin Bettina Reiter wissen.
DOZ: Frau Reiter, mit welchem Ziel setzen Sie die „neue Ordnung“ schon im kommenden Jahr um und nicht erst im Jahr 2019 in Verbindung mit den neuen Hallen C5 und C6?
Bettina Reiter: Die Nachfrage nach der Opti ist groß. Bereits 2017 und auch schon 2016 war die Messe ausverkauft und es gab eine Warteliste. Für die Opti 2018 hatten wir die Chance, die B4 zu integrieren und möchten diese nutzen. Deshalb bereiten wir diesmal schon den nächsten Schritt vor. Die Opti steht für gesundes Wachstum. Im Januar 2018 gehen wir den ersten Schritt mit einem Teil der Halle B4 und werden dann – wenn die Hallen C5 und C6 im Herbst 2018 fertiggestellt sind – den nächsten Schritt gehen.
Kann man sagen, dass die Opti langfristig gesehen modischer werden soll? Jetzt ballen sich die Aussteller mit Mode- und Trendpotenzial in den Hallen C1 bis zum Teil C3. Danach folgen die Hallen mit Ausstellern zu – man könnte sagen – komplizierteren Themen.
Klar, die Opti ist die Messe, auf der gleich zu Jahresbeginn die Trends gezeigt und gesetzt werden. Das betrifft aber nicht nur den Bereich Mode, die Opti ist die Premierenplattform im Bereich Technologie. Denken Sie nur an den Themenschwerpunkt OPTIC 4.0 – Digital Solutions, der übrigens in der Besucherbefragung ebenso Topnoten bekommen hat wie das Opti-Forum und der Opti-Campus. Das Interesse der Fachbesucher an Wissens- und Innovationsthemen, gerade im Hinblick auf neue Technologien, ist sehr hoch. Laut Besucherbefragung sind Marktorientierung, Neuheiten und Wissenstransfer die Top-Gründe für den Besuch der Opti und die Interessensgebiete der Opti-Besucher sind breit gefächert. Auf der Opti finden sie gleich zu Jahresbeginn ein umfangreiches Angebot und zahlreiche Produktinnovationen und -neuheiten, gerade im technischen Bereich. Mit der Integration der Maschinenhersteller und der Zuliefererindustrie schaffen wir ein neues Angebotsspektrum und gewinnen neue Zielgruppen. Diese mögen auch modisch interessiert sein, für ihr Geschäft sind allerdings die Aussteller genau in dem Bereich Maschinen, Gläser et cetera interessant und spannend. Woran der einzelne Besucher Spaß hat, ist doch ganz individuell. Sie wissen selbst, dass auch vermeintlich komplizierte Themen unglaublich faszinierend sein können. Unser Ziel ist es immer, das Spektrum der Opti zu erweitern, und den Besuchern – seien es Augenoptiker, Kontaktlinsenspezialisten oder Branchenvertreter aus Industrie und Großhandel – ein perfektes und umfassendes Angebot zu bieten, einen vollständigen Überblick über die gesamte Branche, das heißt gut sehen und gut aussehen.
Wie wollen Sie vor dem Hintergrund verhindern, dass die Besucher in den ersten drei Hallen verweilen und die Aussteller der anschließenden Hallen eine Flaute hinnehmen müssen? Erfahrungsgemäß betritt das Gros der Besucher die Messe über den Eingang Nord-West, heißt bei Halle C1.
Was den Eingang Nord-West angeht ergibt die Auswertung der Zutrittsstatistik ein anderes Bild: Beide Eingänge, Nord und Nord-West, werden fast identisch gut genutzt. Darüber hinaus zeigen auch die Ergebnisse der Besucherbefragung, dass alle Hallen über die gesamte Laufzeit gleichmäßig frequentiert sind. Ohne bereits jetzt zu sehr ins Detail rund um die Opti 2019 gehen zu wollen: Mit dem Bau der Hallen C5 und C6 entstehen völlig neue Möglichkeiten. So entsteht neben den neuen Messehallen dort beispielsweise das Conference Center Nord-Ost. Aber schon 2018 gibt es in den Hallen C4 und B4 – zusätzlich zum Opti-Forum – einige absolute Highlights, die sich die Besucher nicht entgehen lassen werden. Kurz gefasst: Ich bin sicher, die Besucher werden sich in allen Hallen aufhalten und wohlfühlen, weil die Themen und Aussteller auf der gesamten Opti großartig sind.