Hilfe jenseits von Zahlen und Fakten

Psychosomatik: Gesichtsfeldausfall mit unklarer Ursache

Immer wieder betreten Kundinnen und Kunden mit den unterschiedlichsten Problemen und Sorgen das Geschäft. In vielen Fällen können Brillen oder Kontaktlinsen Abhilfe schaffen – doch was wenn nicht? Im folgenden Fallbeispiel geht es um eine Person mit einer monokularen Hemianopsie, der möglichen Hilfe durch den Augenoptiker und der unerwarteten Lösung des Gesichtsfeldausfalls.
Gesichtsfeldausfall

Auf einmal fehlt ein großer Teil des Sichtfelds – ein beängstigender Gedanke

© Christian Meinl

Erstveröffentlichung in der DOZ 09I24

Carsten C.* fuhr Mitte Oktober 2022 nach ein paar Stunden PC-Arbeit gerade eine kurze Strecke auf der Autobahn, als der 33-Jährige plötzlich eine Sehverschlechterung wahrnahm. Ein selbst durchgeführter Vergleich im Wechsel zwischen rechts und links bestätigte, dass etwas am linken Auge nicht stimmte. C. rief noch aus dem Auto seinen Augenarzt an, der ihn sofort als Notfalltermin einbestellte. In der Praxis angekommen, führte sein Arzt direkt das volle apparative Diagnoseprogramm durch, untersuchte beide Augen ausführlich mit der Spaltlampe und überprüfte Visus und Refraktion. (Tabelle 1)

Von einer Sekunde auf die andere hatte C. nun also mit einem halbseitigen Gesichtsfeldausfall, monokularen Doppelbildern und verschwommenem Sehen auf dem linken Auge zu kämpfen. Nach den oben genannten Untersuchungen und einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch ordnete der Augenarzt sofort umfangreiche Laboruntersuchungen des Blutes und eine MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomographie) des Gehirns mit Einsatz von Kontrastmittel an – es stand der Verdacht eines Hypophysenadenoms (meist gutartiger Tumor der Hirnanhangdrüse, der neben hormonellen Einflüssen auch Druck auf benachbarte Gewebe und Strukturen ausüben und damit die Symptome unseres Patienten, zumindest teilweise, hervorrufen kann) im Raum, der dringend geklärt werden sollte. Noch in der Praxis versuchten die medizinischen Fachangestellten und der Patient selbst, telefonisch an einen kurzfristigen MRT-Termin zu kommen, was schließlich auch gelang.

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