Eine Zweitmeinung nicht ohne ausführliche Messung

„Schneegestöber“ im Auge: Fallbeispiel einer Asteroidalen Hyalose

Immer wieder kommen Patienten zu Optometristinnen und Augenoptikern, um sich eine Zweitmeinung oder eine Einschätzung einzuholen, nachdem sie bereits einen ersten Termin bei einer Kollegin oder einem Augenarzt hatten. Am folgenden Fallbeispiel zeigt Fachautorin Carolin Truckenbrod, dass eine allgemeine Aussage wie „Nach der Katarakt-Operation wird das Sehen wieder besser“ nicht leichtfertig getätigt werden sollte und unterstreicht die Wichtigkeit einer gründlichen Begutachtung der Augen.
 Schneegestöber

Im Winter kennen das viele Straßen verkehrsteilnehmende: Die Sicht ist durch die Dunkelheit und fallenden Schnee eingeschränkt – entgegenkommende Fahrzeuglichter blenden.

© Adobe Stock / Iakov Kalinin

 

Erstveröffentlicht in der DOZ 12I24

Bei optometrischen Messungen können Zufallsbefunde den Optometristen vor Herausforderungen stellen. Ein 88-jähriger Kunde wünscht sich eine Zweitmeinung zu einer vom Augenarzt empfohlenen Katarakt-Operation des linken Auges. Er klagt über starke Blendungsprobleme beim abendlichen Autofahren von entgegenkommenden Autos. Was dieser über den Senior weiß: Ein Glaukom wird seit vielen Jahren mit Travatan therapiert, systemisch sind ein Bluthochdruck und Diabetes bekannt.

Was sind die Hauptaufgaben bei einer solchen gewünschten Zweitmeinung? Das Ziel sollte es sein, den aktuellen Status des Sehens zu erfassen. Dazu gehören der Visus mit bestmöglicher Korrektion und das Kontrastsehen, aber auch die Ergebnisse des AmslerGitter-Tests. Weiterhin wünscht sich der Kunde eine Einschätzung, ob nach der Operation eine Besserung der Blendungsprobleme zu erwarten ist. Dabei kann der Optometrist immer nur Zusammenhänge erklären. Weder ist es sinnvoll, eine konkrete Empfehlung zur anstehenden Operation abzugeben, noch das mögliche Ergebnis vorauszusagen. Wichtig ist jedoch zu erklären, welche Konsequenzen sich aus der Operation für das Sehen ergeben können. So sollte zum Beispiel ein Kurzsichtiger aufgeklärt werden, dass das Sehen in der Nähe ohne Brille nach der Operation nicht mehr möglich ist, wenn die Zielrefraktion eine Emmetropie ist.

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