VDCO: Linsentragen ist während Corona-Pandemie sicher
Ist das Berühren des Gesichtes und der Augen beim Kontaktlinsenhandeling ein Risiko für die Übertragung von Covid-19? Die Vereinigung Deutscher Contactlinsen Spezialisten und Optometristen (VDCO) gibt in einer Stellungnahme Entwarnung.
Danach ist auch in Zeiten der Corona-Pandemie sicheres Kontaktlinsentragen möglich, sofern die Hygieneregeln des normalen Kontaktlinsentragens zuzüglich des Händewaschens vor und nach dem Aufsetzen eingehalten werden. Eine Corona-Infektion über den Tränenfilm sei daher unwahrscheinlich. Kontaktlinsen stellten für viele Verbraucher "einen wichtigen Teil ihres Lebens dar und sind für einige sogar Voraussetzung für die Ausübung ihrer täglichen Arbeit", hieß es weiter aus der Berliner Geschäftsstelle. Dennoch sei die Gefahr einer Ansteckung durch Husten, Tröpfchen- und Schmierinfektion (Speichel, Hände) weiterhin gegeben.
Größere Studien stehen noch aus
Grundsätzlich empfiehlt die Vereinigung, Verbrauchern die Angst vor einer Covid-19-Übertragung im Zusammenhang mit Kontaktlinsen zu nehmen und gleichzeitig auf die Wichtigkeit der Hygieneanforderungen hinzuweisen. Von Kontaktlinsen-Anpassungen und -Kontrollen rät die Vereinigung vor dem Hintergrund des sich ausbreitenden Coronavirus im Moment ab beziehungsweise empfiehlt, diese auf Notfälle zu beschränken.
Die VDCO beruft sich auf zwei Studien: "Assessing Viral Shedding and Infectivity of Tears in Coronavirus Disease 2019" - die DOZ berichtete, und "Evaluation of coronavirus in tears and conjunctival secretions of patients with SARS‐CoV‐2 infection". In Summe stimmen die Autoren der Studien darin überein, dass die Tränenflüssigkeit von Infizierten kein sehr wahrscheinlicher Übertragungsweg für Covid-19 ist. Dieses müssten, hieß es, allerdings noch weitere Studien mit mehr Probanden bestätigen. Die Übertragung durch Schmierinfektion über Bindehautgewebe könne indes "nicht sicher ausgeschlossen werden".