„Am Samstag? Da haben wir neuerdings geschlossen!“

Verkürzte Öffnungszeiten – ein Weg aus dem Dilemma?

Personal fehlt in der Augenoptik an allen Ecken und Enden, (auch) als Folge des Engpasses sind die Ansprüche von Fachkräften an ihre Arbeitgeber gestiegen. Wie geht die Branche damit um? Die DOZ hat sich umgehört und zwei kreative Geschäftsinhaber gefunden, für die veränderte Öffnungszeiten die Lösung sind - und dies dabei mitunter auch kreativ zu Werke gehen. Dies zahlt sich für sie in mehrfacher Hinsicht aus.
Geschlossen Schild
© Adobe Stock / lotharnahler

Erstveröffentlicht in der DOZ 07I24

Das Schlüsselerlebnis hatte Jürgen Jainta im Sommer 2022, auf einer Fortbildung in Hamburg. Als der Inhaber der Optiker Schütz OHG sich dort mit anderen Augenoptikern unterhielt, zeigte sich, dass viele von ihnen in der Industrie oder bei Augenärzten arbeiten, anstatt – wie er selbst – in einem Fachgeschäft. Glücklich waren diese Kolleginnen und Kollegen damit jedoch nicht unbedingt. Jainta hakte nach. Warum sie es sich so ausgesucht hätten, wo doch gerade in Zeiten akuten Fachkräftebedarfs quasi freie Jobwahl bestehe, wollte er wissen – und erhielt ein eindeutiges Ergebnis. „Auf Platz eins war die in Augenoptikgeschäften übliche Samstagsarbeit“, stellt er fest. „Weil vielen aber das zweitägige Wochenende wichtig ist für das Zusammensein mit der Familie, haben sie sich für andere Arbeitgeber und Aufgabengebiete entschieden.“

Ein ähnliches Bild hatte sich ihm auch schon auf anderen Treffen offenbart. Für Jainta der wegweisende Impuls, um selbst etwas zu ändern in seinem in Pforzheim ansässigen Geschäft. Bereits auf der Rückfahrt von Hamburg ging er mit dem Gedanken schwanger und als er diesen seiner Ehefrau Regina Jainta, mit der er die OHG gemeinsam leitet, mitteilte, stand für beide nach kurzer Beratung fest: wir schließen künftig am Samstag statt wie bisher am Mittwoch.

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