Was heißt für Sie Handwerk, Ludwig Rosenberger?

Rosenberger vereint Geschäft mit Manufaktur und eigener Brillenmarke

Augenoptikermeister Ludwig Rosenberger und seine Frau Kirsten Heine-Rosenberger führen ihre eigene Brillenmanufaktur sowie ein Geschäft mitten in München. Zusätzlich bietet der Profi-Bastler regelmäßig Brillenbau-Unterricht an. Wieso er keine weiteren Mitarbeiterinnen oder Azubis hat und weshalb sein Geschäft nicht wachsen muss, hat er der DOZ im Gespräch verraten.
Rosenberger_Ehepaar

Teamwork: Ludwig Rosenberger und seine Frau Kirsten Heine-Rosenberger führen ihre beiden Geschäfte zu zweit. Abwechselnd ist eine in München vor Ort und der andere in Karlstadt. Über die Jahre haben sie sich einen treuen Kundenstamm aufgebaut.

© DOZ / Ilka Becirevic

Erstveröffentlicht in der DOZ 02I24

Seit 33 Jahren baut und vertreibt Ludwig Rosenberger aus Karlstadt am Main seine eigene Brillenmarke Rosenberger Eyewear. Zusätzlich bietet er Brillenbauseminare als Einzelunterricht an. Gemeinsam mit seiner Frau, die ebenfalls Augenoptikerin ist, vertreibt der 59-Jährige seine selbst gebauten Brillen an zwei Standorten: In Karlstadt, wo er die Brillen alle eigenhändig baut, und in München in einem kleinen, 28-Quadrat- meter-Geschäft. Bei der Betreuung wechseln sich die beiden ab. Sie haben keine weiteren Angestellten oder Azubis.

Dass er einmal eine eigene Brillenmarke besitzen würde, hätte Rosenberger als Kind niemals gedacht. Zum Beruf des Augenoptikers kam er aus reinem Zufall. Vor 40 Jahren gab es in Deutschland deutlich mehr Schulabsolventen als Lehrstellen, und da Rosenberger in seiner Heimatstadt Karlstadt bleiben wollte, schrieb er zehn bis fünfzehn Bewerbungen und wartete ab. Die einzige Zusage kam vom Augenoptiker. „Ich hatte keine Ahnung, was ein Augenoptiker macht“, erinnert sich Rosenberger. Weder er noch seine Eltern trugen zu dem Zeitpunkt überhaupt eine Brille. Auch wenn er somit wie die Jungfrau zum Kind zu seinem Beruf kam, blieb er dabei. „Laut Berufsberater sollte ich Tankwart oder Handelsfachpacker werden. Da bin ich froh, dass ich bei der Brille gelandet bin.“

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