Einsatz für die Sicherheit, Brillen für die Truppe

Augenoptiker (und Soldat) bei der Bundeswehr

Deutschlandweit arbeiten derzeit 16 Augenoptiker und Augenoptikerinnen bei der Bundeswehr. Sie versorgen das militärische und zivile Personal nicht nur mit Spezial-und Sonderbrillen, sondern sind auch militärisch ausgebildet. So wie Timo B.* Der 36-Jährige ist Sanitätsmaterialfeldwebel am Versorgungs- und Instandsetzungszentrum im hessischen Pfungstadt und mit großer Leidenschaft beides: Augenoptiker und Soldat.
Bundeswehrsoldat zielt mit Gewehr

Seit 2013 sind Schießbrillen – hier das Modell Revision Sawfly beim Übungsschießen – wegen der Verletzungsgefahr am Auge bei der Bundeswehr Pflicht. 

© Bundeswehr

Erstveröffentlichung in der DOZ 08|2024.

Übersehen kann man ihn nicht: den großgewachsenen Mann im Feldanzug mit dunkelgrünem Tarndruck und ebenso grüner, fast neonhell leuchtender Brillenfassung, der am Darmstädter Bahnhof steht, geduldig wartet und freundlich lächelt. Der Augenoptiker und Hauptfeldwebel B.* – letzteres die offizielle Anrede, zumindest unter Bundeswehr-Angehörigen – ist extra gekommen, um den Journalisten aus Berlin zur Major-Karl-Plagge-Kaserne in Pfungstadt zu chauffieren, seinem Arbeitsplatz. (*Aufgrund des Schutzes der Persönlichkeitsrechte des Bundeswehrangehörigen und der Sicherheit seiner Familie verzichtet die DOZ auf die Nennung des Klarnamens.)

Wie der Zufall es wollte, hatte seine Mutter in ihrem Job als Krankenschwester mit dem Seniorchef eines augenoptischen Betriebs zu tun und erzählte dem Mann vom Leid ihres Sohnes. So kam es, dass B. ab 2005 eine Ausbildung zum Augenoptiker in Bietigheim-Bissingen absolvierte, seinem Geburtsort 20 Kilometer nördlich von Stuttgart, die er Mitte 2008 als Geselle abschloss. Doch schon einen Monat später wurde er zum Grundwehrdienst eingezogen und mit den harten Realitäten des Soldatenlebens konfrontiert: morgens um vier Uhr aufstehen, Liegestützen und körperlicher Drill, Schießtraining, Geländeübungen, Fitness, der gesamte Tag durchgetaktet.

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