Geht nicht gibt’s (fast) nicht

Multifokale Kontaktlinsen bei höherem Astigmatismus

Kontaktlinsen bieten Freiheit in vielen Lebenslagen, seit einigen Jahren auch für presbyope Menschen. Doch viele Kundinnen und Kunden wissen immer noch nicht, was alles möglich ist oder werden nicht richtig informiert. Auch der Astigmatismus in höheren Bereichen ist heute kein Hinderungsgrund mehr, Kunden mit diesem Problem erfolgreich mit Kontaktlinsen zu versorgen. Im folgenden Fallbericht teilt DOZ-Autor Christian Meinl seine Erfahrungen dazu mit.
Multifokale Kontaktlinsen
© Adobe Stock / Robert Kneschke

 

Erstveröffentlicht in der DOZ 11I24

Eine neue Kundin berichtete mir, bisher mit einer Fernbrille versorgt zu sein. In letzter Zeit zeigten sich in ihrem Beruf als zahnmedizinische Fachangestellte mit Tätigkeit im OP-Bereich Seheinschränkungen, auch das Lesen auf digitalen Endgeräten bereitete der 44-Jährigen zunehmend Schwierigkeiten. Die daraufhin durchgeführte subjektive Augenglasbestimmung bestätigte dies: Addition +1,0 dpt – die Presbyopie hatte Einzug gehalten. Die Kundin verriet, nachdem sie von mir über die Versorgungsmöglichkeiten mit Brille aufgeklärt worden war, dass Sie ebenfalls schon über Gleitsichtgläser nachgedacht hatte. Allerdings schreckte sie der Preis noch etwas ab, da ihre bisherigen Brillen aufgrund der Arbeitsbedingungen dauernd verspritzt waren und teilweise schon Kratzer erlitten hatten. In der Zahnarzt-Praxis seien zwar Schutzbrillen vorhanden, diese seien aber viel zu klein und passten nicht über ihre Brille.

Ergebnis der subjektiven Augenglasbestimmung:

R: sph: -0,50 dpt cyl: -4,0 dpt Achse: 4° Visus cum correctione: 1.25
L: sph: -0,50 dpt cyl: -3,75 dpt Achse: 166° Visus cum correctione: 1.25 beidseits Addition +1,0 dpt

Ich fragte die Kundin, ob Sie schon einmal Kontaktlinsen versucht habe - damit würde Sie problemlos jede Schutzbrille des Arbeitgebers aufsetzen und in allen Richtungen gut sehen können. Völlig verblüfft fragte sie: „Geht das denn?! Mir wurde immer gesagt wegen meiner Hornhautverkrümmung ginge das nicht. Und dann kann ich ja trotzdem nicht damit lesen oder im OP arbeiten!?“ Ich informierte der Kundin über die Möglichkeiten einer Kontaktlinsenversorgung mit Nahstärken und den Ablauf von Anpassungstermin und Testphase. Die Kundin beschloss, alles zuhause mit Ihrem Mann zu besprechen und rief nach dem Wochenende direkt an, um einen Anpasstermin zu vereinbaren.

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