Sehen ist ein hohes Gut – weltweit

Der Beruf des Augenoptikers ist nicht nur Handwerk, sondern auch ein fester Bestandteil des Gesundheitssektors. Schließlich ist der Augenoptiker nicht nur Dienstleister, sondern manchmal auch Seelsorger und Psychologe. Insofern verwundert es vielleicht nicht, dass viele Berufskollegen das „Helfersyndrom“ haben und sich nicht nur innerhalb des eigenen Betriebes, sondern auch national oder sogar international für besseres Sehen einsetzen. In einer vierteiligen Serie stellt die DOZ einige Organisationen vor, die sich genau das auf die Fahne geschrieben haben. Teil eins widmet sich dabei Projekten von Privatleuten und Vereinen.
Himalaya Sonnenbrillenb
„Shades of love“ verteilt Sonnenbrillen im Himalaya und in den Anden.
© Shades of Love

Sehen ist ein hohes Gut. Hierzulande sind Sehhilfen glücklicherweise für die meisten Menschen erschwinglich oder über Sozialleistungen zu beziehen. Wer dieses Glück nicht hat, ist oft von Bildung oder sozialem Leben ausgeschlossen. Wo es keine Schulbücher gibt und alles von der Tafel abgeschrieben werden muss, ist es notwendig, den Anschrieb auch lesen beziehungsweise erkennen zu können. Nur durch Bildung kann der Weg in ein weniger beschwerliches Leben geebnet werden, mit vielen Möglichkeiten, dieses zu gestalten. 

Durch eigentlich operable Augen­erkrankungen oder unkorrigierte Fehlsichtigkeiten können viele Menschen jedoch ihr Potenzial nicht ausschöpfen. Zudem werden Behinderte in einigen Ländern oft ausgegrenzt, da sie nicht zum Ernähren der Familie beitragen können oder man sich ihrer schämt. Brillen und Operationen auch für ärmere Bevölkerungsschichten erschwinglich oder zunächst überhaupt einmal zugänglich zu machen, haben sich zahlreiche Organisationen zur Aufgabe gemacht.
Private Zusammenschlüsse haben den großen Vorteil, dass der Verwaltungsapparat in der Regel kein oder nur sehr wenig Geld verschlingt. Oft trifft man sich in privatem Rahmen bei hauseigener Bewirtung. Daher kommen die finanziellen Spenden zum Großteil auch wirklich da an, wo sie benötigt werden. Aufgrund transparenter Vereinsstrukturen und einer oft überschaubaren Mitgliederanzahl können Interessierte meist direkt nachfragen, wo und wie die Gelder verwendet werden. Umgekehrt ist die Größe einer Organisation in vielen Fällen aber auch eine Garantie für ein gewisses Spendenaufkommen. Wenn Bekanntheit nur durch die lokale Presse und keine großen Medienkampagnen erlangt wird, halten sich die finanziellen Möglichkeiten oft in Grenzen. 

Da viele Projekte in Afrika oder Südamerika lokalisiert sind, wird der Großteil der Spendeneinnahmen in Porto- und Transportkosten von Waren investiert. Dazu können zum Beispiel auch landesübliche Einfuhrzölle zählen. Während bei kleineren Paketen die Zustellung meist über die Post möglich ist, wird bei Gerätelieferungen oder ähnlichem eine Speditionsfirma benötigt. 

Lieber Secondhand- als gar keine Brille

Soziale Projekte finden sich grundsätzlich weltweit und lassen sich grob in zwei Kategorien ordnen: Zum einen Projekte, die die Bevölkerung des jeweiligen Landes mit Secondhandbrillen versorgen und zum anderen solche, die die Notleidenden mit neuen Brillen ausstatten. 

Die Versorgung mit Secondhandbrillen polarisiert. Gemessen an deutschen Standards wäre eine solche Art der Sehhilfe natürlich unzureichend. Stünde dem Begünstigten jedoch als Alternative überhaupt keine Brille zur Verfügung, so ist eine annähernd auf ihn abgestimmte zumindest ein guter Start. Stellt man prismatische Nebenwirkungen dem Verdienstausfall des Ernährers aufgrund von Sehschwächen gegenüber, beurteilt man die Lage möglicherweise bereits deutlich differenzierter.

Einige Dinge sollten dennoch beachtet werden: Sind bereits lokale Strukturen vorhanden, muss die Versorgung mit Secondhandbrillen als Unterstützung angesehen werden, die lokalen Strukturen sollten jedoch unberührt bleiben. Am Beispiel der Altkleiderspenden wurde bereits oft deutlich, wie orts­ansässige Händler Schaden nahmen, sobald die günstigen Altkleider aus den Industrienationen den Markt fluteten. 

Neben den lokalen Strukturen bedarf es auch einer sorgfältigen Selektierung und Aufarbeitung der Brillen. Kein Mensch hat es verdient, Empfänger von defekten oder dem Defekt nahen Artikeln zu sein, zumal dies die oft hohen Transportkosten nicht rechtfertigen würde. Die Abgabe durch Fachpersonal, in welcher Form das im Empfänger­land auch immer leistbar ist, ist ebenfalls wünschenswert. Werden diese Dinge berücksichtigt, sind die oftmals noch sehr gepflegten Spendenbrillen eine tatsächliche Bereicherung vor Ort. Dr. Gerd Müller, seit Ende 2013 Entwicklungsminister, sieht in gebrauchten Brillen gar eine brachliegende Ressource für die sogenannte Dritte Welt. 

Wenn im Empfängerland bereits eine Werkstatt eingerichtet ist, können getragene Brillen eine weitere Aufgabe erfüllen: Sie dienen als „Ersatzteillager“. So können große Brillengläser PD-konform in eine neue Fassung eingesetzt werden. Gerade die Brillenmode früherer Jahrzehnte mit großen Scheiben, robusten Gläsern aus mineralischem Material und oftmals bifokalen Stärken seien hier genannt. Schließlich gibt es für bifokale oder phototrope mineralische Gläser keinen günstigen neuen Beschaffungsweg. Werden diese Secondhandgläser günstiger verkauft als neue, spricht dies auch eine weniger gut betuchte Bevölkerungsschicht an, ohne einen allzu großen Qualitätsunterschied zu bedeuten. 

Wiederholt verglaste Fassungen sind auch hierzulande keine Seltenheit. Bei einigen namhaften Herstellern ist die Qualität selbst nach einer Wiederverglasung noch besser als bei sehr günstig eingekaufter Neuware. 

Viele Projekte können darüber hinaus ihre Klienten mit neuen, vor Ort angefertigten Brillen versorgen. Die „Rohmaterialien“ resultieren meist aus Spenden, da vieles im Empfängerland nicht oder nur schwer zu beschaffen ist. Die Anpassung erfolgt individuell vor Ort. Einige Werkstätten beschäftigen angelernte Techniker, anderenorts sind sogar schon zertifizierte Augenoptiker am Werk. Die Zusammenarbeit mit einer Augenklinik löst oft die Frage nach der fachmännischen Augenprüfung.

Funktionierende Abläufe hinterlassen

EDA
Der Entwicklungsdienst deutscher Augenoptiker (EDA) unterstützt
weltweit zahlreiche Projekte. Hier wurde in Malawi eine Werk-
statt eingerichtet, in der Brillengläser geschliffen werden.
(Foto: EDA)

Einig sind sich die Organisationen in einem Punkt: Hilfe zur Selbsthilfe und Hilfe auf Augenhöhe haben Priorität. Ein chinesisches Sprichwort besagt: Gib einem Hungernden einen Fisch und er wird einen Tag lang satt. Lehre ihn fischen und er wird nicht mehr hungern. 

So schreibt beispielsweise der gemeinnützige Verein „Entwicklungsdienst deutscher Augenoptiker“ (EDA) auf seiner Homepage: „Der EDA ist ein Team deutscher Augenoptiker mit Herz und Hand, die sich für ein paar Wochen in eine andere Kultur begeben und dort voll engagieren. Mit allem Respekt wollen wir achten, dass wir nicht einfach nur ,unsere‘ Systeme dort platzieren und wieder gehen, sondern wir wollen auf deren Denkweise eingehen und funktionierende Abläufe hinterlassen.“ Die Menschen sollen nachhaltig befähigt und ermutigt werden, niemals in eine Abhängigkeit gebracht zu werden. Der EDA nimmt keine gebrauchten Brillen mehr an, sondern richtet Werkstätten ein, schult das dortige Personal, oftmals mehrfach, und sucht gezielt die Anbindung an Augenärzte oder Kliniken. Insgesamt werden 14 Unterprojekte unterstützt oder kontaktiert, mit dem Anliegen, dass sich Helfer untereinander vernetzen und auch Ansprechpartner für andere Organisationen sind. Zusätzlich gibt es 21 Projekte, die vom EDA selbst organisiert und durchgeführt wurden beziehungsweise werden, sowie drei weitere, die derzeit in der Vorbereitung stecken. Die Projekte erstrecken sich über fast alle Kontinente und sind in Afrika, Asien, Europa und Amerika beheimatet. Die Mitglieder des EDA sind über ganz Deutschland verteilt; seinen Sitz hat der Verein in Neuötting.

Eines der ärmsten Länder Europas

Daika
Jürgen Würz engagiert sich seit Jahren bei der Deutsch-Albanischen
Initiative Kinderaugen (Daika). (Foto: Daika e.V.)

Der Verein „DAIKA Deutsch-Albanische Initiative Kinderaugen e.V.“ kümmert sich, wie der Name schon verrät, seit fünf Jahren vor allem um das Screening und die Versorgung von Kindern in Albanien. Neu ist die Zusammenarbeit mit einer Audiotherapeutin, die in einem Augenoptikgeschäft gespendete Hörgeräte anpasst. Der in Tübingen ansässige Verein hat sich mit Albanien für eines der ärmsten Länder Europas entschieden. Neben vielen Kindern bis 14 Jahre hat Albanien auch einen hohen Anteil an Landbevölkerung, die oft keinen Zugang zu augenmedizinischer Versorgung hat. Zusätzlich verließ während des durch eine Wirtschaftskrise ausgelösten „Lotterieaufstands“ 1997 fast ein Drittel des medizinischen Personals das Land. DAIKA bietet deshalb vor allem in den Bergregionen Nordalbaniens seine Unterstützung an. Dies umfasst die Organisation und Durchführung von Reihenuntersuchungen von Kindern (denn gerade in jungen Jahren können schwerwiegende Sehstörungen oft noch abgewendet werden), sowie ophthalmologische Untersuchungen von Personen mit Sehschwächen. Außerdem wurden bislang drei augenmedizinische Untersuchungsstationen mit gespendeten gebrauchten Geräten eingerichtet. Ziel ist die Organisation und Finanzierung einer regelmäßigen Ambulanz mit einem albanischen Augenarzt. Es werden aktuell teilnehmende Augenoptiker gesucht, die einen Einsatz begleiten würden.

Bei DAIKA werden überwiegend neue Brillen verwendet, die bis auf wenige Ausnahmen in Albanien gefertigt werden. Gebrauchte Brillen sind per Datenbank erfasst und kommen nur bei Übereinstimmung zum Einsatz oder bei Notfällen, wie Einäugigkeit mit bestehender hoher Myopie. Die sehschwachen Kinder werden regelmäßig zu Kon­trollen einbestellt. Dabei besteht ein großer Bedarf, die Brillen zu warten und gegebenenfalls zu reparieren. Sinnvoll wäre daher eine Schulung der albanischen Mitarbeiter, damit diese kleinere Brillenreparaturen selbst vornehmen können. Der Verein hat eine große Anzahl gespendeter Brillenfassungen, die albanischen Mitarbeiter müssten aber noch dahingehend geschult werden, nach welchen Kriterien passende Fassungen ausgewählt werden können.

Kasachstan
Auch in Kasachstan ist die Versorgung mit Brillen schwierig.
Diese ältere Frau hat durch den Verein „Hoffnung für Kasachstan“
wieder neue Lebensqualität gewonnen. (Foto: Hoffnung für
Kasachstan e.V.)

Ebenfalls östlich von Deutschland engagiert sich „Hoffnung für Kasachstan e.V.“. Der vielfach aktive christliche Verein mit Sitz in Deensen organisiert Brillenversorgungen in entlegenen Regionen Kasachstans. Ein usbekischer Arzt übernimmt die Vorsorgeuntersuchung, mitfahrende Augenoptikermeister vermessen die Augen der Betroffenen. Fassungen werden gespendet und die Kosten für die Gläser vom Verein übernommen, sodass die Brillen kostenlos an Bedürftige abgegeben werden können. Ein ortsansässiger Augenoptiker bestellt die Gläser und arbeitet sie ein. Meist stellt eine Familie ihre Wohnung zur Verfügung und die notwendigen Geräte werden zwischen Schuppen und Haus des Gastgebers aufgebaut. So können im Schnitt pro Termin 40 bis 50 Personen versorgt werden, die sonst vielleicht niemals eine Brille hätten tragen können. 

 

Gegenseitiger Respekt

Fern in Afrika, genauer gesagt in Mauretanien und Burundi, engagiert sich der Verein „Helfende Hände e.V.“ aus Nagold. Auf seiner Homepage ist der Grundsatz seiner Arbeit zu lesen: „Unser Logo zeigt bereits deutlich, wie wir mit unseren afrikanischen Partnern zusammenarbeiten, nämlich mit hohem gegenseitigem Respekt und Hand in Hand.“ Die ehrenamtlichen Einsatzgebiete sind die medizinische Versorgung der Bevölkerung, die Unterstützung von Waisenhäusern und Schulen sowie projektbezogene humanitärer Hilfe. 
Auch das Errichten einer Augenoptikwerkstatt in Nouakchott (Mauretanien) gehört dazu. Diese ist in einem augenärztlichen Gesundheitszentrum untergebracht. Angefangen hatte alles mit gebrauchten, gespendeten Brillen. Mittlerweile sind jedoch auch Einheimische in der Brillenanfertigung geschult. Zwei junge mauretanische Mitarbeiter waren diesbezüglich bereits für ein mehrwöchiges Praktikum in Deutschland. Rund 10.000 Brillen beziehungsweise Fassungen wurden schon geliefert. Französischsprachige Augenoptikermeister, die einen Einsatz begleiten würden, sind immer willkommen.

Bazungu
In Uganda hat der Verein „Bazungu“ Augenzentren aufgebaut, in denen
auch Operationen durchgeführt werden. (Foto: Bazungu e.V.)

Ebenfalls in Afrika aktiv, mit dem Grundsatz der nachhaltigen Entwicklung des Landes, ist der Verein „Bazungu e.V. – Augenlicht für Uganda“ mit seiner ugandischen Partnerorganisation „UHECA Ugandan Health & Eye Care Association“. Der Leitsatz auf der Homepage: „Bazungu will mit seinem Engagement in Uganda funktionierende Selbsthilfestrukturen schaffen, die später von Einheimischen übernommen und selbständig weitergeführt werden sollen.“ Die Einheimischen sollen aus eigener Kraft für sich selbst sorgen können. Die Armut des Landes ist dabei wie in vielen Projekten die große Herausforderung. Dennoch konnte man bereits 16 junge Ugander zu Augenoptikern ausbilden und Augenzentren errichten, in denen sowohl augenärztlich als auch augenoptisch gearbeitet wird. Alle Projekte werden unabhängig durchgeführt, allerdings in enger Zusammenarbeit und Koordination mit ugandischen Ministerien sowie lokalen Behörden. Brillenspenden werden immer noch angenommen, Voraussetzung ist eine parallel übernommene finanzielle Förderung in Form einer Versandpatenschaft.

Katarakt-Rate ist in Kamerun sehr hoch

In Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns, wurden durch „Komm und sieh / Viens et Vois“ in Zusammenarbeit mit „Liebe in Aktion e.V.“ (Deutschland) und „Im Dienst der Nation“ (Schweiz) einige Einheimische ausgebildet, von denen mittlerweile sechs als Festangestellte arbeiten. Zudem wird man von einem kamerunischen Augenarzt unterstützt, der sein Studium in Deutschland absolviert hat. Aufgrund von Spenden können zu Kleinstpreisen und im Extremfall auch kostenlos hochwertige und individuelle Brillen abgegeben werden. Im nächsten Schritt soll in Garoua, einer sehr armen Region Kameruns, eine Klinik eröffnet werden, mit dem Ziel, vermehrt Einsätze in abgelegenen Dörfern durchzuführen. Wie in fast allen afrikanischen Ländern ist die Katarakt-Rate sehr hoch und diese vergleichsweise einfache Operation nicht erschwinglich. Der Wegfall eines Verdienstes aufgrund von Blindheit bringt Menschen jedoch finanziell in immer schlimmere Bedrängnis. Neben der medizinischen Komponente wird außerdem ein Musikfestival mit lokalen Künstlern durchgeführt, um das kulturelle Zusammenleben zu fördern. 

Komm und sieh
Die Mitglieder des Projekts „Komm und Sieh“ engagieren sich in Kame-
run und verhelfen den Menschen dort durch Sehhilfen zum beschwerde-
freien Lesen. (Foto: Komm und Sieh e.V.)

Verschiedene Organisationen nehmen gebrauchte Brillen an und versenden diese in bedürftige Länder. Stellvertretend seien an dieser Stelle drei Organisationen genannt. 
„Brillen weltweit“, eine Brillensammelaktion mit Sitz in Koblenz, steht unter der Trägerschaft des Deutschen Katholischen Blindenwerks. Sie versendet Sehhilfen an Non-Profit-Organisationen, die in Kliniken, Kranken- oder Missions­stationen oder ähnlichen karitativen Stützpunkten durch sachkundige Personen Versorgungen vornehmen. Bekanntheit erlangte sie durch die im Guinessbuch geführte „längste Brillenschlange“ (siehe Artikel „Lieber sammeln statt wegwerfen“ in dieser Ausgabe).

„Right to see – people help people Germany e.V.“ konzentriert sich mit seinen Bestrebungen, gutes Sehen auch sozial Schwachen zugänglich zu machen, auf Westafrika, genauer gesagt auf Gambia und Guinea-Bissau. Derzeit gibt es Pläne, in Guinea-Bissau ein augenoptisches Zentrum aufzubauen. Die Organisation ist in Heidelberg zu finden, Partneraugenoptiker gibt es in Frankfurt, Koblenz, Nidderau, Mannheim, Östringen und Kronau.

„Brillen ohne Grenzen“ beziehungsweise „Lunettes sans frontière“ in Hirsingue im Elsass mit dem Kooperationspartner „Gudd Zweck“ führt die Idee eines Kapuzinermönches fort. Die Macher versenden kleine Pakete, deren Eingang und Verwendung besser geprüft werden können als Großlieferungen, an Sozialstationen „auf Bestellung“. Verbunden sind die Lieferungen mit der Bitte, eine Versorgungsbestätigung zu senden, bevor ein weiteres Paket auf die Reise geschickt wird. Jedes Jahr werden etwa 100.000 gebrauchte Brillen in einer Haushaltsspülmaschine gereinigt, „verarbeitet“ und an Hilfsbedürftige in 56 Ländern kostenlos versandt.

Gründer des letzten in dieser Folge vorgestellten Projekts „Shades of love“ ist kein Augenoptiker, sondern ein Kaffeehausbesitzer in München. Sein Ziel: Sonnenbrillen im Himalaya und in den Anden zu verteilen, Aufklärung über schädliche UV-Strahlung zu betreiben und Augenoperationen zu vermitteln, die vor Ort von ehrenamtlichen Augenärzten durchgeführt werden. Harte Arbeit, UV-bedingte Augen­erkrankungen wie beispielsweise Augenkrebs und Katarakt, sowie die Migration einzigartiger Völker in Städte und Täler gehören leider genauso zum Alltag der dort lebenden Menschen wie die beeindruckende Landschaft.

shades of Love
Bei "Shades of Love" dreht sich
alles um UV-Schutz". (Foto: Shades
of Love)

Geschützt das ganze Jahr arbeitsfähig

Sonnenschutz befähigt die Menschen, das ganze Jahr über zu arbeiten, was überlebenswichtig für die Existenz der Bergbevölkerung ist. Stämme, Bräuche und Kulturen würden anderenfalls aussterben, da sich die Situation durch erhöhte Strahlenbelastung verschlimmert. Die Stationen von „Shades of love“ befinden sich in Lima und Delhi. Unterstützen kann man die Organisation durch die Spende von Sonnenbrillen, das Anbieten von „Restplätzen“ im Gepäck oder natürlich finanzielle Zuwendungen. Für 2018 steht die Schaffung von eigenen „Eye Care Education Camps“ auf der Agenda.

Die hier beschriebenen Organisationen können nur einen kleinen Teil der tatsächlich bestehenden repräsentieren. Gerne möchten wir trotzdem möglichst vielen gemeinnützigen Organisationen eine Plattform bieten. Engagierte und Spendenwillige können im weitern Verlauf dieses Textes viele Informationen und Ansprechpartner für verschiedene Projekte gebündelt finden. So kommen Spender und Spenden­empfänger hoffentlich schnell und unkompliziert zueinander. Außerdem ergeben sich möglicherweise Synergien zwischen verschiedenen Organisationen.

Haben Sie auch einen Verein gegründet, eine Einzelaktion durchgeführt oder vermitteln Sie Spenden? Dann wenden Sie sich gerne an die DOZ Redaktion unter redaktion@doz-verlag.de.


Ansprechpartner sozialer augenoptischer Projekte in Deutschland

a)    Name der Organisation, Träger, Vereinsform, Aktionsname
b)    Vorstand und Kontaktadresse, Internetauftritt
c)    Anzahl Mitglieder oder Mitwirkender
d)    Einsatzort(-e)
e)    Möglichkeiten der Mithilfe
f)    Benötigte Sachspenden
g)    Spendenkonto

Special Olympics

a) Special Olympics Deutschland e.V.

b) Invalidenstraße 124
    10115 Berlin
    http://specialolympics.de

c) Unbekannt

d) Bundesweit (Dachorganisation weltweit)

e) Teilnahme als Helfer an Events

f) Unbekannt

g) https://kiel-2018.specialolympics.de/unterstuetzer/spenden/

Essilor Mission

a) Essilor Mission, Essilor Gruppe Deutschland

b) Essilor GmbH
    Benzstraße 6, Braunschweig
    www.essilor.de

c) Keine Angabe

d) Bundesweit

e) Teilnahme als Helfer an Events, Nachversorgung, flankierende Kommunikation

f) Nein

g) Nein

Shades of Love

a) Shades of Love - The Himalayan Eyecare Project 

b) Shades of Love e.V.
    Jürgen Altmann, Markus Klamert 
    Pestalozzi 24 
    80469 München 
    www.shadesoflove.org

c) 7 Vereinsmitglieder

d) Himalaya / Ladakh, Nepal 
    Anden / Peru, Bolivien - beide im Aufbau 

e) finanzielle Sponsoren; Logistik und Transport; Sonnenbrillen Sammelaktionen und Partys

f) Sonnenbrillen, Brillenbeutel 

g) Stadtsparkasse München 
    IBAN: DE25 7015 0000 1003 3889 62 
    BIC: SSKMDEMMXXX

Mehrblick

a) Mehrblick-Brillen für Obdachlose und Bedürftige
    Gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt)

b) Geschäftsführung: Christiane Faude-Großmann
    www.gebrauchtebrillen-hamburg.de
    Telefon: 0177 236 9 426
    gebrauchtebrillen.hamburg@gmail.com

c) 11 Mitarbeiter

d) Hamburg und Berlin

e) Ehrenamtliche Unterstützung bei der Augenmessung (Ausrüstung vor Ort vorhanden); Einsatz ca. 2-4 Mal pro Jahr; Dauer: 3 Stunden pro Brillen-Sprechstunde

f) Sehtafeln, Refraktionskoffer, Ventiletten, Ultraschallgeräte, Scheitelbrechwertmesser

g) Hamburger Sparkasse
    IBAN: DE87 2005 0550 1217 1648 45
    BIC: HASP DE HH XXX

EDA

a) Entwicklungsdienst deutscher Augenoptiker e.V. (EDA), gemeinnütziger Verein

b) 1. Vorsitzender (Update 2023): Reinhard Müller
    Ludwigstrasse 29
    84524 Neuötting
    www.eda-information.de
    Telefon: 08671/97 9590
    Reinhard.Mueller@eda-information.de

c) Etwa 40

d) Projekte, die durch den EDA unterstützt werden: Bukina Faso, Guatemala, Kambodscha, Mauretanien, Salomon Inseln, Senegal, Tansania, Togo, Kolumbien, Gambia, Angola, Äthiopien, Albanien, Srilanka.
    Projekte, die vom EDA organisiert und durchgeführt werden: Bangladesch (3 Projekte), Bulgarien, Bolivien (2 Projekte), Pakistan, Chile, Ecuador, Kamerun (2 Projekte), Kongo, Malawi, Nicaragua (2 Projekte), Paraguay, Peru (5 Projekte)
    Projekte in Vorbereitung: Kenia, Uganda, Philippinen 

e) Einsatz vor Ort in diversen Ländern, Übersetzungen für e-learning, 

f) Werkstattmaterialien / Verbrauchsmaterialien wie Formscheibenrohlinge, Schrauben; Werkzeuge wie Schraubendreher, Mutternschlüssel, Zangen; Kleingeräte wie Ultraschallbäder, Rillgeräte, PD-Messgeräte, Handschleifsteine, Ventiletten, analoge Scheitelbrechwertmesser; Sonnenclips; Fertige Lesehilfen; Lupen (am besten keine elektrischen); Refraktionszubehör wie Messbrillen, Sehprobentafeln

g) IBAN: DE 51 710 610 09 00 00 116 289 
    BIC: GENODEF1AOE
    Raiffeisenbank Altötting

DAIKA

a) Deutsch-Albanische Initiative Kinderaugen DAIKA e.V. 

b) Vorsitzender: Dr. Dietrich Kratsch
    Fachreferentin: Dipl.-Orthoptistin Elfriede Joos-Kratsch
    Eduard-Haber-Straße 6
    72074 Tübingen
    www.daika.de
    Telefon: 07071/34633
    vorsitz@daika.de

c) Ca. 30

d) Nordalbanien: Shkodra, Zejmen, Puka, Fushe-Arrez, Bajram Curri

e) Mitwirkung bei Arbeitseinsätzen (ca. 1 Woche bis 10 Tage) als Augenärztin/Augenarzt, Orthoptistin/Orthoptist, Optikerin/Optiker
 
f) Lesebrillen, Geräte und Werkzeug für Brillenanpassung, augenärztliche Geräte

g) IBAN: DE03 6406 1854 0300 2130 00 
    BIC: GENODES1STW
    VR Bank Tübingen

Brillen ohne Grenzen

a) Gudd-Zweck UG
    Brillen ohne Grenzen

b) Gudd-Zweck UG
    Inhaberin und Geschäftsführerin: Michaela Roos
    Projekt-Leiter: Michael Roos
    Museumstraße 4
    66629 Oberkirchen
    www.brillen-ohne-grenzen.de 
    Telefon: 0175 / 36 16 555 
    info@brillen-ohne-grenzen.de 


c) Organisatoren: 2; Brillen-Zwischenlager in Deutschland: 1; Brillen-Aufbereitungsstelle in Frankreich: 1 (ca. 30 Helfer); künftige eigene Brillen-Aufbereitungsstelle in Deutschland: 1; „Brillen-Sammel-Mitmacher“: ca. 20 Brillen-Sammelstellen bei Möbel-Händlern; ca. 380 Optiker in Deutschland; mehrere Gemeinden/Städte/Schulen

d) Die Brillen-Sammlungen durch die Gudd-Zweck UG finden in Deutschland statt. Der Sammel-Transport geht vom Brillen-Zwischenlager zum L.S.F. nach Frankreich. Der Brillen-Versand erfolgt dann vom L.S.F. in bis zu 56 Länder der Erde.

e) Gesammelte Brillen einfach in einem Paket (bitte freimachen!) an die Gudd-Zweck UG oder das Brillen-Zwischenlager bei Siro Production GmbH in Neunkirchen/Saar  senden.

f)  Zum Aufbau einer eigenen „Brillen-Verwertungsstelle“ in Deutschland als Ergänzung zu den Arbeiten des L.S.F. in Frankreich werden im Landkreis St. Wendel (Saarland) in Zusammenarbeit mit dem Landkreis/Landrat (über die WIAF gGmbH) sogenannte automatische Scheitelbrechwertmesser benötigt, mit denen angelernte Hilfs-Kräfte die gesammelten Brillen vermessen und beschriften können.
Der L.S.F. in Frankreich versendet aus den über 42 Jahren traditionell gewachsenen Kontaktstrukturen hauptsächlich Brillen auf Anfrage in die „französisch-sprachigen“ hilfsbedürftigen Länder der Welt. Ergänzend sollen die künftig im Landkreis St. Wendel gereinigten und vermessenen Brillen in englisch-sprachige Regionen der Welt zu den dortigen Hilfsbedürftigen versendet werden.

g) WIAF gGmbH
    Geschäftsführer: Gabriele Rauber, Hans-Josef Scholl
    Welvertstraße 8
    66606 St. Wendel
    IBAN: DE 42 5925 1020 0000 0752 00
    BIC: SALADE51WND
    Kreissparkasse St. Wendel

Hoffnung für Kasachstan

a) Hoffnung für Kasachstan e.V.

b) Vorstand: Alexander Löwens, Markus Pfeil, Armin Rahn
    Raabestraße 11
    37627 Deensen
    www.Hoffnung-fuer-Kasachstan.de
    Telefon: 5532 4453
    Info@Hoffnung-fuer-Kasachstan.de

c) Keine Angabe

d) Kasachstan

e) Organisation von Sammelaktionen. Mithilfe als Projektleiter mit Russisch- oder Kasachisch-Kenntnissen

f) Brillenfassungen

g) IBAN: DE69 2789 3760 0045 1975 00
    BIC: GENODEF1SES
    Volksbank e.G.

Helfende Hände

a) Helfende Hände e.V.

b) Günter Seibold
    Sommerhalde 31
    72178 Waldachtal
    www.helfende-haende.cw-net.de
    Telefon: 07486/816310
    monika.siedner@gmail.com

c) Keine Angabe

d) Mauretanien., Burundi


e) Mitgliedschaft im Verein. Sammlungen für Container

f) Keine Angaben

g) IBAN: 53 6665 0085 0000 1785 00
    BIC: PZHSD66XXX
    Sparkasse Pforzheim Calw

Bazungu

a) Bazungu e.V. – Augenlicht für Uganda

b) Vorsitzender: Hanfred Spirgatis
    Handwerkerstraße 14
    48720 Rosendahl/Holtwick
    www.bazungu-ev.com
    Telefon: 02566/4720
    info@bazungu-ev.com

c) etwa 50 Mitglieder

d) Uganda

e) Als Augenarzt, Augenoptiker, Ausbilder und Handwerker, der sein Wissen vor Ort einbringen und vermitteln will, kann man einen Arbeitsurlaub in Uganda verbringen– die Unterbringung ist kostenfrei, die Kosten für den Flug müssen selbst getragen werden. Betreuung vor Ort, Besichtigungstouren werden vermittelt. 

f) Keine Angabe

g) IBAN: DE69 4286 1387 0751 5120 00
    BIC: GENODEM1BOB
    VR-Bank Westmünsterland eG

Brillen weltweit

a) Deutsches Katholisches Blindenwerk e.V.
    Aktion Brillen weltweit

b) Herbert Foit, Dr. Aleksander Pavkovic, Gerlinde Gregori
    Graurheindorfer Straße 151a
    53117 Bonn
    www.brillenweltweit.de
    Telefon: 0228/5594910
    info@dkbw.de

c) Keine Angabe

d) Albanien, Bosnien, Deutschland, Frankreich, Kroatien, Polen, Rumänien, Russland, Slovenien, Ukraine, Algerien, Angola, Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Burundi, Djibuti, Elfenbeinküste, Gabun, Ghana, Guinea, Kamerun, Kapverdische Inseln, Komoren, Kongo, Kenia, Lesotho, Madagaskar, Mali, Marokko, Mauritius, Mosambik, Niger, Nigeria, Ruanda, Sambia, Senegal, Sudan, Südafrika, Tanzania, Tschad, Togo, Transkei, Uganda, Zentralafrika, Zaire, Kambodscha, Korea, Indien, Indonesien, Libanon, Nepal, Philippinen, Sri Lanka, Vanuatu, Vietnam, Argentinien, Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Equador, Haiti, Mexiko, Paraguay, Peru

e) Aufstellen von Brillenboxen

f) Gebrauchte Brillen

g) Deutsches Katholisches Blindenwerk e.V.
    Stichwort: „Brillen Weltweit“
    IBAN: DE 72 5705 0120 0036 0013 11
    BIC: MALADE51KOB
    Sparkasse Koblenz

Right so see
a) Right to see – Germany e. V.

b) Vorsitzende: Milagros Iglesias
    Stellv. Vorsitzender und West Afrika Koordinator: Pascal Mendy
    Bergheimer Straße 150
    69115 Heidelberg
    www.righttosee.de
    info@righttosee.de

c) Keine Angabe

d) West Afrika

e) Sortieren von Brillen, ehrenamtliche Hilfe im Verein

f) Brillenfassungen

g) Right to see e.V.
    IBAN: DE48 6729 1700 0028 3251 00
    BIC: GENODE61NGD
    Volksbank Neckartal