Drei, drei, sechs - Erfolgsformel der Sichtkontakte 2018
Drei Tage, drei Ausrichter, sechs Veranstaltungen – kurz drei, drei, sechs - lautet offenbar die Formel, die zum Gelingen der Sichtkontakte 2018 geführt hat. Vom 12. bis zum 14. Oktober reisten insgesamt gut 500 Sehexperten – knapp 320 am Freitag, 420 am Samstag und 349 am Sonntag – nach Unterschleißheim bei München, um sich fachlich auf den neusten Stand zu bringen.
Den Organisatoren - Vereinigung Deutscher Contactlinsen-Spezialisten und Optometristen e.V. (VDCO), Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) und die Internationale Vereinigung für binokulares Sehen (IVBS) – zufolge legten die Sichtkontakte - bestehend aus Contactlinsen- und Optometrieforum, ZVA-Obermeistertagung, IVBS-Praxistag, Tag der Optometrie und Studenten-Forum - im Vergleich zum Vorjahr „deutlich zu“. So lag die Anzahl der Industrieaussteller in diesem Jahr bei 24 im Vergleich zu 21 im Jahr 2017. Insgesamt engagierten sich 28 Industriepartner für die Fachtagung. Vier Unternehmen waren durch Referenten vertreten: die Kontaktlinsenhersteller Falco Linsen AG, Alcon und Johnson & Johnson sowie die Opti-Organisatoren der GHM aus München. Der Industrieverband Spectaris sponserte den Tag der Optometrie.
Der akademische Nachwuchs freute sich indes erstmals über ein eigenständiges „Studenten-Forum“. Die Resonanz fiel „durch die Bank weg“ positiv aus – von Seiten der Studenten und der Referenten. Auf der Agenda standen insgesamt fünf Slots zu den Themen Kontaktlinse, Optometrie, Praxisfälle und zur Zeit nach dem Studium.
Contactlinsen- und Optometrie-Foren
Am Tagungs-Freitag öffneten das Contactlinsen- und das Optometrie-Forum ihre Pforten für das Fachpublikum. Die von der VDCO organisierten Workshops und Fachvorträge boten fachlich fundierte Beiträge aus der Kontaktlinsenversorgung und -anpassung: Themen waren unter anderem die Linsen-Versorgung bei Keratokonus-Kunden, die Bedeutung der Lidrandempfindlichkeit sowie ein Update zum Trockenen Auge.
In den Vorträgen des Optometrie-Forums zeigten die Referenten zum anderen anhand von Praxisbeispielen, wie Kunden mit Makula-Erkrankungen versorgt, wie eine Anamnese bei Auffälligkeiten am hinteren Augenabschnitt systematisch durchgeführt und welche Nachbardisziplinen bei der Versorgung eines Kunden zu Rate gezogen werden können.
ZVA thematisierte Produktgruppe 25
Am Samstag kamen parallel zu den Fachforen der VDCO die Delegierten zum ZVA zur Obermeistertagung zusammen. Im öffentlichen Teil ging es inhaltlich und von Seiten des Auditoriums „hoch her“, rankten sich doch die Wortbeiträge zu einem großen Teil und im weitesten Sinne um die Auswirkungen des Heil- und Hilfsmittelversorgungsstärkungsgesetz (HHVG). Das Gesetz weist nach Meinung des ZVA „noch ein paar Lücken auf“. Folgerichtig leitete ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod die Sitzung mit den Worten ein: „Wenn ich die Tagesordnung anschaue, dann muss ich mich fast entschuldigen. Es sieht so aus, als hätten wir uns in der jüngsten Vergangenheit nur mit Krankenkassenthemen beschäftigt. Das wird auch heute der Fall sein. Ich biete Ihnen die neue Produktgruppe 25 an.“
Vor allem dabei gehe es darum, so ZVA-Geschäftsführer Dr. Jan Wetzel, „gravierende Mängel des Hilfsmittelverzeichnisses der Produktgruppe zu beheben“. Des Weiteren betonte er, „dass der Verband in dieser für die Augenoptik entscheidenden Debatte und in Bezug auf die neue Produktgruppe 25 gegenüber dem GKV-Spitzenverband lediglich eine Empfehlung ausspricht und kein Entscheidungsträger ist“.
Sigrun Schmitz, ZVA-Abteilungsleiterin Betriebswirtschaft und Krankenkassen, brachte das Auditorium zu den Themen Verträge mit den Krankenkassen, Beratungs- und Dokumentationspflicht sowie Mehrkostenangaben bei der Abrechnung auf den aktuellen Stand. Ins selbe Horn stieß Professor Dr. Stephan Degle, Research Partner des Forschungsinstituts JenVis Research GbR. In seiner Beraterfunktion für den GKV-Spitzenverband wies er der Produktgruppe 25 diverse Mängel nach.