Kontaktlinsen und Kinder: Der Aufwand lohnt sich

Erstveröffentlichung in der DOZ 07|23.

Die Korrektur von Sehfehlern bei Kindern und Jugendlichen ist von großer Bedeutung, da unbehandelte Sehprobleme das Lernen, die schulische Leistung und die allgemeine Entwicklung beeinträchtigen können. Während Brillen eine häufige Option zur Korrektur von Sehfehlern sind, können Kontaktlinsen eine attraktive Alternative sein, insbesondere für Kinder und Jugendliche zwischen acht und zwölf Jahren. Kontaktlinsen für Heranwachsende haben im deutschsprachigen Europa deutlich an Beliebtheit zugenommen. [1] Die Vorteile der Verbesserung der Sehschärfe, das störungsfreie Gesichtsfeld, das Fehlen peripherer Verzerrungen und vor allem das Myopie-Management zur Prävention vor myopiebedingten pathologischen Veränderungen, führen zu einer erhöhten Nachfrage in der pädiatrischen Bevölkerung. Das Thema Myopie-Management ist äußerst wichtig und wird unsere Zukunft stark beeinflussen, aber es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Er wird vielmehr allgemeine Aspekte des Kontaktlinsentragens bei Kindern und Jugendlichen beleuchten.

 Eine gute Sehleistung ist ebenso elementar für die soziale Entwicklung eines Kindes, insbesondere während der Pubertät. Kontaktlinsen helfen, ein selbstsicheres Auftreten und die eigene Persönlichkeit zu entwickeln und soziale Interaktionen frei und ungehemmt erfahren zu können. Sei es in der Schule, beim Sport oder im Umgang mit Mitmenschen. [2,3] Dies trifft in noch höherem Maße auf die Orthokeratologie zu. [4] Selbst Kinder, die bereits eine Brille tragen, bevorzugen Kontaktlinsen – selbst dann, wenn ihre Altersgenossen sie mit einer Brille bevorzugen. [5]  

Und doch wird die Anpassung von Kontaktlinsen für Kinder und Jugendliche trotz der vielen Vorteile nur sehr zögerlich und zurückhaltend empfohlen. Auf der Suche nach der besten gesundheitlichen Prävention für Heranwachsende sind entsprechend Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und der allgemeinen Compliance in dieser Altersgruppe vorhanden.