Coronavirus: Fielmann produziert Schutzbrillen
Fielmann will den Kampf gegen das Coronavirus mit selbsthergestellten Schutzbrillen unterstützen. Neben Atemschutzmasken sei die Schutzbrille ein zentraler Bestandteil der Schutzausrüstung für Ärzte und medizinisches Fachpersonal und beuge u.a. der Tröpfcheninfektion vor, die als ein wesentlicher Übertragungsweg des Coronavirus gilt, hieß es aus Hamburg. So empfiehlt auch das Robert Koch Institut im klinischen Bereich Schutzbrillen zu tragen.
„In Anbetracht der Coronavirus-Pandemie haben wir einen Teil unserer Supply-Chain für Kunststoffbrillen zugunsten von Schutzbrillen umgewidmet. Fielmann produziert bereits seit vergangener Woche Schutzbrillen gemäß den Anforderungen nach DIN EN 166. Die gefertigten Schutzbrillen unterziehen wir wie gewohnt strengen Qualitätskontrollen in unserem eigenen Labor in Rathenow an der Havel, lassen uns die Schutzklasse darüber hinaus von anerkannten Testlaboren gemäß EG-Baumusterprüfung zertifizieren“, erklärt Marc Fielmann, Vorstandsvorsitzender der Fielmann AG.
Ab Ende April: Schutzbrillen mit individueller Sehstärke
Fielmann rechne damit in knapp zwei Wochen die Zertifizierung „gemäß der europäischen PSA-Verordnung (EU) 2016/425“ zu erhalten. Das Unternehmen will die ersten 20.000 Schutzbrillen an Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen spenden. So habe Fielmann selbst die Unterstützung der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg bekommen, die das Projekt mit einer unbürokratischen Kurzprüfung und Sondergenehmigung förderte, hieß es.
Der Filialist will seine Produktionskapazitäten ausweiten und ab Mitte April große Kontingente der Schutzbrillen anbieten. Nach eigenen Angaben wird Fielmann ab Ende April in der Lage sein, Schutzbrillen auch in individueller Sehstärke zu fertigen. Die dafür erforderliche Beratung und Vermessung findet in den Niederlassungen im Notdienst statt, die Fertigung erfolgt zentral in dem Produktions- und Logistikzentrum in Rathenow.
Am 23. März schloss Fielmann alle seine Filialen in Deutschland. Man wolle aber die Notfallversorgung für systemrelevante Berufsgruppen wie zum Beispiel Ärzte, medizinisches Fachpersonal, Polizei, Feuerwehr, Lebensmittelversorgung etc., aufrechterhalten, hieß es.