Fielmann mit deutlichen Verlusten durch die Corona-Krise

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Nach den Ladenschließungen im Frühjahr hat sich das Geschäft von Fielmann erholt.
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Auch Fielmann verzeichnet bedingt durch die Corona-Pandemie starke Umsatzrückgänge im zweiten Quartal dieses Jahres. Insbesondere im April brachen die Umsätze um 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein, im Mai stiegen diese wieder um 157 Prozent (-26 % zum Vorjahr). Seit Juni liegt Fielmann aber bereits wieder über dem Vorjahresniveau (+3 %).

Deutlich werden die Verluste auch, wenn man einen Blick auf die Absatzzahlen des ersten Halbjahres wirft. 3,1 Millionen Brillen (Vorjahr: 4,1 Mio. Brillen) wurden verkauft, der Außenumsatz sank auf 710 Millionen Euro (Vorjahr: 884,4 Mio. Euro). Der Konzernumsatz minderte sich auf 611 Millionen Euro (Vorjahr: 758,2 Mio. Euro). Entsprechend brach auch der Gewinn vor Steuer um rund 92 Millionen Euro ein und liegt bei etwa 35 Millionen Euro.

Vision 2025 wird ungehindert fortgesetzt

Um die Liquidität des Unternehmens zu sichern, wurden konsequente Kostenreduzierungen durchgeführt und alle nicht zwingend notwendigen Kosten, wie Personalkosten durch die Beantragung von Kurzarbeitergeld, Senkung von Mietkosten oder Werbung, gestrichen. Dazu gehört auch die Aussetzung des diesjährigen Dividendenzahlung, die heute auf der Hauptversammlung mit großer Mehrheit beschlossen wurde. In diesem Zusammenhang wurden auch die fixen Bezüge der Unternehmensleitung für die Dauer der Krise, also die ersten sechs Monate dieses Jahres, um 20 Prozent reduziert, gleiches gilt auch für die Aufwendungen des Aufsichtsrats.

Von Corona ungebremst soll aber die Vision 2025 fortgesetzt werden. Im Rahmen der Eröffnung des neuen Flagshipstores in Hamburg (über den wir in der kommenden Ausgabe der DOZ 08|20 berichten werden) stellt Fielmann erstmals seine Omnichannel-Plattform vor. Parallel forciere das Unternehmen die Digitalisierung seines Geschäftsmodells. Das gilt auch für die Expansion. Für das Gesamtjahr plant Fielmann 80 Neueröffnungen, Umbauten und Umzüge, expandiert insbesondere in Italien und Polen. Zudem laufen Gespräche über den Markteintritt in einem weiteren Land in den kommenden zwölf Monaten.

Für den Rest des Jahres zeigt sich Fielmann jedoch positiv optimistisch, vorausgesetzt es gibt keine zweite Welle der Corona-Pandemie. So soll der Außenumsatz für das Gesamtjahr bei etwa 1,5 Milliarden Euro liegen (2019: 1,76 Mrd. Euro), der Konzernumsatz bei 1,3 Milliarden Euro (2019: 1,52 Mrd. Euro). Der Gewinn vor Steuern wird mit mehr als 100 Millionen Euro (2019: 253,8 Mio. Euro) beziffert.