Studie zu CVS-Prävalenz

Frauen häufiger von Computer-Vision-Syndrom betroffen

Eine neue Studie an der spanischen Universität Valladolid zeigt, dass das Computer-Vision-Syndrom (CVS) bei der Universitätsbevölkerung weit verbreitet ist. Besonders betroffen sind weibliche Studierende, wobei fast drei Viertel der Teilnehmenden im Grundstudium Anzeichen von CVS aufweisen.
Frau sitzt vor Laptop

Weibliche Studierende sind besonders oft vom Computer-Vision-Syndrom betroffen.

© AdobeStock/ BullRun

Eine aktuelle Studie an der spanischen Universität Valladolid hat eine hohe Prävalenz des sogenannten Computer-Vision-Syndroms (CVS) in der Universitätsbevölkerung (Angestellte und Studierende) festgestellt. Das Syndrom, das durch längere Bildschirmarbeit ausgelöst wird, ist durch Symptome wie Augenbelastung, Kopfschmerzen und trockene Augen gekennzeichnet.

In der Untersuchung, die auf einer anonymen Online-Umfrage unter 1.009 Universitätsangehörigen (Durchschnittsalter 35,2 Jahre, 64,1 Prozent Frauen) basierte, wurden zwei wissenschaftlich validierte Fragebögen eingesetzt, um das Ausmaß der Symptome zu messen.

Die Fragen basierten auf dem Ocular Surface Disease Index [OSDI] und der 17-Item Computer-Vision-Symptom-Skala [CVSS17] sowie auf Fragen zu soziodemografischen Daten und zur Nutzung von Bildschirmen (visual display terminal, VDT).

Die Ergebnisse zeigen, dass 65,4 Prozent der Befragten Anzeichen des CVS aufwiesen. Besonders betroffen waren Studierende im Grundstudium, bei denen die Prävalenz mit 72,6 Prozent am höchsten lag.

Zu den Risikofaktoren für CVS zählten laut der Studie unter anderem das weibliche Geschlecht, das Tragen von Kontaktlinsen, die Nutzung von Bildschirmgeräten für mehr als sechs Stunden täglich sowie das Auftreten von Symptomen trockener Augen. Frauen und jüngere Studierende wiesen signifikant höhere Symptomwerte auf. Die Forscher betonten, dass insbesondere das weibliche Geschlecht (OR = 2,10), trockene Augen (OR = 16,98) und die intensive Nutzung von Bildschirmen (≥ 6 Stunden/Tag; OR = 1,96) das Risiko, an CVS zu leiden, deutlich erhöhen.

Die Ergebnisse werfen ein Schlaglicht auf die wachsenden Herausforderungen, die die vermehrte Bildschirmarbeit in Bildungseinrichtungen mit sich bringe. Besonders für Studierende könne laut den vorliegenden Ergebnissen, die anhaltende digitale Belastung langfristige Auswirkungen auf die Augengesundheit haben, was auf die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen hinweist.

 

Anm. d. Redaktion: 

OR steht für Odds Ratio (Quotenverhältnis). Es ist ein statistisches Maß, das in Studien verwendet wird, um die Stärke des Zusammenhangs zwischen einem Risikofaktor (wie beispielsweise weiblichem Geschlecht, trockenen Augen oder Bildschirmnutzung) und einem bestimmten Ergebnis (in diesem Fall Computer-Vision-Syndrom, CVS) zu quantifizieren.

Ein OR von 1 bedeutet, dass es keinen Unterschied zwischen den Gruppen gibt. Ein OR größer als 1 zeigt an, dass das betreffende Merkmal das Risiko für das Ergebnis erhöht, während ein OR kleiner als 1 bedeutet, dass das Risiko verringert wird.

Beispielsweise bedeutet ein OR von 2,10 für das weibliche Geschlecht, dass Frauen im Vergleich zu Männern etwa doppelt so häufig CVS haben.