Gender Pay Gap: Lohnungleichheit bleibt groß
Gleiche Bezahlung bei gleicher Qualifikation? Der Equal Pay Day zeigt weiterhin eine Lücke zwischen den Löhnen von Männern und Frauen.
Anlässlich des Equal Pay Day am 10. März veröffentlichte das statistische Bundesamt neue Zahlen: Laut der Ergebnisse verdienten Frauen im Jahr 2020 rund 18 Prozent weniger als Männer. Der Verdienstunterschied – der unbereinigte Gender Pay Gap – lieht damit ein Prozentpunkt unter dem von 2019. Jedoch könne die Kurzarbeit durch die Corona-Krise diese Veränderun beeinflusst haben, teilte das statistische Bundesamt mit.
Änderungen, um die Lücke zu schließen
Arabian-Vogel: „Wir fordern die Politik auf, Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine Änderung herbeiführt.“ Hier nannte die Unternehmerinl das Beispiel vom Ehegatten-Splitting. So sei das traditionelle Familienmodell, bei dem der Mann als Ernährer der Familie arbeitet und die Frau zuhause bleibt, steuerlich honoriert.. „Das ist ein Punkt, an dem die Politik die Spielregeln verändern kann. In der Realität ist dieses Familienbild schon längst überholt.“
„Wir brauchen ein Gesetz, das die Ursache der Entgeltlücke angeht“, sagt auch Henrike von Platen, Fair Pay Innovation Lab (Unternehmensberatung für faire Bezahlung). „Die Ursache liegt nicht dort, wo ich das Geld bekomme, sondern liegt dort, wo das Geld abfließt und das ist im Unternehmen.“ In der Praxis zeige sich, dass Frauen in Spitzenpositionen ein Instrument sein können, um die Lohnlücken zu verkleinern, wie von Platen erklärt. „Eine gleichmäßige Verteilung der Geschlechter über alle Gehaltsniveaus führt dazu, dass sich der Gender Pay Gap schließen wird. Nicht komplett, aber es ist ein großer Baustein. Bei Unternehmen ist er häufig ein sehr markanter, sprich einen, den man priorisieren kann.“ Auch Brüssel stärkt die faire Bezahlung: Die EU-Kommission will größere Unternehmen verpflichten, ihren Gender Pay Gap zu veröffentlichen. Bei großen Lohnlücken sollen sie gegensteuern.