Glaukom: Diagnose-Kontaktlinse soll bei Früherkennung helfen
Wie diese neue Kontaktlinse aussieht, ist noch unbekannt. Trotz allem soll sie flexibler und angenehmer zu tragen sein, als die bisher entwickelten Linsen mit Siliziumchip.
Wissenschaftler entwickelten eine Kontaktlinse, mit deren Hilfe die Veränderungen des Augeninnendrucks über mehrere Stunden hinweg überwacht werden können. Durch die Mikrosensoren in den Kontaktlinsen sollen die Daten drahtlos an einen Augenarzt übermittelt und anschließend von diesem ausgewertet werden.
Einer der Vorteile der Technologie bestehe laut den Wissenschaftlerin darin, dass die Messung über einen längeren Zeitraum einfacher durchgeführt werden könne. Somit sei eine genauere Diagnose möglich. Im Vergleich zu den bereits entwickelten Diagnose-Kontaktlinsen werde statt eines elektrisch aktiven Siliziumchips ein elektrisch passiver Sensor eingebettet, der dünner sowie flexibler sein soll und die Ausübung der täglichen Aktivitäten erleichtere.
Früherkennung weiterer Erkrankungen
Zudem soll die neu entwickelte Kontaktlinse die Früherkennung weiterer Erkrankungen ermöglichen. Durch die Messung von Glukose, Milchsäure und andere im Auge vorhandene Moleküle könne man auch andere Gesundheitszustände besser erfassen.
Die Wissenschaftler Prof. Hamdi Torun von der Northumbria University in Newcastle (England) und Prof. Günhan Dündar und Prof. Arda D. Yalcinkaya von der Boğaziçi-Universität in Istanbul(Türkei) untersuchten dafür sechs Teilnehmende im Rahmen einer Pilotstudie, die in der British Contact Lens Association „Contact Lens and Anterior Eye“ veröffentlicht wurde. Die Testpersonen wurden aufgefordert, 1,5 Liter Wasser zu trinken und sich flach hinzulegen, um ihren Augeninnendruck absichtlich zu erhöhen. Nach dem ersten Studienerfolg planen die Wissenschaftler eine weitere Untersuchung mit einer größeren Gruppe von Teilnehmenden.
Die Kontaktlinsen sollen später über das Spin-Off-Unternehmen GlaukoLens für die breite Masse zugänglich gemacht werden.