Hat die Brille mit Korrektion ausgedient?
Kontaktlinse der Zukunft?
Ein Verbund aus europäischen Forschungs- und Innovationspartnern hat eine mikromechanische, elektronisch gesteuerte Kontaktlinse vorgestellt, in die eine künstliche Iris eingebettet ist. Diese Kontaktlinse soll in der Lage sein, Augenfehler wie Aniridie, Aberrationen höherer Ordnung wie Keratokonus und Lichtüberempfindlichkeit zu korrigieren. Um das zu erreichen, hießt es im Artikel "Besser sehen: Elektromechanische Kontaktlinse korrigiert Augenfehler", sei die Blendenöffnung "über konzentrische Ringe auf einer integrierten Flüssigkristallanzeige (LCD) abstimmbar".
Dadurch könnten zwei Funktionsebenen des Auges wiederhergestellt werden: die Lichtanpassung und die erweiterte Tiefenschärfe. Die intelligente Kontaktlinse ist so konstruiert, dass sie einen ganzen Tag lang betrieben werden kann. Eine erste Leistungsbewertung der Linse erfolgte in einem wissenschaftlichen Paper in der Fachzeitschrift „Nature“.
Beteiligt sind an dem Projekt das im belgischen Löwen beheimatete Forschungs- und Innovationszentrum für Nanoelektronik und digitale Technologien Imec, das CMST, eine dem Imec angegliederte Forschungsgruppe an der Universität Gent, das Instituto de Investigación Sanitaria Fundación Jiménez Díaz in Madrid/Spanien und das Holst Centre, eine offene Innovationsinitiative von Imec und TNO in den Niederlanden. Um die Validierung der Linse in klinischen Studien kümmert sich gegenwärtig vor allem das Team der Imec-Ausgründung "Azalea Vision".