Industrie: Auswirkungen der Corona-Pandemie
Jedes zweite Unternehmen in Deutschland erwartet in diesem Jahr nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) als Folge einen Umsatzrückgang. Die DOZ-Redaktion erreichen Anfragen von Seiten der Industrie, ob es Empfehlungen gäbe. Die DOZ hakte bei Peter Frankenstein, Leiter Fachverbands Consumer Optics beim Industrieverband Spectaris, nach.
Die DOZ-Redaktion stellte folgende Fragen:
- Gibt es von Seiten Spectaris eine Einschätzung zur derzeitigen Lage (und wie sehen diese aus)?
- Gibt es Empfehlungen an Ihre Mitglieder (und wie sehen diese aus)?
- Wie sieht es aktuell mit den Lieferketten aus?
Ihre Fragen sind eigentlich nicht zu beantworten, weil dieser Zustand erst- und einmalig ist und nur Verunsicherung schaffen kann. Und keine Klarheit der Handlungsempfehlungen bieten kann. Nicht einmal die Virologen sind sich ja einig.
Gut für unsere Augenoptik-Branche in Deutschland ist, dass wir noch die opti hatten. Und das früh. Dadurch konnte das Gros der Orderpositionen noch ausgeliefert werden und die Warenlager dürften bei den opti-Besuchern gut gefüllt sein. Jetzt bricht uns allen aber durch die Ausgangsbeschränkungen die Nachfrage weg. Das dürfte in den letzten acht bis zehn Tagen zumindest die Hälfte des Marktes gekostet haben. Umgekehrt sind wir alle froh, dass Augenoptikergeschäfte noch nicht schließen mussten. Dies lässt uns pro Tag noch die Hoffnung auf Teile der – hoffen wir mal – anderen Hälfte des Marktes. Die Industrie hat entsprechend ihre Personalkapazitäten angepasst. Der (Liquiditäts-)Druck in einigen Industrieunternehmen ist aktuell aber so groß, dass sie zum Teil alle Maßnahmen nutzen müssen, um noch Umsatz zu generieren. Damit auch Außendienstbesuche. Zu verantworten ist das schwerlich. Auch wir legen natürlich die Maßnahmen der Regierung und der Gesundheitsbehörden ans Herz. Es muss im Wesentlichen nun erst einmal um #flattenthecurve gehen. Zumindest müssen unbedingt die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden. Was schwerlich zu organisieren ist. Zugleich auch von uns an dieser Stelle einmal allen einen ganz, ganz großen Dank, die in erster Reihe die so wichtige Sehversorgung aufrechterhalten.
Das Lieferkettenproblem gibt es natürlich definitiv. Viele Produktionseinheiten in China haben seit Chinese New Year nicht mehr gearbeitet bzw. haben erst in diesen Tagen die Arbeit wieder aufgenommen. Das lässt sich bei unseren Größenordnungen auch nicht kompensieren. Es trifft auch die Augenoptik empfindlich, aber nicht alle Unternehmen. Ich kann es aber nicht auf die einzelnen Produktgruppen runterbrechen, das weiß ich leider nicht. Wir sind dazu auch gerade in der Vorbereitung einer ausführlichen Abfrage unter allen unseren vier Industriezweigen bei SPECTARIS.
Das hilft jetzt leider nicht viel weiter. Aber es geht uns allen gerade ähnlich. Der Druck ist echt immens.