Messenger-Marketing: Business-Dienst von WhatsApp
Das Handy ist heutzutage unser ständiger Wegbegleiter. Erreichbarkeit, immer und überall, ist Fluch und Segen zugleich. Doch gerade als Unternehmer sollte man sich diese Erreichbarkeit zunutze machen und über die Einrichtung des offiziellen Business-Dienstes von WhatsApp nachdenken. Der bringt Chancen mit sich, birgt aber auch Herausforderungen.
Instant Messenger sind aus der heutigen Form der Kommunikation kaum noch wegzudenken. Warum nutzen Sie als Augenoptiker also nicht auch die Chancen, die sich aus den Möglichkeiten der direkten, schnellen und einfachen Kommunikation ergeben? Seit rund vier Monaten ist der offizielle Business-Dienst von WhatsApp in Deutschland verfügbar, der insbesondere Kleinunternehmern die Möglichkeit bieten soll, leichter mit Kunden und Zielgruppen in Kontakt zu treten. Hohe Öffnungszahlen und Klickraten, vielseitige Nutzungsmöglichkeiten und einfache Handhabung sind dabei wichtige Argumente, die Kundenkommunikation auf diesen Dienst auszuweiten.
Dabei sollten Sie jedoch die anderen Kommunikationswege nicht vernachlässigen, sondern das neue Angebot wirklich als Ergänzung sehen. Zwar werden Messenger-Nachrichten im Vergleich zu E-Mails bis zu vier Mal häufiger geöffnet und die Klickraten betragen beinahe das Zehnfache, dennoch sind die Nachrichten deutlich kürzer gefasst und kompakter als beispielsweise bei einem Newsletter. „Unternehmer können ihre Kunden auf Tagesangebote und neue Produkte aufmerksam machen. Bilder und Videos lassen sich ohne großen Aufwand an interessierte Kunden verschicken“, sagt Patrick Hünemohr, Geschäftsführer von Greven Medien und Experte für lokales Online-Marketing. Im Gegensatz zum Newsletter entfalle beim Messenger-Marketing das aufwendige Konfigurieren, was Kosten und Zeit spare. Außerdem ermöglicht WhatsApp Business eine Auswertung, sodass Sie statistisch abrufen können, wie oft Ihre Nachricht erfolgreich gesendet, übertragen und gelesen wurde.
Kunde als Chat-Partner
Zwei Punkte aber müssten kleine und mittlere Unternehmen beachten: die rechtlichen Rahmenbedingungen und das Thema Schnelligkeit. Der Augenoptiker benötigt zwingend die Einwilligung des Nutzers, um Nachrichten per Messenger verschicken zu dürfen. Dies erfolgt, wie beim klassischen E-Mail-Marketing, über einen Double-Opt-in-Vorgang: Der Nutzer nimmt im ersten Schritt die Nummer des Werbetreibenden in sein Adressbuch auf und sendet im zweiten Schritt aktiv eine Nachricht an diese Nummer (zum Beispiel „Start“). Ebenfalls muss klar mitgeteilt werden, wie sich der Kunde wieder vom Service abmelden kann (zum Beispiel durch eine Nachricht mit dem Wort „Stop“). Im Zusammenhang mit dem Datenschutz gelten dieselben Voraussetzungen wie für die Verbraucher-App. Der Nutzer muss den Datenschutzbestimmungen zustimmen.
Da die Interaktion bei der Kommunikation mit Messenger-Diensten deutlich gesteigert werden könnte, müssen Unternehmen entsprechende Ressourcen schaffen. Antworten auf eigene News und Fragen werden gefördert, da bedarf es einer gewissen Schnelligkeit, um das Interesse der Kunden hoch zu halten und guten Service zu bieten. Auf häufig gestellte Fragen können Betriebe mit einem Standardtext antworten, ohne diesen jedes Mal wieder neu eintippen zu müssen. Je nach Größe des Unternehmens und Anzahl der Nutzer sollte daher ein Mitarbeiter (zumindest teilweise) für die Betreuung abgestellt werden. Ein sicher hoher Preis, der sich aber lohnen kann.
Info: WhatsApp Business steht aktuell nur für Android-Betriebssysteme zur Verfügung und kann kostenlos im Google Play Store heruntergeladen werden. iPhone-Nutzer müssen sich noch gedulden, die Umsetzung dürfte aber nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.