Planungen 2022

Opti: wachsender Optimismus, reduzierte Fläche

Eventveranstalter ist einer der am wenigsten beneideten Wirtschaftszweige derzeit. Fehlende Planungssicherheit und Löcher in der Kasse sind hier besonders ausgeprägt. Wie die GHM Gesellschaft für Handwerksmessen die Ausrichtung der Opti 2022 trotz dieser widrigen Bedingungen plant, dazu hat sie aktuell eine Presseinformation herausgegeben. Eine wichtige Botschaft: Die Opti soll in vier statt sechs Hallen stattfinden.
Hallenplan der Opti 2022 in München

Die aktuelle Hallenplanung der Opti 2022 in München

© GHM

Das Format der Presseinformation der GHM Gesellschaft für Handwerksmessen ist ungewöhnlich. Fünf Seiten sprengen den normalüblichen Rahmen und die gewählte Form eines Interviews ist gleichfalls ungewöhnlich. Das komplette Interview mit Klaus Plaschka, Geschäftsführer GHM, sowie Bettina Reiter, Leiterin Opti, finden Sie hier, eine Zusammenfassung und ein paar Punkte bzw. Fragen, die im veröffentlichten Interview nicht thematisiert wurden, finden Sie im Folgenden.

Die erste Neuigkeit ist, dass Klaus Plaschka, der schon seit 2012 mit in der GHM-Geschäftsführung sitzt, nun für den Bereich B2B-Messen und damit auch direkt für die Opti 2022 zuständig ist. Plaschka setzt den Fokus seiner anstehenden Aufgaben darauf, „individuell und passgenau all jene Bereiche eines Events zu evaluieren, bei denen der Live-Part nicht ersetzt werden kann und solche, die ortsunabhängig umsetzbar sind“. Die letzten Monate haben man entsprechend genutzt, „Prozesse und Bereiche für Messeteilnehmer effizienter und einfacher zu gestalten, die den Mehrwert einer Messe nicht tangieren. So haben wir in der GHM den gesamten Bereich Customer Services mit unserem Ausstellerportal vollumfänglich digitalisiert.“

Klaus Plaschka, Geschäftsführer der GHM

Klaus Plaschka, Geschäftsführer der GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH

© GHM

Unsicherheit versus Optimismus

Zwar ist die jetzige Situation immer noch von Unsicherheit geprägt, aber Plaschka zeigt sich optimistisch: „Im Spätsommer wird voraussichtlich auch Deutschland seine relevante Impfquote erreicht haben, so dass wir dann endlich wieder durchstarten können.“ Dabei betont Bettina Reiter: „Die Branchenfamilie kann es kaum erwarten, sich endlich wieder zu treffen, sich von Angesicht zu Angesicht auszutauschen und ‘Gemeinschaft‘ zu erleben.“

Aber trotz dieses Optimismus‘ wird die Opti 2022, wenn sie denn als Präsenzveranstaltung stattfinden kann, nur vier Hallen belegen – eine Reduzierung im Vergleich zu 2020 von einem Drittel der Standfläche. „Auch auf die Augenoptik hat die Pandemie Einfluss und hinterlässt ihr Spuren“, begründet dies Bettina Reiter. Aber angenommen, die Resonanz auf die Fachmesse ist nach der dann fast zweijährigen Durststrecke tatsächlich groß und/oder Hygiene-Auflagen erfordern eine großzügige Hallenaufplanung – hat dann die GHM noch die Flexibilität, eine oder zwei weitere Hallen zu belegen? Die Antwort auf diese Frage kommunizieren wir, sobald sie uns von der GHM vorliegt.

Bettina Reiter, Leiterin der Opti

Bettina Reiter, Leiterin der Opti, die internationale Messe für Optik & Design

© GHM

Hallenaufteilung neu konzipiert

Die Verringerung der Standfläche hat natürlich auch eine Neuverteilung der Anbieter zur Folge. Der Blick auf den Hallenplan für 2022 offenbart dabei, dass sich der Fassungsbereich von drei auf rund 2,5 Hallen verkleinert. Für Gläser, KL, IT, Maschinen und Instrumente stehen statt zwei Hallen zukünftig nur noch eine Halle zur Verfügung (s. Bild oben).

Damit erhöht sich der prozentuale Anteil der Brillenfassungen an der Opti. Die DOZ-Frage nach den Hintergründen für diese Aufteilung liegt der GHM gleichfalls vor. – Weiter fällt auf, dass die GHM-Aufplanung die Formate Campus, Forum und Showcase nirgendwo erwähnt. Wird die Opti darauf zukünftig verzichten? Auch diese Frage stellten wir der GHM.

Wer will derzeit mit den Opti-Machern tauschen? Bei dieser Frage bleiben wohl nahezu alle Hände unten. Die Unsicherheit und damit die Fehlerwahrscheinlichkeit sind riesig. Aber: Die Branche benötigt eine starke Messe. Denn die Digitalisierung kann eine starke Präsenzmesse nicht vollumfänglich ersetzen. Von daher bleibt zu wünschen, dass es den Veranstaltern im intensiven Austausch mit Besuchern, Ausstellern und auch der Presse gelingt, 2022 eine erfolgreiche Opti auf die Beine zu stellen.