Rodenstocks Kooperation mit Mister Spex irritiert manchen Tradi

„Rolls-Rodenstock? Wollte ich schon immer haben...“

Etliche Partneroptiker von Rodenstock könnten verstimmt gewesen sein, als die Nachricht von der Kooperation „ihres“ Glaslieferanten mit Mister Spex die Runde machte. Sicher nicht repräsentativ, aber doch bemerkenswert, dass einige von ihnen ihrem Unmut am Telefon freien Lauf ließen – auch an dem unserer Redaktion. Dass es sich nicht um die High-End-Gläser des Unternehmens und damit einen Vertrauensbruch handelt, stellte Rodenstocks General Manager Thomas Pfanner im DOZ-Gespräch klar: Die Big-Vision-Gläser sind für Mister Spex nicht zugänglich.
Rolls-Rodenstock

Wir wissen nicht, ob diese gut betuchte Kundin Rodenstock- oder Mister-Spex-Gläser trägt. Wir wissen nur, dass sie Rolls Royce fährt...

© Adobe Stock / marcink3333

Erstveröffentlicht in der DOZ 11I24

Wenn zwei sich umstrukturieren, ärgert sich oft der Dritte – sagt nicht der Volksmund, sondern ist eine Erfahrung, die im Wirtschaftsleben schon mancher gemacht hat, der an so einer Reorganisation mittelbar oder unmittelbar beteiligt war. Aktuell ist gerade in der Augenoptik-Branche ein solcher Prozess zu beobachten, beteiligt sind die Unternehmen Mister Spex – das sich gerade unter dem Claim „Der Optiker Deines Lebens“ neu positionieren und damit qualitativ höherwertige, lukrative(re) Zielgruppen ins Visier nehmen möchte (siehe auch DOZ 09|24) - und Rodenstock. Sowie, als Dritter, die Partneroptiker des Münchner Glasherstellers.

Zur Erinnerung: Die beiden Letzteren sind verbunden durch ein Versprechen, das das Unternehmen den Partnern einst gegeben hat und das im Prinzip aussagt, dass Rodenstocks Fokus im deutschsprachigen Raum als Kernmarkt sehr klar auf der Zusammenarbeit mit dem traditionellen augenoptischen Fachhandel liegt, für den auch die marktführenden Innovationen entwickelt werden. Nichts weniger als ein Konkurrenzausschluss in einem gewinnträchtigen Marktsegment de facto. „Die hohe Qualität der Gläser wird in Zukunft ein Gewinn sowohl für uns als auch für die Augenoptiker sein“, hatte beispielsweise der damalige Rodenstock-CEO Anders Hedegaard im März 2021, zwei Jahre nach Einführung der ersten Big-Vision-Gläser, verkündet.

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