Safilo kündigt drastischen Stellenabbau an
Safilo hat die Konsequenzen aus dem bevorstehenden Verlust der Lizenzen für Dior und Fendi gezogen – und kündigt einen drastischen Abbau von Arbeitsplätzen an. Der Fassungshersteller ist zudem gezwungen, die im August 2018 definierten Ziele für 2020 nach unten zu revidieren. War Safilo ursprünglich für das jetzt gestartete Jahr von einem Umsatz von mehr als 1 Mrd. Euro ausgegangen, erwartet CEO Angelo Trocchia jetzt nur noch 960 Mio. bis 1 Mrd. Euro. Die avisierte Ebitda-Marge nahm er von acht bis zehn Prozent auf nur noch sechs Prozent zurück.
Laut CEO Trocchia müssen die "Produktionskapazitäten" an die künftigen "Produktionsbedürfnisse" angepasst werden. Das gehe nicht ohne Stellenstreichungen. "Wir werden unser Bestes tun und streben die verantwortungsvollsten Lösungen an", erklärt Trocchia. "Dabei werden wir uns eng mit den Gewerkschaften abstimmen." Das Unternehmen plant in diesem Jahr insgesamt 700 Stellen in Italien zu kürzen.
Safilo übernimmt Blenders Eyewear
Es gibt aber auch gute Nachrichten: Safilo hat die vorzeitige Lizenzverlängerung mit dem Designer Marc Jacobs (Marc Jacobs International, LLC) für Korrektionsfassungen und Sonnenbrillenkollektionen bekanntgegeben. Der neue Vertrag läuft nun bis zum 31. Dezember 2026. Seit 15 Jahren arbeitet der Fassungshersteller mit dem amerikanischen Top-Designer, der seine Marc Jacob's Runway Brillenkollektion im Januar 2021 lanciert.
Daneben gab der Fassungshersteller bekannt, die Mehrheit (70 %) an dem kalifornischen Label Blenders Eyewear übernommen zu haben. Dabei handelt es sich um ein Digital Native-Label, das stark im E-Commerce und auf den sozialen Netzwerken ist. Für 2019 erwartet Blenders einen Nettoumsatz von rund 42 Mio. US-Dollar. Dies entspricht einer Steigerung von rund 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Wir freuen uns sehr, eine inspirierende Marke wie Blenders Eyewear bei Safilo begrüßen zu dürfen, ein schnell wachsendes E-Commerce-Unternehmen, das an der Spitze der neuesten Funktionen für Direktkunden und Omnichannel steht", sagt Trocchia.