Kleine ischämische Läsionen in der Retina können auf ein erhöhtes Risiko hinweisen, an Herz-Kreislauferkrangungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erkranken. Das bestätigte die Studie "Prevalence of subclinical retinal ischemia in patients with cardiovascular disease – a hypothesis driven study", die in EClinicalMedicine erschienen ist. Ob die Netzhaut einer Kundin oder eines Kunden derartige Schädigungen aufweist, können Sehexpertinnen und -experten im OCT (Optical coherence tomography - Optische Kohärenztomographie) erkennen.
Nach Angaben des "Deutschen Ärzteblatts" können Infarkte in den Retinakapillaren auf eine generelle Störung der Blutgefäße hinweisen. Folglich prüften die Forscherinnen und Forscher, ob Patientinnen und Patienten, die einen oder mehrere „Retinal Ischemic Perivascular Lesions" (RIPL) in der OCT aufwiesen, öfter Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten. Sie verglichen dazu die Daten von 160 Personen, bei denen eine OCT durchgeführt wurde. Darunter waren 84 Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei 47 Untersuchten entdeckten die Medizinerinnen und Mediziner eine RIPL, bei 31 Betroffenen zwei 2 RIPL und bei 25 drei RIPL. In der Kontrollgruppe mit 76 gesunden Menschen war eine RIPL "nur ausnahmsweise vorhanden".
Die kleinen Retina-Infarkte korrelierten demnach auch mit dem ASCVD-Risiko („Atherosclerotic Cardiovascular Disease“). Dieses gebe das Zehn-Jahres-Risiko an, künftig kardiovaskulär zu erkranken, hieß es. Das OCT erstellt Schichtaufnahmen der Retina.