Übernahme von GrandVision: ECOO kritisiert EU-Auflagen
In Italien müssen EssilorLuxottica und GrandVision unter anderem die Filialen der "GrandVision by" abgegeben.
Der französisch-italienische Brillenkonzerns EssilorLuxottica hat die Genehmigung der EU-Kartellbehörde zur Übernahme des niederländischen Filialisten Grandvision erhalten (die DOZ berichtete). Allerdings müssen sich beide Seiten von rund 350 Filialen in Belgien, Italien und den Niederlanden trennen, um Befürchtungen in Brüssel über die zu große Marktmacht der beiden Unternehmen gegenüber augenoptischen Fachhändlern in den drei Ländern zu zerstreuen.
Der European Council of Optometry and Optics (ECOO) begrüßt zwar die von der Europäischen Kommission auferlegten Bedingungen, ist aber der Meinung, dass diese nicht weit genug gehen. Es hätten alle Länder mit einem ähnlichen Marktumfeld abgedeckt werden sollen, hieß es in einer Stellungnahme. Der Europäische Rat befürchtet, dass die „vertikale Integration des Konzerns durch die Übernahme von GrandVision sich direkt auf die kleineren Akteure in der Branche auswirken wird“.
„Wir bedauern, dass die Bedingungen auf nur drei Länder beschränkt sind, da die Marktmacht dieser Akteure auch in anderen europäischen Ländern, darunter auch in meinem Heimatland Österreich, erheblich ist“, kommentiert Peter Gumpelmayer, der ehemalige Präsident und Schatzmeister der ECOO, die EU-Auflagen. „Es ist wichtig, dass es genügend Spielraum für Akteure aller Größenordnungen gibt, um in diesem Sektor tätig zu sein und so Auswahl und Qualität für Kunden bzw. Patienten zu gewährleisten. Wir hoffen, dass der Ausgang dieses Verfahrens weiterhin einen ausgewogenen und wettbewerbsfähigen Markt ermöglicht."
Der European Council of Optometry and Optics (ECOO) vertritt als Europäische Dachorganisation die Interessen von Augenoptikern und Optometristen in 25 Ländern. Ziel ist es, durch qualitativ hochwertige und kosteneffektive augenoptische und optometrische Dienstleitungen die Sehkraft und Augengesundheit europaweit zu verbessen.