EssilorLuxottica-GrandVison-Deal: EU-Kommission gibt grünes Licht
Insgesamt 72 Filialen der GrandVision by Kette in Italien müssen im Zuge des Deals veräußert werden.
Stephan Borchert, CEO von GrandVision, zeigte sich nach dem Go der Europäischen Kommission allerdings erleichtert: „Dies ist ein wichtiger Meilenstein im Genehmigungsprozess für die Transaktion, und wir freuen uns, dass die Aufsichtsbehörden die Vorteile der Transaktion für unsere Stakeholder anerkennen.“ Bei den 350 zu veräußernden Filialen handelt es sich im Detail um die GrandOptical-Kette und ihre 35 Geschäfte in Belgien – jedoch ohne den Markennamen. Der Käufer erlangt somit lediglich die Lizenzen der Geschäfte und kann sie nach eigenem Ermessen umbenennen. Ebenfalls verkauft werden 142 Geschäfte der EyeWish-Kette zusammen mit dem Markennamen in den Niederlanden. Ein Teil der insgesamt mehr als 260 Filialen der Kette verbleibt bei GrandVision/EssilorLuxottica, diese müssen allerdings umbenannt werden.
Der größte Anteil der abzugebenden Geschäfte kommt aus Italien. Die insgesamt 174 Filialen setzten sich aus der gesamten VistaSì-Kette von EssilorLuxottica sowie 72 Filialen der Kette GrandVision by zusammen. Dabei wird der Markennamen VistaSì ebenfalls an den Käufer veräußert, die GrandVision by-Läden werden entweder in VistaSì oder in die Eigenmarke des Käufers umbenannt.
Während der Filialist das Ziel ausgibt, die Transaktion am 31. Juli dieses Jahres abzuschließen, hält sich EssilorLuxottica noch eine Hintertür offen und verweist wie oben erwähnt auf den Ausgang der Rechtsstreitigkeiten beider Unternehmen in den Niederlanden. Aufgrund der Einbußen durch die Corona-Pandemie bei den Niederländern möchte EssilorLuxottica den Kaufpreis von 7,2 Milliarden Euro neu verhandeln und verweist dabei auf zu wenig Transparenz auf Seiten von GrandVision bei Informationen zum Umgang des Unternehmens mit der Corona-Krise. Dem französisch-italienischen Konzern droht auf der anderen Seite aber eine Vertragsstrafe in Höhe von 400 Millionen Euro, sollte der Deal nicht zu Stande kommen (die DOZ berichtete).