Wachsende Ketten verschlingen die kleinen Geschäfte
Der Konkurrenzkampf um die Marktanteile in der Augenoptik verschärft sich seit Jahren. Kleine Betriebe werden von den großen Ketten aufgekauft. Man spricht von einem Verdrängungsmarkt, doch die Marktanteile gehen immer auf Kosten der mittelständischen Betriebe.
Der Preisverfall in der Branche sei besorgniserregend, sagte Antje Last, Geschäftsführerin bei Hallmann Optik. Die Flensburger kauften im Februar 2019 die sieben Filialen von Brillen Joseph in Hamburg auf. Hallmann Optik gehört mit mehr als 70 Filialen zu den am stärksten wachsenden Ketten und hat sich entschieden, den Fokus auf Qualität und Kundenberatung zu legen. Sehen und Hören seien Lebensqualität und diese wolle man mit dem Service zurückholen und erhalten, hieß es weiter. Andreas Hallmann steht dafür mit seinem Namen ein und arbeitet selbst im Unternehmen mit.
Weitere Expansionen seien geplant
Im Branchenbericht des Zentralverbands der Augenoptiker (ZVA) kann man lesen, dass die Anzahl der Fachgeschäfte kontinuierlich abnehmen und das mit verschärftem Tempo. Die Marktanteile wuchsen laut dem ZVA Bericht von 37 auf 45,5 Prozent, da immer mehr Augenoptikerläden zu den umsatzstärksten Ketten wie Fielmann und Apollo gehören würden. Augenoptikmeister Heino Joseph, seine fünf Fachgeschäfte und beide Kontaktlinsenstudios sind jetzt mit neuem Namen „Hallmann Hamburg“ untergekommen.
Weitere Expansionen seien geplant, sofern der Standort passe, sagte Adelheid Scherr, Marketingmanagerin bei Hallmann Optik. Man profitiere voneinander, der Ruf der ehemaligen Brillen Joseph-Filialen sei bekannt und das Knowhow aus Marketing, Logistik und Einkauf der Hallmann-Gruppe kämen den Hamburgern zugute.