Gestärkte Team-Dynamik, verbesserte Kommunikation

Warum Inhaber Jean-Pierre Schwalb auf einen externen Coach setzt

Die Optikbranche zeichnet sich durch die enge Zusammenarbeit von Fachkräften aus. Insbesondere in Augenoptikgeschäften bildet dabei eine effiziente und harmonische Kommunikation im Team das Fundament, um Kundenbedürfnisse zu erfüllen. Gleichzeitig schafft sie ein unterstützendes Arbeitsumfeld. Dabei kommt dem Zuhören eine wichtige Rolle zu. Wie das funktioniert, erklären Kommunikationsberaterin Diana Stoffers und Jean-Pierre Schwalb, Geschäftsinhaber von Optik Schwalb, im Gespräch.
Team von Optik Schwalb

Dynamisch und kommunikativ auch beim Ausflug in die Natur: das Team von Optik Schwalb

© Optik Schwalb

Erstveröffentlicht in der DOZ 07I24

Geprägt von individuellen Kundenbedürfnissen und technologischen Innovationen ist die Augenoptikbranche anspruchsvoll. Von der Terminvereinbarung über die individuelle Beratung bis hin zur Brillenanpassung ist eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen den Teammitgliedern unerlässlich, um den Kunden ein erstklassiges Erlebnis zu bieten.

Eine effektive Kommunikation ermöglicht es, Kundenbedürfnisse besser zu verstehen und spezifische Lösungen anzubieten, was nicht nur zu zufriedenen Kunden führt, sondern auch das Vertrauen in das Unternehmen stärkt. Dazu trägt unter anderem eine transparente und offene Kommunikationskultur innerhalb des Teams bei. Diese schafft ein unterstützendes Arbeitsumfeld, in dem sich Mitarbeitende gehört und geschätzt fühlen. In diesem Sinn ist die Förderung einer gesunden Teamkommunikation nicht nur ein Mittel zur Optimierung der betrieblichen Abläufe, sondern auch ein wesentlicher Baustein für den langfristigen Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit.

Mit tiefgreifender Erfahrung in der Optikbranche, sowohl in der operativen Praxis als auch im Management, bringt Diana Stoffers einen eigenen Blickwinkel und eine Expertise als Coach und Beraterin mit. Ihre langjährige Tätigkeit in verschiedenen Positionen in der Augenoptik haben sie die spezifischen Herausforderungen ebenso kennenlernen lassen wie die Chancen der Branche. Auf Basis dieser Kenntnisse und Erfahrungen hat sie ein Kommunikations- und Persönlichkeitsseminar entwickelt, das speziell auf die Bedürfnisse von Augenoptikern zugeschnitten ist. Ein Seminar, in dem nicht nur die grundlegenden Prinzipien der effektiven Kommunikation behandelt, sondern auch individuelle Persönlichkeitsaspekte berücksichtigt werden, die aus Stoffers Sicht für den Erfolg im Augenoptikgeschäft entscheidend sind.

Jean-Pierre Schwalb, Geschäftsführer von Optik Schwalb, weiß um die Herausforderungen, die die Branche und der Augenoptikeralltag mit sich bringen, und hat daher Stoffers Seminarangebot Ende Januar dieses Jahres wahrgenommen. Im folgenden Gespräch tauschen sich beide über ihre Erfahrungen aus und diskutieren über die Wichtigkeit einer gesunden Kommunikation in einem Fachgeschäft.

Jean-Pierre Schwalb

Jean-Pierre Schwalb möchte in seinem Betrieb „eine Kultur der Offenheit und des respektvollen Austauschs“ fördern.

© Optik Schwalb

Diana Stoffers: Es ist schön, dich wiederzusehen, Jean-Pierre. Wie geht es dir und dem Team bei Optik Schwalb?
Jean-Pierre Schwalb: Hallo Diana, ich freue mich auch. Danke der Nachfrage, es läuft gut bei uns. Das Team ist motiviert und wir arbeiten hart daran, unseren Kunden die bestmögliche Erfahrung zu bieten. Erfreulicherweise ist es nach wie vor so, dass persönliche Interaktionen und Beratungen einen hohen Stellenwert bei unseren Kundinnen und Kunden haben. Das freut uns natürlich sehr, es ist aber auch herausfordernd, diesen Andrang effizient zu bewältigen und durch gute Teamkommunikation ein bestmögliches Kundenerlebnis zu bieten. Ich glaube, seit der Pandemie sind wir alle auch ein wenig in unserer Kommunikationsfähigkeit beeinträchtigt und müssen uns erst wieder daran gewöhnen, dass das Leben einfach so weitergeht wie vorher.

Von Erfahrungen der anderen profitieren

Es ist super, dass ihr die Bedeutung persönlicher Interaktionen im Auge behaltet und euch dazu Gedanken macht. Darum ging es ja auch im Coaching: gezielt an der Kommunikation innerhalb deines Teams zu arbeiten und Strategien zu entwickeln, um auch in herausfordernden Zeiten wie diesen eine effektive und unterstützende Teamdynamik aufzubauen. Was hat dich dazu bewogen, mit einem Coach zusammenzuarbeiten?
Als ich das Unternehmen meines Vaters übernahm, hatte ich klare Vorstellungen zur Weiterentwicklung. Allerdings befand ich mich an einem Punkt, an dem ich viele Dinge selbst erlernen musste und ständig neue Fragen aufkamen. Ich möchte mich kontinuierlich verbessern und suche immer nach Möglichkeiten, wie ich das tun kann. Daher entschied ich mich, nach Menschen zu suchen, die bereits ähnliche Herausforderungen gemeistert haben, nicht nur fachspezifisch, sondern auch persönlich. Ich sehe einen großen Wert darin, einen Coach an meiner Seite zu haben, mit dem ich mich über tägliche Fragen austauschen und von dessen Erfahrung ich profitieren kann. Das ermöglicht es mir, effizienter zu wachsen und meine Ziele zu erreichen.

Wenn man wachsen will, braucht man Menschen um sich herum, die die eigene Vision teilen.

Inhaber Jean-Pierre Schwalb

Darin, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und von den Erfahrungen anderer zu profitieren, sehe ich eine ausgezeichnete Strategie. Dadurch können wir persönlich und beruflich wachsen und gleichzeitig sicherstellen, dass das Unternehmen mit dem Geist der Zeit geht und wettbewerbsfähig bleibt. Nun arbeitest du sehr eng mit deinem Team zusammen und legst viel Wert darauf, deine Mitarbeitenden in wichtige Entscheidungen einzubinden. Was hat dich dazu bewogen?
Meine Entscheidung, alle Mitarbeitenden aktiv in wichtige Entscheidungen einzubeziehen, basiert auf dem Verständnis, dass das gesamte Team eine Schlüsselrolle im Unternehmenserfolg spielt. Etwas mitzugestalten, Teil der großen Reise zu sein, die wir als Unternehmen vor uns haben, gibt dem Team eine starke Energie und die Möglichkeit, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren. Wenn man wachsen will, braucht man Menschen um sich herum, die die eigene Vision teilen. Ich allein bin nur ein Teil des Erfolgs. Mein Ziel ist es, zukünftig mehr am Unternehmen arbeiten zu können, und umso wichtiger ist es, dass mein Team vor Augen hat, wo wir hinwollen – und dass wir das im täglichen Geschäft umsetzen.

Diana Stoffers

Diana Stoffers hat mit dem Team von Optik Schwalb gezielt an der internen Kommunikation gearbeitet und dabei Effekte erzielt, die heute noch nachwirken.

© Diana Stoffers

Wie haben deine Teammitglieder auf diese Entscheidung von dir reagiert?
Durchweg positiv. Sie fühlen sich wertgeschätzt und ich denke, das entgegengebrachte Vertrauen fühlt sich einfach gut an. Ich glaube aber auch, dass das für jedes Mitglied in unterschiedlichem Maße greifbar ist. Wir haben in diesem Zuge erkannt, dass effektive Teamkommunikation eine entscheidende Rolle spielt. Gleichzeitig aber auch Herausforderungen identifiziert, die eine verbesserte Kommunikation und eine harmonischere Zusammenarbeit erfordern. Deshalb haben wir uns für das Team-Coaching entschieden, um uns weiter zu verbessern, die Teamdynamik zu stärken und dadurch unsere Ziele effektiver zu erreichen.

Die Bedeutung der Teamkommunikation zu erkennen, war ein wichtiger erster Schritt. Auf welcher Basis habt ihr euren Coach ausgewählt?
Mir war es wichtig, einen Coach zu finden, der zu uns und unserer Art passt, der zugänglich ist. Und den haben wir in dir gefunden. Einige meiner Angestellten reden heute noch im Arbeitsalltag von dem Coaching und arbeiten hart daran, die Inhalte deines Seminars umzusetzen.

Kommunikation das A und O

Mit Teams zusammenzuarbeiten, die offen für Veränderungen sind und aktiv an ihrer Weiterentwicklung arbeiten, ist auch für mich immer einer Bereicherung. Welche Gedanken habt ihr denn aus dem Team- Coaching mitgenommen?
Knapp zusammengefasst: Dass das Team und die Kommunikation die entscheidenden Faktoren für den Erfolg sind. Die Stärkung unserer Teamdynamik und die Verbesserung unserer Kommunikationsfähigkeiten werden uns dabei helfen, effektiver zusammenzuarbeiten. Das ist wichtig, denn als nächstes steht es an, eine Vision zu entwickeln und dafür müssen wir auch an der Kommunikation Stück für Stück täglich arbeiten. Dazu nutzen wir bewusst eine offene Kommunikation und sprechen Themen immer zügig an. Das gilt natürlich nicht nur in der Kommunikation im Team, sondern auch der Kundenkommunikation. Wenn wir die Bedürfnisse unserer Kunden nicht verstehen, lassen wir viel Potenzial unserer Customer Journey liegen.

Wo du gerade vom Zuhören sprichst: Zuhören ist eine Kompetenz, die grundlegend für eine erfolgreiche Kommunikation ist. Bevor wir in die aktive Kommunikation starten, ist es ratsam, zuzuhören. Wie förderst du eine Kultur des Zuhörens und der offenen Kommunikation in deinem Unternehmen, insbesondere wenn es darum geht, dass Mitarbeitende sich gehört und wertgeschätzt fühlen?
Zu erkennen, wie wichtig das Zuhören ist, hat auch bei uns im Team Anklang gefunden. Im hektischen Geschäftsalltag kann das schon mal untergehen und aufgrund mangelnder Kommunikation gehen schnell wichtige Infos verloren. Zu deiner Frage: Mir ist jeder Mensch in meinem direkten Umfeld sehr wichtig. Ich möchte immerzu wissen, wie es meinem Team geht, welche Dinge die einzelne Person eventuell beschäftigen und wie ich sie dabei unterstützen kann. Feedback ist dabei ein sehr wichtiger Baustein für mich und auch für das Team. Ich selbst bin ein sehr harmoniebedürftiger Mensch, was es mir nicht immer einfach macht, Dinge anzusprechen. Allerdings wird ohne Feedback – und das beruht auf Gegenseitigkeit – auch kein Wachstum und keine klare Richtung nach vorn möglich sein.

Regelmäßige Trainings und Teammeetings

Feedback und das Wohlergehen jedes einzelnen Teammitglieds sind enorm wichtig und grundlegend für eine gesunde Teamdynamik. Wie gehst du als harmoniebedürftiger Mensch mit Konflikten innerhalb des Teams um und welche Strategien setzt du ein, um eine positive und konstruktive Kommunikationskultur aufrechtzuerhalten?
Für mich ist es entscheidend, dass in unserem Team eine Kultur der Offenheit und des respektvollen Austauschs herrscht. Konflikte gehören zum Arbeitsalltag, aber ich glaube fest daran, dass sie konstruktiv gelöst werden können, wenn wir sie offen ansprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Ich ermutige mein Team daher stets, Probleme direkt anzusprechen, damit wir sie gemeinsam angehen und aus der Welt schaffen können.

In Zukunft möchte ich gerne regelmäßige Trainings dazu einführen. Auch wiederkehrende Teammeetings spielen eine große Rolle. Grundsätzlich sprechen wir doch alle viel zu selten im vollen Alltag. Manches lässt sich zwischendurch kurz klären, die wichtigen Themen erfordern allerdings auch den richtigen Rahmen. Mittlerweile habe ich mir abgeschaut, Meetings alle vier Wochen innerhalb der regulären Arbeitszeit abzuhalten. Ich kümmere mich ums Frühstück und wir haben eine Stunde intensive gemeinsame Zeit.

Regelmäßige Teammeetings sind in der Tat eine effektive Möglichkeit, um wichtige Themen anzusprechen, die sonst im stressigen Alltag eventuell untergehen würden. Wie bereitest du dich und dein Team auf eure Meetings vor, gibt es dazu bereits einen Prozess?
Ich bitte mein Team, Themen zu sammeln und mir diese vorab zukommen zu lassen. Die Person darf diese dann auch im Meeting ansprechen und wir erarbeiten gemeinsam Lösungswege. Wenn es um sehr spezifische Bereiche geht, führe ich dazu natürlich auch Einzelgespräche – auch mal zwischendurch.

Das Team mitnehmen – mit allen Stärken und Schwächen

Da du Einzelgespräche ansprichst: Jedes Teammitglied bringt eigene Stärken und Schwächen ein. Wie wichtig ist es für dich als Unternehmer, die individuellen Stärken und Schwächen deiner Mitarbeitenden zu kennen und wie beeinflusst dies die Art und Weise, wie du dein Team führst?
Für mich ist es essenziell, die Stärken meines Teams zu kennen und diese auch an den richtigen Stellen einzusetzen. Es beeinflusst maßgeblich die Leistung und die Motivation der jeweiligen Person, wenn sie in den Bereichen arbeiten darf, die ihr besonders viel Freude bereiten und ihr persönlich naheliegen. Als Unternehmer haben wir ja täglich neue Ideen, wollen uns verbessern, Neues ausprobieren und nach vorne gehen. Dabei dürfen wir nur eben nie vergessen, das Team mitzunehmen – mit allen Stärken und Schwächen.

Dazu bringt es auch viel, wenn man einfach diese Ideen im Team anspricht und an ihnen weiter arbeitetet. Oftmals kommt hier wertvoller Input vom Team und man merkt auch schnell, was funktionieren kann und was „heiße Luft“ ist. Das Team muss die Ideen am Ende im Unternehmen umsetzen, ohne uns Führungskräfte. Nur so kann Wachstum entstehen. Und ob all dies am Ende erfolgreich umgesetzt werden konnte, merken dann natürlich die Kunden.

Wenn die Teamkommunikation unzureichend ist, sind Konflikte vorprogrammiert, die sich negativ auf das Einkaufserlebnis der Kunden auswirken. Kunden bemerken diese Unstimmigkeiten und Mitarbeitende können dadurch abgelenkt werden, was wiederum zu einer unzureichenden Anamnese und Beratung führt. Daher lohnt es sich, in Weiterbildung und Teamcoaching zu investieren, da sich dies stets positiv auf den Umsatz auswirkt.

Autorin: Johanna Becker