Minderheitsbeteiligung

Zeiss steigt bei Umami Ware ein

Die Carl Zeiss Vision International GmbH ist Anfang 2023 mit einer Minderheitsbeteiligung von 30 Prozent bei Umami Ware eingestiegen. Das 2020 gegründete bayerische Start-up hat sich zum Ziel gesetzt, die Betriebsabläufe in mittelständischen augenoptischen Betrieben zu digitalisieren. Wie es zur Beteiligung kam und was die beiden Umami-Ware-Gründer Johannes Artmeier und Johannes Fischl von diesem Schritt erwarten, haben sie der DOZ verraten.
Taschenrechner und Geldmünzen

Mehr Kapital dank Minderheitsbeteiligung: Die Carl Zeiss Vision International GmbH ist bei Umami Ware eingestiegen. 

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Nachdem Euronet vom Finanzinvestor Flex Capital, der 2021 bereits die Unternehmen Ipro und Amparex übernommen hatte, gekauft wurde (die DOZ berichtete), erreichte uns eine Leseranfrage, die auf der Suche nach Softwarealternativen von einer Beteiligung von der Carl Zeiss Vision International GmbH an Umami Ware gehört hatte. Auf DOZ-Anfrage bestätigten die beiden Gründer Johannes Artmeier und Johannes Fischl, dass Carl Zeiss Vision International GmbH Anfang 2023 mit einer Minderheitsbeteiligung von 30 Prozent in ihr 2020 gegründetes Unternehmen eingestiegen ist. „Durch die Beteiligung bekommen wir neue Mittel, um für unsere Kunden neue Möglichkeiten im Bereich der Digitalisierung zu schaffen. Aktuell umfasst unsere Software Umami View den gesamten Kundenlebenszyklus von der Terminvereinbarung hin zur Zahlung und Nachbetreuung“, sagt Fischl.

"Uns war wichtig, weiterhin das Ruder in der Hand zu haben"

Gleichzeitig betonte Fischl: „Uns war bei der Beteiligung wichtig, dass wir weiterhin das Ruder in der Hand haben, Entscheidungen weiterhin autonom treffen und den Spirit, mit dem wir unser Unternehmen führen, erhalten können“. Als Gesellschafter erhalte die Carl Zeiss Vision International GmbH zwar Einblick in die Geschäftszahlen, habe aber keinen Zugriff auf die Kundendaten. „Wir sind selbstverständlich trotz der Zeiss-Beteiligung unabhängig und offen für die Anforderungen verschiedener Hersteller und Anbieter, ergänzt Co-Gründer Johannes Artmeier. Von der Beteiligung von Zeiss erhoffen sich die beiden, von der langjährigen Erfahrung und Kompetenz des Glasherstellers zu profitieren und so weiter wachsen zu können. Von langer Hand geplant sei eine Beteiligung anderer am Unternehmen übrigens nicht gewesen. „Wir sind mit vielen Augenoptikerinnen und Augenoptikern, die Zeiss-Kunden sind, in Kontakt. Dadurch kamen wir auch mit den verschiedenen Abteilungen von Zeiss Vision Care in Berührung und erhielten das Angebot der Beteiligung“, erinnert sich Artmeier.

 

Keine Auswirkungen für die Kunden

Und was sagen die Kunden zur Beteiligung? Kritische Rückfragen haben die beiden nach eigenen Angaben bisher nicht erhalten. „Die Kunden nehmen die Beteiligung meist gar nicht wahr, für sie ändert sich schließlich nichts“, so Artmeier. Manchen Kunden sei lediglich aufgefallen, dass man nun dank der Minderheitsbeteiligung und des zusätzlichen Kapitals mehr Mitarbeiter an Bord habe (die DOZ berichtete). Zur Übernahme von Euronet durch den Finanzinvestor Capital Flex hielten sich die beiden bedeckt.  „Wir stehen dem Thema neutral gegenüber. Für die Kunden wird das Vor- und Nachteile haben, aber wir schauen auf uns“, so Fischl, der gemeinsam mit Artmeier und dem Team aktuell an neuen Features für die Software Umami View arbeitet, die auf der Opti 2024 präsentiert werden sollen.