2022/2023

ZVA und GfK mit neuer Branchenstrukturerhebung

Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) hat die Ergebnisse der aktuellen Branchenstrukturerhebung veröffentlicht. Viele Entwicklungen wurden vorausgeahnt, wie beispielsweise die sinkenden Zahlen kleiner Augenoptikbetriebe. Doch viele Unternehmen haben auf die aktuellen Herausforderungen reagiert.
ZVA Branchenstrukturerhebung für 2023

Die Erhebung von ZVA und GfK kann online eingesehen werden. Befragt wurden rund 916 Unternehmen in Deutschland.

© ZVA

Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) befragte gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen GfK rund 916 Unternehmen in Deutschland mit insgesamt 1.496 Filialen. Die daraus generierten Zahlen bestätigen einige Vermutungen, wie die Auswirkungen des allgegenwärtigen Fachkräftemangels. So haben die meisten Unternehmen laut den Ergebnissen mit digitalen Lösungen wie Online-Terminvergaben aufgesattelt und weitere Tätigkeiten an externe Firmen ausgelagert. 2022 wurde etwa die Hälfte der Gläser (50,4 Prozent) außerhalb eines Augenoptikbetriebs endgerandet, 2018 waren es 30 Prozent. Auch der Anteil extern gefertigter Brillen lag 2022 bei knapp einem Viertel (22,1 Prozent) und hat sich damit beinahe verdoppelt (2018: 12 Prozent).

Anzahl kleinerer Betriebe nimmt ab

Aus dem Branchenreport geht zudem hervor, dass kleinere Betriebe immer weiter vom Markt durch die großen Filialisten verdrängt werden. Dies gehe auch auf das Nachfolgeproblem und den demographischen Wandel zurück, heißt es. So lag das Durchschnittsalter eines Inhabers im Jahr 2022 bei 55 Jahren (2018: 54 Jahre). Lediglich acht Prozent der Inhaber sind unter 40 Jahre alt. Die kleineren Betriebe schwinden, während große Unternehmen neue Ketten aufkaufen und meist größere Betriebe übernehmen. Hinzu kommen bereits bestehende Filialunternehmen, die weiter expandierten. Diesem Trend versuchen kleinere Betriebe zusehends durch eine Spezialisierung entgegen zu wirken. So gaben mehr als 53 Prozent der Befragten an, in ihren Betrieben Optometrie zu praktizieren.

Mehr Meisterinnen

Laut Erhebung ist der Frauenanteil in der Branche weiter gestiegen. Zwar beläuft sich die Zahl der Inhaberinnen auf 30 Prozent, doch beim Meistertitel schließen die Frauen auf. Rund 47 Prozent aller Meistertitel gehörten 2022 zu Frauen, Tendenz steigend. Dies zeigt sich auch in den Zahlen der Ausbildung: Während sich Meisterkurse mit 56 Prozent großer Beliebtheit erfreuen (2014: 47 Prozent), ist die Fachhochschulausbildung zum Diplom Ingenieur Augenoptik in den vergangenen Jahren immens rückläufig - was darauf zurückgeht, dass es diesen Studiengang mittlerweile nicht mehr gibt.

Alle Ergebnisse finden Sie kostenfrei online.

Zur Branchenstrukturerhebung 2023 >>