ZVA-Ehrenpräsident Manfred Leo Müller gestorben
Manfred Leo Müller wurde 85 Jahre alt.
Er hat die Augenoptik über Jahrzehnte hinweg geprägt – als Unternehmer und durch sein unermüdliches Engagement in zahlreichen Ehrenämtern. Manfred Leo Müller führte einen Augenoptik- und Hörakustikbetrieb in Cochem und engagierte sich früh in verschiedenen Gremien des Südwestdeutschen Augenoptiker-Verbandes (SWAV). Für seine Verdienste wurde er 2008 mit der Goldenen Ehrennadel des Verbandes ausgezeichnet. Als ZVA-Präsident von 1987 bis 1999 brachte er unter anderem die Entwicklung eines betriebswirtschaftlichen Kalkulationssystems und Arbeitsrichtlinien für die Augenoptik voran. Besonders in den turbulenten Zeiten nach der Wende trug Müller maßgeblich zur Integration ostdeutscher Augenoptikbetriebe in den ZVA bei. Zum Ende seiner Amtszeit als ZVA-Präsident wurde Manfred Leo Müller 1999 mit dem ZVA-Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. Er engagierte sich auch danach weiter ehrenamtlich im Vorstand des Verbandes für die Belange des Berufsstandes. Mit seinem Satz „Ich kann mich des Eindrucks nicht verwehren …“ regte er stets zum Nachdenken an und prägte damit viele Diskussionen. In der Zeit von 1996 bis 2004 setzte sich Müller zudem im Präsidium des Zentralverbandes des deutschen Handwerks (ZDH) für die Qualitätssicherung ein. Ebenso wirkte er bei der Gründung des Studiengangs für Augenoptik an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena mit.
Auch international hinterließ Müller tiefe Spuren
Als Präsident des europäischen Augenoptikerverbands ECOO und als erster deutscher Präsident des World Council of Optometry (WCO) setzte er wichtige Impulse für die globale Augenoptik. Für seine Verdienste wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Trotz seiner vielen Verpflichtungen war Müller immer ein Mensch, der nie den Bezug zu seiner Heimatstadt Cochem verlor. Seine Arbeit in der Stadtentwicklung und Kommunalpolitik wurde 2003 mit dem Wappenteller der Stadt gewürdigt. ZVA-Präsident Christian Müller erinnert sich mit tiefem Respekt an seinen Vorgänger: „Manfred Leo war schon seit Mitte der 70er Jahre fachwissenschaftlich in der Augenoptik aktiv. Als Vater der Arbeitsrichtlinien hat er den Beruf zukunftsfähig gestaltet und die Branche in ganz besonderem Maße geprägt. Er ließ es sich nicht nehmen, selbst im hohen Alter den ZVA-Mitgliederversammlungen regelmäßig beizuwohnen und den Delegierten mit fruchtbaren Kommentaren Anregungen zu geben. Somit füllte er seine Rolle als Ehrenpräsident vollständig aus. Für mich wird er immer ein Vorbild bleiben.“