Im exklusiven DOZ-Interview

Mister Spex-Chef über die Filialschließungen und Neupositionierung

Filialen dicht, Rabatt-Aktionen reduziert, Finanz-Prognose gesenkt: Der Interims-Geschäftsführer von Mister Spex, Stephan Schulz-Gohritz, hat sich den Fragen der DOZ-Redaktion gestellt und erklärt im exklusiven Interview die Hintergründe der Filialschließungen im Ausland, was die Restrukturierung für die deutschen Geschäfte bedeutet und was es mit der Neupositionierung als Augenoptik-Experte auf sich hat.
 Stephan Schulz-Gohritz

Nach Dirk Grabers Rücktritt übernahm CFO Stephan Schulz-Gohritz im August interimistisch den Chefposten bei Mister Spex.

© Mister Spex

DOZ: Herr Schulz-Gohritz, im Rahmen des SpexFocus-Programms werden alle ausländischen Filialen von Mister Spex geschlossen. Was waren die ausschlaggebenden Faktoren für diese Maßnahme?
Stephan Schulz-Gohritz: Die Filialen sind in einer Zeit entstanden, in der das Unternehmen vor allem wachsen wollte. Seitdem haben sich die Rahmenbedingungen geändert, denkt man an die Corona- und Ukraine-Krise, an Kapitalmarktveränderungen oder auch Zinserhöhungen. Investoren schauen heute sehr viel stärker auf den Profit eines Unternehmens. Wir haben mit vielen Maßnahmen versucht, die internationalen Stores profitabler zu machen, aber gemerkt, dass das, zumindest kurzfristig, nicht möglich ist und einen sehr hohen Aufwand erfordern würde, der sich einfach nicht rechnet.

Wie viel Umsatz hat der stationäre Handel im Ausland eingebracht, der nun wegfällt?
Der stationäre Handel in der Schweiz, Österreich und in Schweden hat 2023 etwa 5,4 Millionen Euro eingebracht. Trotz des Wegfalls dieses Umsatzes erwarten wir, dass die Fokussierung unserer Ressourcen auf den deutschen Markt und der Ausbau margenstarker Segmente wie Gleitsichtgläser den Verlust in den kommenden Jahren ausgleichen werden.

Neben den Schließungen werden zudem Preisanpassungen durchgeführt. Wie genau sehen diese aus?
Wir werden Rabatt-Aktionen, die wir in der Vergangenheit intensiv angeboten haben, deutlich reduzieren.

Was genau meint „deutlich reduzieren“?
Natürlich wird es weiterhin einen Cyber-Monday oder Weihnachtsaktionen geben, aber die Intensität der Rabatt, wie wir sie in den letzten zwei Jahren erlebt haben, wird es so nicht mehr geben. Natürlich haben sich unsere Kunden an die nahezu monatlichen Rabatte gewöhnt

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