Flair blickt stilsicher in die Zukunft
Die filigranen Titanbügel und die dezente Farbgebung der Damen- und Herrenmodelle zeugen von Stil. Leicht, zeitlos und modern.
Erstveröffentlicht in der DOZ 10I24
Mit der Übernahme und dem Umzug der ehemals in Oelde ansässigen Dr. Beck GmbH & Co. KG durch die Passauer OWP Brillen GmbH im Jahr 2021 hat die Brillenmarke Flair ein neues Kapitel aufgeschlagen. Dies zeigt sich nicht nur in der Nutzung von Synergien, die sich aus der ortsnahen Produktion, dem gemeinsamen Kundencenter und der Technik ergeben, sondern spiegelt sich auch in der Kollektion des eigenständig gebliebenen Tochterunternehmens wider. „Die Stärke der Gruppe bringt neue Einflüsse, Ideen, Ziele und mehr Professionalität“, erklärt Flair-Marketing- und Produktmanager Felix Prusseit der DOZ-Redaktion in Passau. OWP-Geschäftsführer Werner Paletschek beschrieb OWP in einem DOZ-Interview aus dem Jahr 2020 als deutschen Hersteller mit eigenständigen und starken Marken für unterschiedliche Märkte und Zielgruppen. Nicht zuletzt deshalb ergänzt das deutsche Brillenlabel, das sich im Design deutlich von den anderen Brands der Gruppe abhebt, das Markenportfolio der Gruppe.
Durch den Umzug nach Passau haben sich Veränderungen im Flair-Team ergeben. Das bringt neuen Input oder „Mindset“, wie Prusseit es nennt. Unweigerlich stellt sich dabei die Frage nach dem „Geist der Marke“, der ihr nach Jahrzehnten am Markt anhaftet: Wird er damit weggewischt? „Nein“, sagt Prusseit. Vielmehr sei es ein Neuanfang, der dem Label guttue, denn frische Ideen würden helfen, wettbewerbsfähig zu bleiben.
„Wir fokussieren uns auf unsere Stärken und das, was Flair ausmacht. Und, so viel kann ich schon verraten, wir werden Modelle launchen, die begeistern“.
Die einmal im Jahr erhältliche Edition Pure Color Specials besteht aus limitierten Brillenmodellen. Die handkolorierten Bügel werden in verschiedenen Techniken kunstvoll gestaltet.
„Die Projekte, die wir angehen und die Vision der zukünftigen Kollektionen basieren auf unserer Geschichte, die wir auch in Zukunft weitererzählen. Daher machen wir keinen Cut und alles anders als zuvor, denn wir haben ja eine Verantwortung der Historie gegenüber. Wir wissen, welche Dinge gut funktionieren, was unsere Kunden von uns erwarten und was nachgefragt wird.“ Das bestätigt Flair-Designer Wilhelm Groscurth: „Wir entwickeln unsere neuen Kreationen aus den Erfahrungen vorheriger Linien, der Markengeschichte und der konsequenten Weiterentwicklung unserer Produktidee. Die Gestaltung unserer Fassungen basiert auf einer Vielzahl von Informationen und Einflüssen, die oftmals gar nicht so greifbar sein müssen. Wir beDieser fließt in die Kollektionen ein. Die Bandbreite reicht von minimalistisch-ästhetischen Vollrand-, Nylor- und Randloskollektionen bis hin zu aufwendigen Schmuckfassungen. Der Schwerpunkt der Flair-Kollektion liegt auf den randlosen Fassungen. Die Linie „Art Couture“ bildet dabei das Top-Segment.
Auch im Bereich Vollrand besticht das Detail: Das Damenmodell Flair 2014 bietet im Bügel das Besondere.
Hier finden sich Modelle mit hochwertigen Details, die man durchaus als Schmuckbrillen bezeichnen kann. Sie enthalten Zirkonia, Edel- und Natursteine, darunter Mondsteine, 18-karätiges Gold sowie besondere Oberflächenbeschaffenheiten. Die Herausforderung bestehe darin, findet der Designer, Gestaltungselemente zu schaffen, die besonders, aber keinesfalls überladen sind. Die Kollektion „Pure Color“ hingegen zeichnet sich durch eine reduzierte Formensprache und eine sehr klare Struktur aus. Die NOS-Fassungen bieten ein breites Feld an Scheibenformen und eine Vielzahl von Farben auf drei unterschiedlichen Bügelbreiten. Einmal im Jahr kommen die so genannten Specials, eine limitierte Auflage, die individuell per Hand gefärbt und mit unterschiedlichen Techniken weiter veredelt wird.
Harmonie aus Design und Natur: Der filigrane Bügel des Modells 9130 fasst einen Cabochon-Stein.
Flair soll nun auch bei der jüngeren Kundschaft bzw. den jüngeren Augenoptikerinnen und Augenoptikern stärker in den Fokus rücken, erklärt Felix Prusseit. Insgesamt soll der Auftritt „frischer“ werden, die Marke aber ihre Identität behalten. „Die Modelle, die wir entwickeln, müssen Beständigkeit haben. Sie sollen auch in zwei, drei Jahren noch im Sortiment sein und der Kunde soll sich wiederfinden. Wir brauchen keine Fassungen, die schnellen modischen Trends folgen. Das wäre nicht Flair. Unsere Attribute wie Qualität, Langlebigkeit, Herkunft und Sicherheit begleiten uns ebenso bei den verwendeten Materialien, Legierungen und Lackierungen. Das schafft Vertrauen in die Marke.“ Um die Zielgruppe zu erweitern, werden in Zukunft neben den klassischen auch modernere Scheibenformen angeboten. Ebenso Facettierungen und vermehrt dreidimensionale Verformungen. „Die Liebe zum Detail, die Farb- und Oberflächengestaltung und die Dynamik in der Linienführung bleiben in Zukunft Kernthemen des Designs“, sagt Wilhelm Groscurth. „Das betrifft alle denkbaren Kombinationen, Materialien und Techniken. Wir werden sehr komplexe Prägungen haben, die durch Oberflächenbehandlung wie Mattierungen und Glanzpassagen ein Erlebnis schaffen, das eine sehr subtile Dekoration zeigt.“ Während sich die „Art Couture“-Kollektion an Brillenträgerinnen und -träger ab 45 Jahren richtet, formuliert Wilhelm Groscurth die Zielgruppe so: „Die Kundin bzw. der Kunde von Flair gehört dem konservativ-gehobenen oder postmateriellen Milieu an. Die Flair-Trägerin ist stilsicher und sucht das Besondere. Der Flair-Träger ist technikaffin und möchte seine Brille möglichst nicht wahrnehmen. Ansonsten lege ich mich als Designer nicht gern fest. Es freut mich, wenn eine 20-jährige Influencerin eines unserer Modelle toll findet, weil die Brille zu ihrem Outfit passt.“
Jahrzehntelange Design- und Entwicklungserfahrung und aufwändige Handarbeit „Made in Germany“ – das macht die Marke Flair aus.
Bereits im Jahr 2015 hatte OWP durch die Akquisition der OP Couture Brillen GmbH (Cazal Eyewear) mit dem Aufbau eines Premium Markenportfolios, Schwerpunkt „Made in Germany“, begonnen. Durch den Erwerb von Flair wurde das Portfolio um eine weitere deutsche Traditionsmarke ergänzt. Ist „Made in Germany“ noch immer ein Attribut, das Kunden heute anspricht? „Ich glaube, der Kunde konnte vor fünf bis zehn Jahren mit dem Begriff ‚Made in Germany‘ mehr verbinden“, sagt Felix Prusseit. „Aktuell kommt es mir fast so vor, als ob viele gar nicht mehr genau wissen, was dahintersteckt. Zum einen, weil das Gütesiegel in der Vergangenheit unter anderem mit Begrifflichkeiten wie ‚Handmade in Germany‘ oder ‚Design Made in Germany‘ verwässert wurde. Flair garantiert seit über 75 Jahren, dass die Brillen tatsächlich ‚Made in Germany‘ sind. Entwicklung und Fertigung finden in Deutschland statt, ebenso die Ideenfindung und das Design.“ Wilhelm Groscurth ergänzt: „Vielleicht ist es gerade unser Blick auf die Welt, der unseren Produkten den besonderen Touch verleiht, der für ‚Made in Germany‘ signifikant ist.“ Flair verbindet damit auch mit modischerer Ausrichtung Tradition mit Innovation und setzt dabei auf die Werte, die die Marke seit jeher auszeichnen: Qualität, Beständigkeit und eine klare Identität.