Tagebuch: Leserreise 2018 in Namibia
Die DOZ-Leserreise 2018 ging nach Namibia. Die erste Reisegruppe mit insgesamt 21 Teilnehmern machte sich dafür am 2. November auf den Weg. Gestartet wurde am Flughafen Frankfurt mit einem gut zehnstündigen Flug in die Namibische Hauptstadt Windhoek. Und ebenfalls am Frankfurter Flughafen endete die Safari am 12. November wieder. Die DOZ-Redakteurin Judith Kern ist bei dieser ersten Reise mit dabei. Zurückgelegt werden rund 3.400 Kilometer im Reisebus durch ein Land, das gut zweieinhalb Mal so groß ist wie Deutschland und gut zwei Millionen Einwohner hat.
Tag 1: die Reise startet
Die 21 DOZ-Leser machen sich auf den Weg nach Frankfurt Flughafen, um dort den Flieger der Air Namibia Nummer SW 286 zu erreichen. Einige erleben die erste Schrecksekunde auf dem Weg von Berlin nach Süden. Der Zug bleibt in Fulda stehen. Das Fortkommen ist zunächst ungewiss. Doch alle Teilnehmer erreichen den Flug rechtzeitig. Boarding ist um 18:20 Uhr. Der Flieger hebt um 19:10 Uhr ab. Binnen der nächsten zehn Stunden heißt es für alle: möglichst schnell schlafen. Denn eingerahmt von zwei Nachbarn ergattern die Meisten nur eine kleine Mütze Schlaf.
Tag 2: Blick hinter die Kulissen eines namibischen Augenoptikers
Mit dem Aufgehen der Sonne landen auch wir im Flieger SW 286 in Windhoek. Die Luft ist kühl und klar. Die Gruppe läuft entlang des Rollfelds zum Empfangsterminal, in dem alle die Einreiseformalitäten erledigen. Walter Kirsten nimmt uns in Empfang. Für die kommenden Tage ist er unser Reiseleiter. Und das aus gutem Grund. Gleich zu Beginn am Flughafen schwärmte er: „Ich liebe dieses Land“. Kirsten ist selbst Namibier, im "aktiven Ruhestand" und widmet sich im Brustton der Überzeugung Land und Leuten. Er spricht je nach Situation Deutsch, Afrikaans und Englisch.
Wir steigen in unseren Reisebus und fahren zusammen mit Kirsten und unserem Busfahrer Ellis nach Windhoek City. Dort treffen wir Andreas Döpke, Optometrist und Eigner
mehrere Augenoptikfachgeschäfte, in seinem Laden „Hasselt Optics“. Seine Leidenschaft gilt der Kontaktlinse, auch wenn ihn die Linsenanpassungen in dem trockenen und staubigen Klima in Namibia vor immer wieder neue Herausforderungen stellt. Außerdem verkauft er in seinem Geschäft Korrektionsbrillen, Sonnenbrillen, er hat eine Werkstatt, in der er sogar Brillengläser färbt. Seine Kunden kämen oftmals mit Themen wie Keratokonus und Beschaffenheit der Hornhäute, so Döpke. Und die MKH scheint in Namibia offenbar wenig bekannt zu sein, erfahren wir beim Werkstattgespräch zwischen dem Optometristen und unseren Augenoptikexperten aus Deutschland und der Schweiz.
Anschließend geht’s wieder in den Reisebus und auf die Schotterstraße gut drei Stunden Richtung Süden durch die Auasberge. Am Nachmittag kommen wir im Zebra Revier an, einer Lodge, die sich auf den Tourismus spezialisiert hat, und dennoch laut Kirsten stark einer typisch namibischen Farm ähnelt. „Ein überaus gelungener Spagat“, findet er.
Tag 3: ein verrückter Farbenmix
Die Gruppe reiselustiger Augenoptiker startet an diesem Morgen vor Sonnenaufgang um 04:45 Uhr, Frühstück erwartet uns um 04:15 Uhr. Reiseleiter Kirsten führt uns an diesem Tag ins Herz der Namib Wüste, konkret in das Dünengebiet. Die Region erreicht man in der Regel im Jeep auf unbefestigten Wüstensandpisten. Dort angekommen blickt man auf bis zu gut 300 Meter hohe orange- bis ockerfarbene Sanddünen mit scharfen Umrissen und einem starken Spiel aus Licht und Schatten, das je nach Tageszeit anders ausfällt.
Wir wandern in die Dünen hinein, bis zum zum Kulturerbe ernannten „Dead Vlei“, einer von eben diesen Sanddünen umschlossenen Tonpfanne auf der viele abgestorbene Akazienbäume stehen – ein verrückter Farbenmix entsteht.
Anschließend geht’s weiter zum Sesriem Canyon, in dem je nach Regensituation der Fluss Tsauchab fließt. Der Fluss führt nur dann Wasser, wenn der in der Namib-Wüste seltene Regen aus dem Naukluft-Gebirge abfließt. Wir haben das Glück einen niedrigen Pegelstand anzutreffen, da es vor Kürzerem geregnet hatte. Der Fluss Tsauchab reicht tief in den 70 Kilometer breiten Dünengürtel der Namib hinein. Dort hatten wir zuvor Station gemacht. Er hat sich dort ein Sammelbecken für die Zeit nach besonders üppigen Regenfällen geschaffen, das Vlei, wovon das Dead Vlei ein Teil ist.
Tag 4: Sand, so weit das Auge reicht
Der knapp achtstündige Bustransfer vom Zebra Revier nahe Sesriem, mit Zwischenstopp in Solitaire nach Swakopmund – es geht durch die Wüste Namib - steht bei der DOZ-Safari auf dem Stundenplan. In Solitaire erwartet uns mitten in der Wüste eine kleine Bäckerei, die sich mit ihrem Apfelstrudel einen Namen gemacht hat. Ein paar skurrile Schrottautos, beziehungsweise Oldtimer, zieren den Vorhof der Wüstenbäckerei.
Während der langen Fahrt auf Schotterpisten wechselt die Wüste mehrfach ihr Aussehen: von orangener Sandwüste, über hügelig-steinige Mondlandschaft, bis hin zur klassisch weißen Sandwüste. Ein Highlight auf der Tour ist die Pflanze „Welwitschia Mirabilis“. Die Überlebenskünstlerin kann mit etwas Glück bis zu 2.000 Jahren alt werden, wird aber in der Regel vorher von den Tieren gefressen. Sie ernährt sich allein vom Wüstennebel, ihre Samen indes brauchen, um keimen zu können, drei Tage Regen.
Am Abend erreicht der Bus mit den 21 Reisenden dann Swakopmund an der Westafrikanischen Küste, die drittgrößte Stadt Namibias. Gelangt man nach Swakopmund, sinkt die Temperatur spürbar. Und stattdessen weht eine frische Brise, die Luft schmeckt nach Salz und riecht nach Tang. Die 1892 gegründete Stadt zeichnete sich Anfang der 20. Jahrhunderts durch ein pulsierendes Leben aus. Die Spuren sieht man bis heute: das Stadtbild prägen nach wie vor zahlreiche Kolonialbauten, die an den Glanz von einst erinnern.
Tag 5: Paradiesische Katamaran-Tour
Walvis Bay, der um 1840 vor der Westafrikanischen Küstenstadt Swakopmund gegründete Hafen, steht an Tag Nummer vier auf dem Programm. Den Hafen charakterisiert ein Mix aus Dünen, Ozean, Robben und Vögeln. Auf einem Katamaran durchschippern die DOZ-Leser die Lagune von Walvis Bay. Hier ist das Meer ruhig und gemessen an dem 300 Meter tiefen Ozean mit 20 bis 30 Metern Tiefe recht flach.
Sobald sich der Katamaran etwas von der Küste entfernt, melden sich die ersten Besucher an: zwei Pelikane und mehrere Seehunde klettern an Bord, um mit Fisch gefüttert zu werden. Letztere gehören in der Regel zu einer der Seehundkolonien auf der die Lagune begrenzenden Landzunge „Pelican Point“. Abschließend besuchen wir eine große Anlage zur Salzgewinnung, die südlich von Walvis Bay liegt.
Tag 6: Besichtigung des „Steinernen Waldes“ und „Twyfelfontein“
Weiter geht es von Swakopmund aus an der Westküste entlang nach Norden. Die Küste ist hier sehr flach und bot Seeleuten früher wenig Anhaltspunkte zur Orientierung. In Folge erlitten viele Menschen Schiffsbruch, was diesem Küstenstreifen im Volksmund den Namen „Skelettküste“ einbrachte. Sinnbild dafür ist ein großes Schiffswrack, das man vom Strand aus anschauen kann.
Bedrückend dabei ist die Situation der „Damara“, die neben den „San“ zu den ganz frühen Einwohnern Namibias zählen. Manche von ihnen leben das ganze Jahr über in den Dünen und fristen ihr Dasein durch den Verkauf von Souvenirs. Sie stehen am Rande der Namibischen Gesellschaft. Große Mangelware für sie ist Trinkwasser.
Anschließend fahren wir an den mit 2.574 Metern höchsten Berg Namibias vorbei, dem Brandberg. Mit dem Ziel, den Süden der Region Kunene, das frühere „Damaraland“ – dieser Begriff stammt aus Kolonialzeiten und ist heute politisch nicht mehr korrekt – zu erreichen. Dabei halten wir an einer Tankstelle. Dort treffen wir erneut auf Souvenirverkäufer. Einer berichtet, dass er bis vor kurzem in der nahegelegenen Zinnmiene gearbeitet hatte. Diese sei derzeit geschlossen, so der Mann, und habe seit kürzerem einen neuen Investor aus China. Er hoffe jetzt wieder auf Arbeit.
Gelangt man in den Süden der Region Kunene, dann ändert sich die Landschaft rasant: eine baumarme- und strauchreiche Wüste tut sich auf, immer wieder eingerahmt von spitz erodierten Tafelbergen. Pferd- und Eselkarren zählen zu den üblichen Transportmitteln.
In dieser Region stoppen wir als erstes im „Steinernen Wald“. Unsere Tour-Guide Celine warnt uns eingangs energisch: „Jeder der eine Versteinerung einsteckt und dabei erwischt wird, wandert zwei Jahre ins Gefängnis.“ Eine nachvollziehbare Drohung, sobald man das Nationalmonument mit eigenen Augen sieht: In der leicht hügeligen Landschaft liegen verstreut kurze Holzstücke oder ganze Baumstämme – allesamt aus Stein. Auch der Fund des bislang größten versteinerten Baums – eine Fichtenart – wurde hier gemacht. Heute geht man davon aus, dass der Wald vor 300 Millionen Jahren mit einer Flutwelle aus Angola an diesen Ort gespült wurde.
Nächte Station an diesem Tag ist „Twyfelfontein“, ein rostrotes zerklüftetes Felsenmassiv, knapp 50 Kilometer südwestlich des Versteinerten Waldes. Das Massiv ist bekannt für seine Felsenwandmalereien und -gravuren, die vermutlich von den San und den Damara stammen. Es wurde im Jahr 1952 zum Nationalmonument erklärt und 2007 als erste namibische Stätte ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. An den Felswänden sieht man unter anderem Zeichnungen von Giraffen, Löwen, Elefanten und Zebras.
Nach diesem langen Tag beziehen wir unser Quartier im Buruxa Camp, essen unter dem Sternenhimmel zu Abend und übernachteten in Zelten.
Tag 7: Einzgartige Tiervielfalt
Auf dem Weg vom Buruxa Camp zum Etosha National Park wird das Land zunehmend flacher und grüner. Die Reiseroute führt dabei weiter in den Norden des Landes Richtung Angola. Großes Problem ist aus biologischer Sicht die Verbuschung der Region. Viele Farmer leben dort von der Holzkohleherstellung und deren Verkauf.
Rund 100 Kilometer vor dem Nationalpark in der kleinen Stadt Outjo beziehen wir in Windeseile in einer Lodge Quartier, um ein paar Minuten später Richtung Etosha aufzubrechen.
Einlass in den Nationalpark erhält man von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Wir treffen gegen frühen Nachmittag dort ein, bei 38 Grad Celsius. Kaum gelangen wir auf das Gelände, passieren wir auch schon das erste „Wasserloch“. Die sogenannten Wasserlöcher nutzen die Tiere des Parks als Tränke und Treffpunkt. Dort herrscht rund um die Uhr reger Betrieb; Tiere tauchen aus dem Nichts auf und verschwinden wieder; unabhängig von der Tierart farblich immer gut getarnt.
Um „unser“ Wasserloch herum liefern sich Zebras ihre Kämpfe, verteilten ihre Tritte, Springböcke stoben mit ihren typischen Sätzen davon und Giraffen schreiten an uns vorbei. In der anschließenden Dornstrauchsavanne brechen Elefantenfamilien durch die Büsche, schubben ihre Rücken an Bäumen und schleudern sich Sand auf den Rücken. Ein Straußenpaar spendete seinen 18 Küken Schatten, zwei Löwen räkeln sich unter Bäumen; viele Vögel sitzen im Gras oder ziehen ihre Kreise.
Gegen 17 Uhr machen wir uns wieder auf den Rückweg, um den Park noch vor Sonnenuntergang – etwa 18:30 Uhr – zu verlassen und unsere Lodge in der Dämmerung zu erreichen. Die Straßen sind oft uneben und löcherig. Das kann auch einem stabilen Reisebus zum Verhängnis werden.
Tag 8: Etosha Nationalpark und Transfer zum Mokuti Etosha Lodge
Heute starten wir erneut in den Etosha Nationalpark. Dieses Mal mit dem Ziel, Löwen aus der Nähe zu sehen. Den König der Wüste entdecken wir gleich mehrfach bei etwa 40 Grad Celsius unter Bäumen im Gras liegend. Weiteres Highlight sind an diesem Tag zwei Elefanten, die wir aus der Nähe beim Trinken beobachten. Auch Perlhühner und andere Vögel kommen wieder am Wasserloch zusammen, um ihren Durst zu löschen.
Einen Zwischenstopp legen wir an diesem Tag im Okaukuejo Camp im Nationalpark ein. Dort können wir Postkarten kaufen, beim „Post Office“ auf die Reise nach Deutschland schicken und in dem kleinen Supermarkt Proviant erwerben. Besonders beliebt: Das getrocknete Rindfleisch "Biltong". In der Warteschlange vor der Kasse geht es einer DOZ-Leserin offenbar nicht schnell genug. Sie grummelt: „Hm, kann das nicht etwas rascher gehen?“. Der Kassierer, ein Schwarzer, dreht sich zu ihr um und entgegnete: „Die Schweizer haben die Uhren erfunden und wir die Zeit“.
Anschließend besichtigten wir das Namutoni Fort. Dabei zieht ein etwa fünf Meter hoher Termitenhügel unsere Aufmerksamkeit auf sich. Anschließend setzen wir unsere Fahrt gen Unterkunft fort. Kurz vor Sonnenuntergang treffen wir in der Mokuti Etosha Lodge gerade eben außerhalb des Nationalparks ein.
Tag 9: noch mehr Tiere und eine augenoptische Neuheit
Gegen acht Uhr morgens machen wir uns zum dritten Mal auf den Weg in den Nationalpark und treffen am ersten Wasserloch eine badende Hyäne an. Laut Kisten und Ellis ein "seltenes Bild". Außerdem sehen wir an diesem Tag Giraffen, eine Warzenschweinfamilie, die sich voller Lust im Schlamm suhlt und ein paar zierliche Schakale. Gesucht, aber nicht gefunden haben wir Nashörner und Leoparde. Auch sie bewohnen den Nationalpark; vor allem Letztere sind nachtaktiv und daher eher selten zu sehen. Wir kehren zurück in die Mokuti Etosha Lodge.
Den Abend beschließen wir bei einem augenoptischen Vortrag von Horst Geldmacher, Augenoptik Foto Studio Geldmacher GmbH. Er präsentiert die sogenannte "OrCam MyEye/MyReader". Diese sei, so Geldmacher, eine neuartige Hightech-Lesehilfe für Menschen mit Altersbedingter Makuladegeneration.
Tag 10: Tag der Rückreise
Früh morgens steigen wir wieder in den Reisebus, um die 400 Kilometer zum Flughafen Windhoek zurück zu legen. Auf dem Weg dort hin passieren wir unter anderem die Stadt Otjiwarongo. Dort fahren wir an einer aufgeräumten Blechhütten-Siedlung vorbei. Kisten erklärt: "Die Landflucht ist ein großes Thema und Viele fänden ihre erste Unterkunft dann in dieser Art Hütte." Die Siedlungen seien mit Wasser, Toiletten und Strom ausgestattet und würden beständig wachsen.
Des Weiteren halten wir in Okahandja. In der Stadt nahmen die Kämpfe zwischen Hereros und Deutschen iihren Anfang. Auf dem dortigen Herero-Friedhof wurden unter anderem drei Häuptlinge begraben. Der Friedhof ist seit 1990 ein Nationales Denkmal Namibias.
Am frühen Abend erreichen wir Windhoek. Wir touren mit Blick auf unseren ersten Windhoek-Tag zu Beginn der Reise gewissermaßen rückwärts an den selben Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei: Christuskirche, Turnhalle, Nationalgalerie, Nationaltheater und Alte Feste. Schließlich erreichen wir den Flughafen. Dort verabschieden wir uns alle etwas wehmütig von Walter Kirsten und Ellis, nehmen uns in die Arme und schütteln Hände. Danach geht es schnell: im Flughafen erledigen wir die Ausreiseformalitäten, verbringen Wartezeit nach dem Check-in und steigen in den Flieger zurück nach Deutschland. Wir werden knapp elf Stunden in der Luft sein, hoffen auf einen ruhigen Flug und eine sanfte Landung - die Erinnerungen an diese zehn eindrucksstarken Tage immer mit dabei.
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Namibia
Der Staat Namibia liegt im südlichen Afrika und wird eingerahmt von Angola, Botswana, Sambia, Südafrika und dem Atlantischen Ozean. Die Wüste Namib nimmt dabei den gesamten Küstenraum des Landes ein. Die Völker der San („Buschleute“) und der Damara gelten als die ganz frühen, wenn nicht sogar ersten Siedler in Namibia. Des Weiteren leben dort die Volksgruppen der Ovambo, Nama, Kavango, Herero, weiße Afrikaner sowie Farbige.
Die sprachliche Diversität ist entsprechend groß. So werden in Namibia 28 Idiome gesprochen; Englisch ist Verkehrssprache, außerdem ist Afrikaans relativ weit verbreitet und einige Einheimische sprechen auch Deutsch.
Am 21. März 1990 erlangte Namibia die Unabhängigkeit von Südafrika. Zuvor durchlebte das Land unter anderem als deutsche Kolonie mit dem Namen Deutsch-Südwestafrika und in der Zeit der Apartheit eine wechselvolle Geschichte. So kam es in den Jahren 1904 bis 1908 zu Aufständen der Herero und der Nama. Die genaue Zahl der Opfer und die Bezeichnung als Völkermodr sind bis heute umstritten. Im Jahr 1919 stellte der Völkerbund Namibia unter südafrikanisches Mandat.
Für ein Land mit einem so schweren Erbe verläuft die politische Entwicklung gemäßigt; aggressive Töne gegen die früheren Besatzer sind eher selten. Zu den heute vorrangigen Themen zählen indes: Armut, Aids, Arbeitslosigkeit und Analphabetentum. Die namibische Wirtschaft ist stark durch die Bereiche Landwirtschaft, Tourismus und Bergbau geprägt.