Designer Luigi Colani gestorben
Der als Universaldesigner bekannte Deutsche Luigi Colani ist gestorben. Er erlag im Alter von 91 Jahren in Karlsruhe einer schweren Krankheit, gab Lebensgefährtin Yazhen Zhao über die Deutsche Presse-Agentur bekannt. Sein Markenzeichen waren der runde Schwung und die organische Form seiner Werke. Unter anderem entwarf der Künstler Autos, Rennwagen, Möbel, Geschirr, Kameras, Fernseher, Kleidung und auch Brillen.
„Meine Welt ist rund!“, betonte der Künstler immer wieder. Dies findet sich auch in den Brillen wieder. Seit 1985 gestaltete er Fassungen mit den Worten: „Ich beschäftige mich mit allen Dingen, die die Menschen umgeben, und die Brille ist ein wesentlicher Bestandteil des Lebens.“ Die in den 90er Jahren entworfenen Modelle in Pilotenform und den geschwungenen Bügeln sind zu Klassikern geworden. Sie sind bekannt durch eine weiche Linienführung und den hohen Qualitätsanspruch, den er selbst an die Brillen stellte: Alle Modelle wurden in Handarbeit hergestellt.
Colani wanderte nach China aus
Mit der Kamera Canon T90 feierte er große Erfolge. Sein wellenförmig geschwungener Schriftzug „Colani“ prangte auf seinen Produkten. Der Künstler entwarf in seinem Leben rund 4.000 Ideen, doch viele bleiben als Skizze in seiner Schublade. In den 70er und 80er war er ein gefragter Designer. Colani war bekannt – und umstritten. Manche hielten ihn für einen Provokateur, für andere war er ein Designgenie. Colani wollte aufwecken, sein Kampf der runden natürlichen Formen gegen die eckige Umwelt führte er zeitlebens.
Er fühlte sich zunehmend verdrängt von anderen Designern und wanderte nach Shanghai aus, wo ihm, wie er sagte, mehr Respekt entgegengebracht wurde. So arbeitete er im Laufe seines Lebens in Italien, Mexiko, den USA, Russland, Japan und China. Als Colani 80 wurde, schrieb die Süddeutsche Zeitung: „Er ist der größte Angeber der Designgeschichte – aber auch einer der wichtigsten Gestalter.“