Strafe für Luxottica: Rund eine Million Euro an israelische Augenoptikkette
In Israel wurde ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen Luxottica und der israelischen Augenoptikkette Optica Halperin beigelegt. Der Grund für die Klage war, dass der italienische Fassungshersteller die Exklusivitätsvereinbarung gebrochen habe, welche für die Ray Ban Kollektion zwischen Optica Halperin und Luxottica bestanden hatte, so Jacob Halperin, CEO von Optica Halperin.
In einem Interview mit dem Verde International Magazin (September 2016) erklärt Halperin dazu: "Luxottica ist der Meinung, dass sie die Größten und daher Wichtigsten sind, und das ist der Grund, warum sie sich erlauben, so zu handeln, wie sie es getan haben, und tun, was ihnen gefällt. Der Rechtsstreit wäre zu vermeiden gewesen, denn ich bin kein Mensch, der gegen jemanden kämpfen will, Frieden ist das Beste für alle. Aber was kann ich tun, wenn es Mitarbeiter gibt, die sich von ihrem persönlichen Ego leiten lassen und nicht vom Wohlergehen der Firma?"
Oberster Gerichtshof urteilt: Schuldig
Die Klage wurde 2011 von Halperin eingereicht. Vorher hatten sie eine Exklusivitätsvereinbarung mit Luxottica für die Vermarktung der Ray Ban Brillenfassungen unterzeichnet. Acht Monate später sollen die Italiener den Vertrag aufgehoben haben, lautete der Vorwurf. Nachdem das Bezirksgericht die Ray-Ban-Mutter bereits 2016 zu einer Schadensersatzsumme von rund 7,1 Millionen NIS (New Isreali Shequel – rund 1,9 Millionen Euro) verdonnert hatte, legte diese vor dem obersten Gerichtshof in Israel Berufung ein. Im Januar dieses Jahres bestätigte der oberste Gerichtshof jedoch das Gerichtsurteil von 2016. So habe Luxottica den Vertrag gebrochen und müsse nun eine Millionenstrafe für den Gewinnausfall an Optica Halperin bezahlen. Die Summe belaufe sich, nachdem Luxottica die Berufung teilweise akzeptiert habe, auf 3,8 Millionen NIS (rund eine Millionen Euro), so die Israelis.
Optica Halperin ist die größte Augenoptikerkette in Israel und besitzt eigenen Angaben zufolge mehr als 130 Geschäfte. Sie wurde 1988 gegründet und beschäftigt rund 500 Mitarbeiter in ganz Israel.