Alcon: Deutlicher Umsatzverlust im zweiten Quartal
Trotz globaler Erholung bei der Corona-Pandemie vermeldet der Schweizer Augenheilkundekonzern Alcon einen deutlichen Umsatzverlust für das zweite Quartal 2020. So habe die ehemalige Novartis-Tochter zwar rund 1,2 Milliarden US-Dollar Umsatz erwirtschaftet, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet dies jedoch ein Umsatzverlust von etwa einem Drittel (34 Prozent bei konstantem Wechselkurs).
„Wir sind durch die sequentielle monatliche Umsatzverbesserung ermutigt, die unsere Erholungserwartungen bestätigt hat“, gibt sich David Endicott, CEO Alcon, optimistisch. „Trotz der erheblichen Unsicherheit aufgrund von COVID-19 konzentrieren wir uns auf die Umsetzung unserer strategischen Prioritäten: Beschleunigung der Innovation, Umwandlung des neuen Alcon und Erweiterung unserer Fertigungskapazitäten. Diese Investitionen werden die Marktführerschaft von Alcon aufrechterhalten, das Wachstum ankurbeln und unsere Fähigkeit erweitern, mehr Ärzte, Patienten und Kunden in einer Welt nach einer Pandemie zu bedienen!“
Verluste bei Kontaktlinsen
Im zweiten Quartal hat besondere der Augenchirurgische Bereich mit Operationsgeräten, Implantaten und zugehörigen Verbrauchsmaterialien gelitten. Hier ging der Umsatz um 42 Prozent (bei konstantem Wechselkurs) zurück. Alle nicht dringenden Operationen seien in den meisten Ländern verschoben worden, so die Schweizer. Der Verkauf von Kontaktlinsen erlitt unerwartet einen Verlust von 32 Prozent (bei konstantem Wechselkurs). Alcon führt dies in erster Linie auf eine gesunkene Nachfrage durch vermehrtes Home-Office, bei dem die Menschen eher zu einer Brille greifen würden, zurück. Durch die Einführung von Pataday, eine rezeptfreie Lösung gegen Allergien am Auge, konnte ein Teil des Verlustes ausgeglichen werden. Daher hat der Bereich Vision Care insgesamt nur rund 27 Prozent weniger Umsatz erwirtschaftet.
Durch das anfänglich starke erste Quartal hat Alcon im ersten Halbjahr 2020 rund 3,0 Milliarden US-Dollar Umsatz erwirtschaftet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Rückgang von 15 Prozent (konstanter Wechselkurs). Am Ende des ersten Halbjahres steht zwar noch ein operativer Betriebsgewinn von 223 Millionen US-Dollar, dieser kam aber auch nur durch Einsparungen im Marketing, bei den Beratungshonoroaren sowie Reisekosten zustande und liegt mit 7,4 Prozent weit hinter der für 2020 anvisierten Ebit-Marge von 17,5 - 18,5 Prozent. „Der Bereich der Augenchirurgie wird sich schnell erholen“, meint Endicott und rechnet damit bis Ende des Jahres. Eine Finanzprognose für das ganze Jahr 2020 will Alcon jedoch nicht abgeben.