Handwerksbetriebe

Augenoptiker im Finale des Handwerkspreises

Mit ihrem Betrieb Brillenhelden haben Natalie und Franz Rosner einen Platz auf dem Treppchen des 8. nationalen Handwerkspreises der Bürgschaftsbanken belegt. Die beiden jungen Augenoptiker konnten sich als erstes Thüringer Unternehmen durchsetzen.
Natalie und Franz Rosner von Brillenhelden

Gründer der Brillenhelden GmbH: Natalie und Franz Rosner

© BBT Thüringen

Seit 2012 wird der Nationale Handwerkspreis der Bürgschaftsbanken an Handwerkbetriebe in ganz Deutschland verliehen. „Jedes Bundesland kann drei Unternehmen vorschlagen, die an dem Wettbewerb teilnehmen dürfen“, erzählt Natalie Rosner, wie es zu ihrer Teilnahme gekommen ist. „Die Bürgschaftsbank Thüringen hat uns kontaktiert und meinte, sie würde uns gerne für den Handwerkspreis vorschlagen. Wir kannten den Preis vorher nicht und dachten, die Teilnahme schadet uns nicht, also wieso nicht. Als wir gelesen haben, welche großen Unternehmen im Finale der letzten Jahre waren, haben wir uns allerdings keine großen Hoffnungen gemacht“, erinnert sich Rosner. „Dann kam die Nachricht, dass wir unter den besten Sieben und im Finale sind. Wir haben uns wahnsinnig gefreut!“

Seit Mai 2019 führt sie gemeinsam mit ihrem Mann Franz Rosner ihr eigenes Unternehmen in Worbis. Seit 2010 gehen die beiden Augenoptikermeister beruflich wie privat gemeinsame Wege. Brillenhelden GmbH sei das Ergebnis einer langjährigen Laufbahn, so die 29-Jährige weiter. „Franz und ich haben beide bei Fielmann gelernt, unseren Meister gemacht und anschließend im Zeiss Kompetenzcenter gearbeitet. Von Oktober 2016 bis Januar letztes Jahr waren wir dann bei Kind-Hörgeräte, wo wir die Augenoptik-Sparte mitaufgebaut haben.“

 

Mit einem blauen Augen davon gekommen

Ursprünglich sollte die Verleihung des Handwerkspreises auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM) im März 2020 in München stattfinden. Bedingt durch die Pandemie wurden die ersten drei Preise dieses Jahr im kleinen Kreis direkt in den Betrieben durch die jeweilige Bürgschaftsbank übergeben. Die Jury kürte Brillenhelden zum Drittplatzierten. „Eigentlich bekommt nur der erste Platz eine Prämie von 5.000 Euro, unsere Bürgschaftsbank war aber so stolz, dass endlich mal ein Thüringer Unternehmen mit auf dem Treppchen steht, dass sie uns 1.000 Euro geschenkt haben“, freut sich die Augenoptikern. „Ich glaube, wir waren sogar der erste Augenoptik-Betrieb, der bei dem Wettbewerb jemals mitgemacht hat.“ Zudem wurde die Geschäftsführerin letztes Jahr zum Gesicht des Handwerks in Nord- und Mittelthüringen gekürt, wo sie sich im Finale gegen elf andere Teilnehmer durchsetzen konnte.

Den Corona-Lockdown Anfang des Jahres habe Brillenhelden „ganz gut“ gemeistert. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen. Natürlich hatten auch wir viele Sorgen, vor allem weil wir zu Beginn der Pandemie noch im ersten Jahr waren. Wir haben unsere Öffnungszeiten reduziert, alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die man treffen konnte und hatten nur fünf Stunden am Tag geöffnet. Aber diese fünf Stunden waren tatsächlich fast immer ausgebucht, sodass wir ganz gut durchgekommen sind“, erklärt Rosner.

Neben ihrem Alltag bei Brillenhelden sei die Unternehmerin regelmäßig in Schulen und an Berufsorientierungstagen unterwegs, wo sie von ihrem Beruf als Augenoptikerin erzählt. Nachwuchs sei der Thüringerin sehr wichtig. „Wir setzen uns aktiv dafür ein, ganz viele junge Leute für das Handwerk zu begeistern“, sagt sie überzeugt. „Für mich ist die Augenoptik eine gelungene Kombination aus Medizin, Handwerk und der Arbeit mit Menschen. Im Endeffekt vertrauen uns die Kunden ein wichtiges Sinnesorgan an. Dieses Vertrauen, das die Menschen uns entgegenbringen, und, dass wir als Augenoptiker mehr Lebensqualität schaffen können, das ist das, was mich so begeistert und motiviert.“