Viehoff Gruppe wächst trotz Corona
Die Viehoff Gruppe hat mit Optik Amberg in Erlangen seine Expansionspläne vorangetrieben.
Die Viehoff Gruppe aus Münster ist trotz der Corona-Pandemie weiter auf Wachstumskurs. Das westfälische Familienunternehmen treibt die Expansion in Süddeutschland voran und hat im Mai dieses Jahres mit Optik Amberg in Erlangen eines der größten Einzelgeschäfte in Deutschland übernommen. Bereits seit März gehört zudem das Traditionsunternehmen Optik Schiller mit fünf Geschäften im Raum Paderborn zur Gruppe. „Wir haben bereits viele Jahre Erfahrung mit der individuellen Fortführung und Entwicklung von großen marktführenden Fachgeschäften“, sagt Geschäftsführer Johannes Kleikamp, „und konzentrieren uns darauf, jeden einzelnen Betrieb nach seinen Möglichkeiten höchstindividuell zu entwickeln. Mit eigenem Namen, eigenem Sortiment, einem eigenen Markenauftritt und unter Berücksichtigung der Besonderheiten vor Ort.“ Die Geschäftsübernahmen seien das Ergebnis ausführlicher Gespräche mit den ehemaligen Inhabern, die in der Regel auf Viehoff zukommen, „da sie von unserem besonderen Konzept gehört haben und davon überzeugt sind.
Bei den verhandelten Größenordnungen zählen vor allem Seriosität und Vertrauen in die Arbeit des Käufers.“ Zum 1. November erfolgt mit Optik Dieterich in Heidelberg die Übernahme eines weiteren großen Einzelbetriebs im Süden Deutschland. Die Expansion gen Süden sei dabei eine bewusste Entscheidung, um sich weiter auf die großen und erfolgreichen Marktführer vor Ort konzentrieren und es in strukturstarken Regionen eher Geschäfte gebe, die diesem Anforderungsprofil entsprechen. Dies schließe jedoch nicht aus, dass Viehoff künftig auch in anderen Regionen weitere Geschäfte übernehme. „Der Fokus liegt dabei auf dem gesamten deutschsprachigen Raum und Betrieben mit mindestens einer Million Euro Jahresumsatz oder auch deutlich mehr“, so Kleikamp auf DOZ-Nachfrage.
Kleine Geschäfte an Filialisten verkauft
Der Gesamtjahresumsatz der Viehoff Gruppe soll durch die Übernahmen perspektivisch um zehn Millionen Euro steigen, was einem Wachstum von deutlich über 30 Prozent entspricht. Allein in diesem Jahr wurden trotz Corona bisher 101 neue Mitarbeiter eingestellt. Viehoff habe die Krise genutzt, um das eigene Profil zu schärfen und sich noch stärker auf große und marktführende Fachgeschäfte zu konzentrieren. Als Konsequenz daraus wurden parallel zu den Zukäufen jüngst zwei kleinere Geschäfte im Rheinland (Optik Andrae/Nettetal und Optik Heinrichs /Mönchengladbach) und ein Geschäft in der Nähe von Bremen (Optik Frees/Syke) abgegeben.
Laut DOZ-Informationen gingen die beiden Geschäfte im Rheinland an Brillen Rottler, das Geschäft in Nähe Bremen an Optiker Bode (diese Information wollte und durfte Kleikamp aus rechtlichen Gründen gegenüber DOZ-Chefredakteurin Daniela Zumpf nicht kommentieren). Für Kleikamp ein für beide Seiten logischer Schritt, angesichts des oben beschriebene Anforderungsprofil der Übernahmebetriebe und der aus seiner Sicht auf Masse und Standards ausgelegten Herangehensweise von Filialisten. „Gerade bei kleineren Betrieben kann deren Ansatz aber durchaus Sinn machen und daher glauben wir, dass andere Inhaber mit anderen Konzepten eher in der Lage sein werden, diese Betriebe so aufzustellen, dass sie auch in Zukunft erfolgreich sind. Somit ist die Entscheidung zum Verkauf auch im Sinne der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort und der langfristigen Standortsicherung gefallen.“
Kleikamp und sein Team planen auch zukünftig eine weitere Expansion. „Wir blicken optimistisch auf die Herausforderungen, die in den kommenden Jahren auf die gesamte Branche zukommen werden“, so Kleikamp, „denn mit unserer Ausrichtung und der Konzentration auf große, erfolgreiche Betriebe sehen wir die Viehoff Gruppe optimal für die Zukunft aufgestellt.“