Fielmann zieht es nach Tschechien
Vorstandsvorsitzender Marc Fielmann will mit der Fielmann AG in den tschechischen Markt einsteigen.
„Tschechien ist umgeben von Ländern, in denen Fielmann bereits jetzt aktiv ist. Daher ist es ein logischer Schritt. Der Markt ist bisher sehr fragmentiert. Die Preise ähneln denen in Deutschland, auf der anderen Seite aber ist die Kaufkraft deutlich geringer wie hierzulande“, sagt der Vorstandsvorsitzende Marc Fielmann. In diesem Jahr wird man mit fünf Filialen starten, bis 2025 soll das Netz auf 20 Niederlassungen ausgebaut werden. Außerdem verfolge man weiter das Ziel, in jedem Jahr in einen weiteren Markt einzutreten. Als „interessant“ nannten Marc Fielmann dabei Frankreich, dieses Land stünde schon länger auf der Agenda der Hamburger. Im vergangenen Jahr war Fielmann durch den Kauf von 80 Prozent der Anteile der Optikerkette Óptica & Audiología Universitaria in den spanischen Markt eingestiegen und will die derzeit 80 Filialen auf lange Sicht auf rund 200 ausbauen, 2019 hatte man Slowenien erschlossen und erhofft sich hier in den kommenden Jahren einen Absatzanteil von bis zu 50 Prozent.
Minus bei Absatz, Umsatz und Gewinn
Auch wenn Fielmann bedingt durch die Coronakrise wie fast die gesamte Branche ein Minus in fast allen Bereichen verkraften musste, sei man dennoch vergleichsweise glimpflich durch die Krise gekommen. Der Brillenabsatz brach um Minus 12,2 Prozent ein, der Außenumsatz um 7,6 Prozent und der Konzernumsatz um sechs Prozent. Noch deutlicher wurden die Verluste beim Gewinn, der vor Steuern um 78,3 Millionen auf 175,5 Millionen Euro einbrach (- 30,9 Prozent), nach Steuern sogar um 31,9 Prozent auf 120,8 Millionen Euro. „Dieser Verlust ist aber fast ausschließlich auf das erste Halbjahr zurückzuführen. Wir haben diesen Rückgang bewusste in Kauf genommen, um die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter zu sichern“, so Marc Fielmann. So habe der Filialist das Gehalt seiner Angestellten während der angemeldeten Kurzarbeit auf 100 Prozent aufgestockt.
Doch es gab auch erfreuliche Zahlen aus Sicht der Hamburger. Das Hörakustik-Geschäft zog weiter an und verzeichnete ein Umsatzplus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf jetzt 91 Millionen Euro. Bis 2025 soll der Umsatz in diesem Bereich weiter stark steigen auf 150 Millionen Euro. Auch die ersten drei Monate des aktuellen Jahres liefen trotz Lockdown und Einschränkungen „erstaunlich erfreulich“: Der Brillenabsatz stieg um 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz lag dabei nicht nur über dem Niveau des Vorjahres sondern sogar über dem Vorkrisen-Niveau von 2019. Allerdings muss bei der Bewertung dieser Zahlen auch die deutlich vergrößerte Filialstruktur durch die Zunahme der Märkte in Slowenien und Spanien sowie den Ausbau in Italien miteinbezogen werden.
Einen ausführlichen Bericht zu den Zahlen und Visionen von Fielmann lesen Sie in der kommenden Juni-Ausgabe der DOZ.