Intelligente Kontaktlinse soll Augenerkrankungen erkennen
So soll die intelligente Kontaktlinse für die Aufnahme eines Elektroretinogramm (ERG) funktionieren.
Wie andere „intelligente“ Kontaktlinsen erfassen auf den weichen Kontaktlinsen eingebettete Biosensoren die elektrophysiologische Aktivität der Hornhautoberfläche. Mit einem Unterschied anscheinend: Die ultradünnen Biosensoren sind auf die Aktivität der Netzhaut ausgerichtet und dehnbar, wodurch sie besser mit der gebogenen Form kommerzieller weicher Kontaktlinsen kompatibel sein sollen und den Patientenkomfort erhöhen.
Die Linsen nehmen ein Elektroretinogramm (ERG) auf, das die elektrische Aktivität der Netzhaut als Reaktion auf einen Lichtreiz misst. Das ERG dient der Diagnose oder Früherkennung vieler Augenerkrankungen wie Glaukom, Retinitis pigmentosa, diabetischer Retinopathie, Retinoschisis (Spaltung der Netzhaut in zwei Schichten), Ablösung und anderen angeborenen Degenerationen. Aktuelle ERG-Geräte verwenden eine starre Linse mit einer unebenen Oberfläche, die Vorsprünge enthält und eine topische Anästhesie erfordert. Selbst bei topischer Anästhesie verspüren die Patienten jedoch Beschwerden an Hornhaut und Augenlid. In einigen Fällen benötigen Patienten je nach Verträglichkeit eine Sedierung oder Vollnarkose, was die Risiken des Eingriffs erhöht.
Kontaktlinsen funktionieren auch unter widrigen Bedingungen
Die Verwendung von weichem Kontaktlinsenmaterial ermöglicht eine bessere Anpassung an die Form des Auges, bewirkt weniger Dezentrierung und Bewegung und verhindert ein Verkratzen der Hornhaut. Leiterbahnen befinden sich an der Linsenperipherie und sind über einen weichen, dehnbaren, dünnen und leichten Verbindungsdraht mit einem externen Datenerfassungssystem verbunden. Da eine standardmäßige weiche Kontaktlinse die Basis für die intelligente Linse ist, bietet sie eine vergleichbare Benetzbarkeit, Biokompatibilität und Sauerstoffdurchlässigkeit. Forscher berichteten, dass die Linsen unter widrigen Bedingungen wie Überdehnung, Austrocknung, Desinfektion und Temperaturschwankungen von 86 bis 176 Grad Fahrenheit (30 bis 80 Grad Celsius) weiterhin gut funktionierten. Die Entwickler glauben, dass diese Technologie letztendlich auf ein breites Spektrum klinischer Verfahren wie IOD und Augenbewegungsüberwachung angewendet werden kann.