Brillen für den Outdoor-Sport
Die Tage werden endlich länger und wärmer. Das lockt wieder viele raus in die Natur. Für fast alle Outdoor-Sportarten gibt es maßgeschneiderte Brillen. Besten UV-Schutz und die Korrektur in eigener Sehschärfe sollten sie alle haben. Was bei welcher Sportart außerdem zu beachten ist, hat das Kuratorium Gutes Sehen (KGS) in einem "Pressepaket" zusammengefasst. .
Lauf- und Radsport: Gefahren
- UV-Licht
- Blendung
- Reflexionen
- wechselndes Licht
- Wind
- Tempo
- Fremdkörper
- Körperhaltung
Schutz: Glaswahl
- Jogger Blendschutzkategorie 1 bis 2.
- Rennradfahrer mindestens Kategorie 2.
- Phototrope Gläser; polarisierende Gläser.
- Standard vor allem für Mountainbiker und Trailläufer:
- Gläser aus schlagfestem Polycarbonat mit kratzfester, harter Beschichtung.
Schutz: Glasfarben
- Bei Touren mit viel Licht-und-Schatten-Spielen Orange, Rot oder Braun. Straßenradfahrer wählen Grau oder Braun – für ganzjährig gute Sicht.
Schutz: Brillenfassungen
- Runde, an den Kopf geschmiegte Form, innen gummierte Bügel für festen Halt auf der Mountainbike-Piste.
- Die Brille darf nicht klemmen und muss zum Helm passen.
- Für Läufer filigrane, leichte Brillen, rahmenlose Modelle, Halbrahmenfassungen; für Radfahrer größere, geschlossene Fassungen.
- Biker und Skater sollten den Neigungswinkel der Fassungen verstellen können, um nach unten schauen zu können. Kleine Schlitze zwischen Rahmen und Gläsern gegen Beschlagen. Empfehlenswert: Schweißband auf der Bügelinnenseite.
Wintersport: Gefahren
- UV-Licht
- Blendung
- Reflexionen
- Wind und Kälte
- Schnee
- wechselnde Lichtverhältnisse
- Tempo
Schutz: Glaswahl
- Auf Gletschertouren getönte Gläser der Schutzstufe 4, auf Abfahrten Stufe 3.
- Polarisationsfilter möglich, aber ungeeignet auf schnellen Pisten, weil Bodenwellen schlechter gesehen werden.
- Antifog-Beschichtungen.
Schutz: Glasfarben
- Orange und Rot bei jedem Wetter zur Kontraststeigerung; helles Orange an trüben Tagen und in der Dämmerung; Braun für Blendempfindliche und gute Farbwiedergabe.
- Es gibt Wechselgläser mit Klicksystemen.
Schutz: Brillenfassungen
- Sportskibrillen mit gebogenen Gläsern und 160-Grad-Weitwinkelblick für ausreichend großen Sichtbereich, verstellbare Bügel und Nasenpads für Komfort.
- Ski-Goggles bedecken auch das Jochbein und schützen das halbe Gesicht.
- Die Brillen müssen bequem und gut am Gesicht anliegen oder es umschließen, außerdem zum Helm passen. Schlitze oder kleine Motoren verhindern bei diesen Maskenbrillen das Beschlagen der Gläser.
Ballsport: Gefahren
- UV-Licht
- Blendung
- wechselnde Lichtverhältnisse
- fliegende Bälle
- Kollision mit Mitspielern
Schutz: Glaswahl
- Für Tennisspieler: getönte Gläser; gegen Blendung empfehlenswert Blendschutzkategorie 2.
- Für Beachvolleyballer: Kategorie 3, Verspiegelung.
- Für Golfer: Blendschutzkategorie 3 mit Verlauf, außerdem phototrope, polarisierende und entspiegelte Gläser. Erste Wahl: gekurvte, speziell auf die drei erforderlichen Weiten konzipierte Gleitsichtgläser – herkömmlichen Gleitsichtmodellen fehlt die richtige Entfernung beim „Ansprechen“ und „Putten“.
- Pflicht: schlagfestes Polycarbonat wegen der Geschosswirkung der Bälle.
Schutz: Glasfarben
- Braun oder Grau für Tiefen- und Kontrastsehen bei Tennis und Beachvolleyball; Orange und Rot für Kontrastverstärkung im Grün- und Weißbereich beim Golf.
Schutz: Brillenfassungen
- Bei bewegungsintensiven Sportarten wie Tennis und Beachvolleyball schlagfeste, gut sitzende Rahmen mit regulierbarem, breitem Kopfband für festen Halt.
- Für Mannschaftssport Wechselscheiben wegen möglicher Zusammenstöße ungeeignet; zu empfehlen: Brillen mit guter Belüftung, gepolsterten Nasenstegen, Silikon-Schutz für die Schläfen.
Bergsport: Gefahren
- UV-Licht
- Blendung
- Reflexionen
- starkes Gefälle
Schutz: Glaswahl
- Gletscherbrillen mit extrem dunklem Filter der Kategorie 4, dazu am besten entspiegelte Gläser; für Berg- und Hochgebirgstour Kategorien 2 und 3.
- Antifog-Beschichtungen.
- Achtung, Sturzgefahr: Bei Gleitsichtbrillen bergab nicht durch den Lesebereich schauen. Also den Kopf senken, um durch den passenden Abschnitt zu blicken. Sicherer: Auf eine Wanderbrille mit abgestimmten Sehzonen umsteigen.
- Prismen- oder Sicherungsbrillen erleichtern Kletterern beim Sichern die Sicht: kein ständiges Hochschauen, keine Nackenschmerzen mehr. Aber ausprobieren: Nicht jeder kommt damit zurecht.
Schutz: Glasfarben
- Mit Braun sind Bergsportler auf der sicheren Seite.
Schutz: Brillenfassungen
- Für Bergsportler bruchsicheres Material, ergonomisch geformte Rundpolster mit Nasenschutz gegen Sonnenbrand und Erfrierungen.
- Für Otto-Normalbergsteiger Modelle, wie sie Biker oder Wanderer tragen. Hauptsache: weites Sichtfeld, Gesicht umschließende Form, leicht, anpassbare Seitenbügel und Nasenstege, eventuell Kopfband. Bestenfalls – wie bei Gletscherbrillen üblich – flexibel einstellbare und abnehmbare Seitenblenden gegen seitlich einfallendes Sonnenlicht.
- Belüftungssysteme gegen Beschlagen; Schweißschutz.
Motorsport: Gefahren
- UV-Licht
- Blendung
- Wind
- hohes Tempo
- Insekten
- ruckartige Bewegungen
Schutz: Glaswahl
- Standard für Motorsportler Blendschutzkategorien 1 bis 3.
- Weit verbreitet Antifog-Beschichtungen, Antiscratch-Beschichtungen, Entspiegelung.
- Schmutzabweisende Folien, die das teure Glas schützen, werden nach der Geländefahrt abgezogen.
Schutz: Glasfarben
- Farblos oder Grau für unverfälschtes Sehen.
- Brillenfassungen
- Crossbrillen mit ihrer Krümmung passen sich perfekt ans Gesicht an. Verstellbare, breite Bänder mit Antirutsch-Silikon für guten Halt; Schaumstoffabdichtung gegen Schweiß und Fahrtwind; Belüftungsöffnungen für optimale Luftzirkulation.
- Unter einem Crossmodell kann der Fahrer seine eigene Korrektionsbrille tragen oder eine spezielle Sportbrille einklicken.
- Achtung: Nicht jede Crossbrille passt zu jedem Helm – den Helm zum Kauf unbedingt mitnehmen.
Luftsport: Gefahren
- UV-Licht
- Blendung
- Wind
- extreme und schnell wechselnde Sicht-und Lichtverhältnisse
Schutz: Glaswahl
- Für Fallschirmspringer oder Paraglider Blendschutzkategorie 2 bis 3.
- Antifog-Beschichtung, eventuell Verspiegelung.
- Brillen für Piloten mit höchstens 80 Prozent Tönung (maximal Blendschutzkategorie 2), sonst sinkt das Farberkennungsvermögen.
- Achtung: Tabu sind aus Sicherheitsgründen polarisierende und phototrope Gläser, empfehlenswert solche mit Verlauf.
- Bei Fehlsichtigkeit individuelle Korrektionsbrillen.
Schutz: Glasfarben
- Grau und Braun für sicheren Flug. Mit grauen oder braunen Verlaufstönungen lassen sich die Cockpit-Instrumente problemlos ablesen.
- Ungeeignet für Piloten: Scheiben in Rot oder Orange, da sie die Farbwahrnehmung verfälschen können.
Schutz: Brillenfassungen
- Besonders wichtig: Dichtigkeit, perfekte Passform, ausreichendes Sichtfeld und Leichtigkeit – und das in erstklassiger Qualität und Verarbeitung. Alternative: Vollvisierhelme.
- Für Piloten: Wrap-Around-Brillen mit stark gebogenen Gläsern umschließen das Gesicht, dämpfen störendes Streulicht.
- Dünne, eng anliegende Bügel, über die das Headset passt.
Wassersport: Gefahren
- UV-Licht
- Blendung
- Reflexionen
- Wind
- Wasser
- Sand
- Tempo
Schutz: Glaswahl
- Getönte Gläser in den Blendschutzkategorien 2 und 3.
- Polarisationsfilter, phototrope Gläser, Innenentspiegelung bei Gläsern, die nicht dicht am Gesicht anliegen.
- Segler und Motorbootführer können mit Verlaufstönungen Wasser und Instrumente gleichermaßen gut sehen.
Schutz: Glasfarben
- Grau, Braun oder Grün für natürliche Farbwiedergabe.
Schutz: Brillenfassungen
- Gesichtsumschließende Formen als Schutz vor Wasser, Wind, Fremdkörpern, vor seitlich und von unten einfallenden Lichtreflexen – besonders für Segler, da weiße Bootsplanken das Licht zusätzlich reflektieren.
- Die Brillen sollten dicht, aber bequem anliegen.
- Sicherheit: Kopfband oder Haltebänder gegen Verlust, kleine Auftriebskörper gegen den Untergang im Wasser.