Corona: Wo Visiere als alternative Maske gelten
Wo Plastikvisiere anstelle einer herkömmlichen Maske getragen werden dürfen, entscheiden die einzelnen Bundesländer.
Während die Maskenpflicht im Frühjahr bundesweit ausgerufen wurde, gibt es keine einheitliche Regelung, welche Artikel als Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) zugelassen sind. Denn die Entscheidung liegt bei den Bundesländern. Im Mai berichtete die Stuttgarter Zeitung über eine Apothekerin, die sich zu Beginn der Corona-Verordnung in Baden-Württemberg Schutzvisiere für sich und ihre Mitarbeiter besorgte. Das zuständige Ordnungsamt habe die Plastikscheiben zunächst genehmigt, musste die Erlaubnis jedoch im Auftrag des Ministeriums für Soziales und Integration wieder zurückziehen. Der Grund: Schutzschilde seien lediglich eine Art Spuckschutz.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hält die durchsichtigen Visiere nach wie vor nicht für eine ‚gleichwertige Alternative‘ zur herkömmlichen Maske. Diese könnten in der Regel maximal nur die direkt auf die Scheibe auftretenden Tröpfchen auffangen, heißt es auf der Website des Institus. Wissenschaftler der Florida Atlantic University haben jüngst anhand einer Video-Untersuchung getestet, wie unterschiedliche Gesichtsmasken und Visiere vor einer Infektion schützen. Mithilfe einer speziellen Puppe stellten sie den Ausstoß von Tröpfchen beim Husten bzw. Niesen dar, durch Laserlicht verfolgten sie die Bewegung der künstlich hergestellten Spritzer. Das Ergebnis: Die Töpfchen verteilen sich um das Visier herum im Raum. Hier sehen Sie das Video:
Face Shields bestehen aus durchsichtigem, biegsamem Kunststoff und decken das Gesicht vom Kinn bis zur Stirn ab. Sie werden meist mit einem Gummiband an der Stirn befestigt und schweben vor dem Gesicht. Mit dem ersten Lockdown kamen die Visiere zwar zunehmend zum Einsatz, über deren Zulässigkeit sind sich die einzelnen Bundesländer jedoch uneins. Die DOZ hat bereits im Frühjahr eine Übersicht mit den einzelnen Beschlüssen der Länder erstellt und sich nun erneut die aktuellen Verordnungen zum „Lockdown light“ angeschaut.