Einkaufsgruppen entwickeln "Corona-Tools" für Partneroptiker
Vielen Augenoptikern bläst mit der Corona-Pandemie gegenwärtig ein scharfer Wind ins Gesicht: manch einer reduziert seine Öffnungszeiten, baut Überstunden ab, schickt Mitarbeiter in den verfrühten Urlaub, beantragt Kurzarbeitergeld oder auch andere Finanzhilfen. Einkaufsgemeinschaften reagieren auf die Situation und greifen ihren Partnern mit Extraangeboten unter die Arme.
Optiker Gilde Servicegesellschaft mbH: Rufbereitschaft bis nach Ostern
So hat die Optiker Gilde Servicegesellschaft mbH aus Hagen ihre Mitglieder frühzeitig über Newsletter über das Coronavirus, dessen Ausbreitung und die Auswirkungen für den Berufsstand informiert. "Diverse Themen und Fragen standen dabei auf der Agenda", weiß Frank Schmeichel vom Vertrieb der Gilde. Dazu gehörten Empfehlungen, was zu tun ist bei drohender Geschäftsschließung, Empfehlungen für das Geschäft, wie kürzere Öffnungszeiten, Hygiene- und Sicherheitshinweise, sowie Informationen zu Kurzarbeitergeld und Steuerstundungen. Weitere Punkte in der Corona-Beratung der Gilde-Partner waren laut Schmeichel die Kommunikation gegenüber dem Verbrauchen, eine Abfrage des Liquiditätsrahmen und die Beratung einzelner Industriepartner. Eine Rufbereitschaft für Partneroptiker soll bis nach Ostern aufrechterhalten bleiben.
Brillen Profi-Contact GmbH: Beiträge für Pro-Paket ausgesetzt
"Wir arbeiten gerade an etwas", erklärt Andreas Schloder verantwortlich für die Unternehmenskommunikation der Brillen Profi-Contact GmbH aus Kaufbeuren. "Zum 3. April launchen wir ein Konjunktur-Programm für Brillen-Profis im Bereich Marketing - realisiert von unserer In-House-Agentur to.eyes. Dieses wird ab Freitagabend für Brillen-Profis sichtbar sein." Unter „Emotion trifft auf Aktion“ stehen den Mitgliedern verschiedene Angebote zur Verfügung, mit denen sie nach der Krisen-Zeit ihre (Neu-) Kunden ansprechen können. Die Angebote gebe es zu exklusiven Konditionen und attraktiven Zahlungsmodalitäten, hieß es.
Bis dato biete die Gemeinschaft ihren Mitgliedern im geschützten Bereich umfassende Information zu Covid-19 mit den Themen Politik, Steuern und Finanzhilfen an. Zwei Redakteure recherchieren und bündeln die Informationen, insbesondere aber in den Bereichen Finanzhilfen aller 16 Bundesländer sowie des Bundes. Zudem haben diese die Lage bei den gelisteten Industriepartnern im Auge und stellen auch die verschiedenen e-Learning-Programme vor. Außerdem gebe es für die Partnerbetriebe kostenlose Kommunikationspakete von to.eyes, um die Kunden auf die geänderten Öffnungszeiten aufmerksam zu machen. Und für das Private Label-Konzept Brillen-Profi Pro würden in diesem Jahr die Beiträge ausgesetzt werden.
Iga Optic eG: Tool zur Ermittlung des Liquiditätsbedarfs
Von Seiten der Iga Optic eG aus Datteln, hieß es von Seiten des Geschäftsführers Carsten Schünemann, man versende täglich Rundmails zu finanziellen Fragen, mit Informationen zu Anträgen und der Sachlage rund um Corona. Weiterreichende Informationen gebe es dann für Mitglieder im geschützten Bereich. Ein Tool, das aus dem Betriebsvergleich der Erfa-Gruppen entstanden ist, soll die Mitglieder dabei unterstützen, ihren "Liquiditätsbedarf zu ermitteln und sich so auf Bankgespräche vorzubereiten". Und die "Warenabteilung versendet bis auf Weiteres alle Produkte des Shops versandkostenfrei". Für eine schnelle Orientierung sei es das Ziel gewesen, die Partneroptiker rasch und auf die branchentypischen Belange zugeschnitten über die relevanten Themen zu informieren.
EGS-Optik GmbH: Shopanbindung während Corona-Pandemie
Zuständig für die Kommunikation bei EGS-Optik GmbH ist Diana Mavroudis. Sie gibt zu bedenken, dass die Einkaufsgruppe mit den Partneroptikern steht, aber eben auch fällt. So befände sich die Belegschaft, wie bei vielen Augenoptikern, jetzt in Kurzarbeit. Dennoch informiere man im geschützten Mitgliederbereich und über Newsletter tagesaktuell über Anträge sowie Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen. Hat der Augenoptiker dann noch eine Homepage, die über EGS-Optik läuft, bietet die Gemeinschaft gegenwärtig eine Shopanbindung an. So könnten die Kontaktlinsenlieferungen den Verbraucher auch erreichen, wenn der Augenoptiker in Kurzarbeit ist oder übergangsweise sein Geschäft schließt.
Optics Network: Drei Sondernewsletter verschickt
"Seit dem Start von Corona haben wir schon den dritten Sondernewsletter an unsere Mitglieder verschickt", erklärt Ralf Mackensen, Geschäftsführer von Optics Network, am Telefon. Sonst seien es maximal vier im ganzen Jahr. In den Newslettern gehe es vornehmlich um politische Entscheidungen zur Pandemie und Links zu detaillierteren Informationen. Außerdem finde der Augenoptiker das Neuste rund um Corona auf der Homepage von Optic Network und im geschützten Mitgliederbereich. Dort gehe es um die anstehenden Themen Verbraucherkommunikation, Webinare der Lieferanten, Unternehmensorganisation und -beratung.
Weitere Anfragen bei den Einkaufsgemeinschaften Optic Society, OptikPlus Marketing Ring, Opticland und Optic Aktuell laufen noch.